Diverse kleine Plomben, aber auch mal eine schöne große

Begonnen von Levante, 10. Oktober 2011, 17:44:56

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Levante

Hier die Plomben von dem schon angesprochenen Feld.

Kann man bei der großen schon etwas sagen, Alter oder Verwendungszweck.

Leider bin ich bei den meisten Fundstücken noch nicht zum reinigen gekommen, wird wohl auch noch etwas dauern.  :zwinker:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Till

Moin!
Kannst Du die Tuchplombe (große) mal detaillierter ablichten?
Grüße!

Levante

Ah Tuchplombe...

ja kann ich machen, schaffe ich aber erst morgen Abend.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Gratian

Das große ist in der tat wahrscheinlich eine Tuchplombe und was für eine - ein Prachtexemplar...bin schon auf größere Bilder gespannt. Das andere sind neuere (19./20 Jahrhundert ) Plomben wohl zu anderer Zwecken eingesetzt (vermtl. Dünger oder Saatgut) 
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Grafschaft Mark

Ja die Tuchplombe unbedingt nochmal groß ablichten!!! Schönes Stück!

mc.leahcim

Vorderseite: Bayrischer Löwe?
Rückseite: HFF und alte Schere zum Schafscheren?

Vor dem neuen Foto noch ein wenig reinigen. Rund um den Löwen gibt es was zu lesen.

Gruß

Michael
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

Levante

Habe neue Bilder, leider wieder nicht so pralle ...

Zum einen ist wohl einfach nicht so sauber gestempelt wurden, und zum andern möchte ich die Patina auf dem Stück belassen.

Habe mich mal etwas in das Thema "Tuchplomben" eingelesen.

Würde ja sehr schön passen, auf der anderen Seite, keine 150 Meter entfernt, war der letzte Umschlagplatz für Waren an der Werra. Den Flusslauf weiter hinaus war die Werra nicht mehr befahrbar und die Waren wurden weiter über den Landweg befördert.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Gratian

#7
Die Plombe kommt aus Hersfeld (heute: Bad Hersfeld).

deutlich zu erkennen das Stadtwappen und der Schriftzug HERSFELD dazu das H F auf der Rückseite.

Bereits 1142 war Hersfeld reich an textilherstellenden und textilverarbeitenden Zünften, z. B. Gewandschneider, Wollweber und Leineweber. Im Jahre 1264 wurden Hersfelder Tuchmachereien das erste Mal urkundlich erwähnt. Im 18. Jahrhundert wurde das ,,Hersfelder Tuch" überregional bekannt. Die Hersfelder Tuchindustrie dehnte sich im Jahre 1817, unterstützt durch die Einführung der cockerillschen Spinnmaschine, deutlich aus. Die weitere Mechanisierung (hauptsächlich durch die Wasserkraft der Geis betrieben) aller Arbeitsgänge der Tuchherstellung folgte bis 1843, als zuletzt auch das Weben von einer Maschine (mechanischer Webstuhl von der Sächsischen Maschinenbau-Compagnie) übernommen werden konnte. 1853 steht in Hersfeld die erste Dampfmaschine, die den industriellen Einsatz aller Maschinen ermöglichte. Daher entstanden in dieser Zeit auch die ersten Tuchfabriken außerhalb der Stadtmauern, die zuvor als Manufakturen in der Altstadt produzierten. Daraus entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten die Tuchindustrie. Die größten und bedeutendsten Fabriken waren die Tuchfabriken Rechberg und Braun. Diese beiden Firmen schlossen sich zwischen 1920 und 1937 zur Mitteldeutschen Verkaufsgesellschaft m.b.H. zusammen. Sie war in dieser Zeit eine der größten Tuchfabriken in Deutschland. Parallel zur Tuchindustrie entwickelte sich die Maschinenbauindustrie, welche Apparate für die Tuchfabriken entwickelte und verkaufte. Hier ist in erster Linie die Schilde AG zu nennen, die in der Trocknungstechnik tätig war. Der Niedergang der Tuchindustrie erfolgte in den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 2006 schloss der letzte Textilhersteller (Adam Wever KG) in der Stadt. Die letzte Firma, die sich noch dem textilherstellenden Gewerbe zuordnen lässt, ist der Polyesterhersteller für hochfeste Fasern, Performance Fibers (ehemaliges Hoechst Werk). (Quelle: Wikipedia - Geschichte der Stadt Hersfeld)
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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Grafschaft Mark


Levante

Danke für die tolle Erleuchtung.

Obwohl Hersfeld bei mir um die Ecke ist, habe ich von diesem Aspekt der Geschichte bislang noch nichts gehört.

Kann man denn noch etwas zum Alter der Plombe sagen?
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Gratian

Dazu müsste man evtl. die Umschrift ganz lesen um einen Hinweis auf die Textilfabrik zu erhalten anhand der firmengeschichte wäre dann evtl. eine Eingrenzung möglich. Der Plombentyp war im 17./18./19. Jahrhundert weit verbreitet...leider ist die Schrift auf den Fotos nicht weiter lesbar. Vielleicht stellst du die Buchstaben hier ein oder machst einen Bleistiftabrieb...im Moment gehe ich vom frühen 19. Jahrhundert aus...
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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