Leicht facettierte Axt

Begonnen von sven, 16. Februar 2013, 10:07:26

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

sven

Hallo,

über diesen Fund habe ich mich riesig gefreut. Bei mäßig guten Suchumständen (halbgefrorener Boden und Schneereste) fand ich im Süden Sachsen-Anhalts, in der Nähe eines Grabhügels, diese sicherlich schnurkeramische Facettenaxt.
Länge: 16 cm
Breite: 6,6 cm
Höhe: 4,7 cm
Das pollierte Bohrloch ist nur unerheblich konisch ausgeprägt. Dafür hat es leichte Tendenzen zum "Langloch": Durchmesser:
oben: 2,02-2,12 cm
unten: 1,97-2,05 cm
und an der engsten Stelle im unteren Drittel 1,86 cm
(keine Gewähr für die Genauigkeit der Messungen  :schaem: )
Es hat den Anschein, als wäre es von zwei Seiten gebohrt. Danach ist es sicher ordentlich nachbearbeitet worden, die entgegengesetzten Bohrungen wären exakt aufeinander ausgerichtet gewesen, wie auch immer man das gemacht hat.?  :kopfkratz:
Die ungeschliffenen Stellen scheinen mir keine Beschädigungen zu sein!   
In einem extra Beitrag stelle ich noch ein Kupferblech vor, das ich in unmittelbarer Nähe gefunden habe.
  :winke: Sven

neolithi

Das ist ja der Wahnsinn! Herzlichen Glückwunsch!!!!

HG
neolithi

lord3d

Habemus Nachforschungsgenehmigung.

Kelten111


Siebenpapagei

Absolut Geil!!! :staun:

Herzlichen Glückwunsch zu diesem seltenen Artefakt. Davon träum ich noch :irre:

Viele Grüße

Ralf

habogh

Wirklich ein bemerkenswert schöner Fund!

Steinkopf

Bingo - ein toller Fund!

Die Schneide ist noch neuwertig.

LG
Jan

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

sven


thovalo

#9
 :-)

Bei aller Besonderheit doch gerade in der Gesamtschau ein außerordentlich "buckliger" Geselle!
Die Axt hätte durchaus noch weiter und vor allem sorgfältiger und gleichmäßiger zugerichtet werden können!
Streitäxte zeichnen sich in erster Linie durch ihre sorgsame und gleichförmige Zurichtung aus, darunter ganz besonders die facettierten Äxte.

Ob das eine "frühe Form" oder doch eher eine nicht ganz fertig gestellte Arbeit ist, weil sie einem Verstorbenen umgehend beigegeben werden sollte, werden ja hoffentlich noch die Untersuchungen bei Vorlage des seltenen Einzelfundes ergeben können!


glG thomas   :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

sven

An der schnurkeramischen Zuordnung bestehen keine Zweifel mehr. In der Nähe der Fundstelle wurde inzwischen bei der Untersuchung einer Fläche zur Errichtung eines Windrades ein schnurkeramisches Grab freigelegt. Diesem waren eine Amphore, ein Becher, eine Pfeilspitze, mehrere Silexklingen und ein Schaber beigegeben. (Keine Axt!)
:winke: Sven

master-jeffrey

 :winke:

Ein richtig schönes Stück. :super:
Nachdem ich jetzt im Landesmuseum in Halle (Frühgeschichte) war, um mir die Himmelsscheibe einmal in Natura anzugucken, bin ich auch äußerst sensibilisiert für Artefakte solcher Art. Dort gibt es einen Raum, an dessen Wand hunderte von Beilen und Äxten in den verschiedensten Varianten hängen. Es war zum Niederknien.

mfg.

Master-Jeffrey