Außergewöhnliche Glashütte in Wieda im Harz

Begonnen von Levante, 17. August 2010, 22:07:23

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Levante

Hallo,

hier einige Bilder von unserem Besuch in Wieda im Harz.

Eigentlich haben wir ein Treffen wegen Funden von Werrakeramik vereinbart, aber es haben uns auch andere Funde mehr als beeindruckt.

Diese Glashütte hat zum Teil sehr hochwertiges Glas hergestellt.

So weit ich mich erinnere, produzierte diese Hütte nur knapp 20 Jahre, bis ins Jahr 1622, bis sie im 30 jährigen Krieg zerstört wurde.

Ein Besuch würde sich sicherlich lohnen, bei Interesse ließe sich bestimmt auch ein Termin für die Besichtigung Vereinbahren, da die Betreiber sehr sehr nett und freundlich sind.

Die Internetseite lautet wie folgt:

http://www.kulturoffensive-suedharz.de/
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Levante

bei eventuellen Fragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Levante

Eine Ortsbegehung der Glashütte und ein gemeinsames Abendessen waren auch noch drin.  :zwinker: :dumdidum: :winke:
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Bert

Interessante Funde! Das muss ja eine ganz schön große Anlage gewesen sein, wenn dort derart verschiedene Glasprodukte hergestellt wurden.

Adios, Bert

Levante

Hallo Bert,

leider habe ich keine näheren Informationen über die Glashütte, außer das dort wohl 6 Meister namentlich belegt sind, unteranderem auch ein Meister aus Böhmen.

Bei Interesse, könnte ich auch einen Kontakt herstellen.
Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Sorgnix

  :staun:

upps.
Das Glasmuseum in Steine ist mir bekannt - das von Wieda ist mir neu.
Meine Güte, was für ein Fundspektrum ...
Da bleibt mir ein Besuch wohl nicht erspart

DANKE für den "Push"  :super:



kleiner Abschweif, Waldglashütten im Südharz:


Erstes Bild zeigt einen Hang mit Neigung nach Süden. Das Gefälle kommt nich so ganz rüber ...
Im gegenüber liegenden Hangbereich - also aus Blickrichtung - stand eine Glashütte.
Zeitstellung für die Region 1630 bis 1690
Auf dem Südhang standen die Wohnhäuser - 5 bis 6 an der Zahl.
Und da Hang, hat man, um eben, gerade bauen zu können, Podeste aufgeschüttet.
So standen die Häuser in zwei Reihen, parallel am Hang.
Als die Hütte aufgelöst wurde, hat man die Häuser abgebaut und am neuen Standort wieder errichtet.

Tja, und dann waren die Hauspodeste wunderbar zu erkennen. Bis ins Jahr 2007 ...
Dann kam der Landwirt auf die Idee, diese komischen "Huckel", die ihn schon immer störten, einfach
mit dem Pflug etwas einzuebnen ...  :dumdidum:
Sie störten halt immer beim Bergab- oder Bergauffahren. Seitlich, parallel zum Hang wäre gar nicht gegangen,
weil Kippgefahr fürs Gespann.
Gesagt - getan - weg damit.

zwischen den beiden gepflügten Flächen, in der Verlängerung nach links, kann man noch einen kleinen
dunklen Streifen erkennen - das ist eines der kleinen Podeste, was erhalten blieb.
(der Heckenstreifen rechts, gerade den Berg herunter führend, das ist übrigens ne alte Landwehr ...)

Seit 5 Jahren ist die Wiese komplett umgebrochen, wieder Ackerland.
Das heißt, es ist mittlerweile gar nichts mehr zu sehen ...
... über 300 Jahre hat´s gehalten - nu isses weg.

... als ich ihn drauf ansprach, was er da beseitigt hat, zuckte er nur mit den Achseln.
"Wußte ich nicht". ... und interessierte ihn auch weniger. Es ging mehr um Einsatz von Großmaschinen ...
Das sagte einer, der ansonsten wirklich an Geschichte interessiert ist, wenn es um alte Flurnamen geht,
eine "Bank" ist ...
Und er hat seinen Hof im Ortszentrum. Mit eigener Straße. Namens "Im wüsten Hof".
Urpsprung irgenwo in Richtung 1000 (keine Sorge, alles überbaut bzw. vier mal durchgeplügt ...


Zweites Bild zeigt eine ehemalige Meilerstelle - ca. 300 m von der Glashütte liegend. Und in gleicher Entfernung
auf der anderen Seite stand noch eine Hütte. Die noch original im Wald liegend.
Bei der auf dem Acker findet man halt kleine Brocken bzw. Ofenreste, mit Glasschlacke anhaftend.
Bei der im Wald liegen recht große Brocken teilw. AUF dem Waldboden ...
Nun, die Müllgrube mit den Fehlgüssen habe ich noch nicht gefunden - weil (noch) nicht gesucht ...

Die Meilerstellen zeichnen sich noch heute auf dem Acker ab (auf dem Bild sind 2).
Der Wald wurde in der Zeit mehrfach für den Harzer Bergbau bzw. für die Waldglasherstellung
flachgelegt und zu Holzkohle verarbeitet.

Tja.
Geschichte auf dem Acker.
... von der keine 5 % des Dorfes etwas wissen. Wenn man davon erzählt, sind etliche immer total erstaunt ...
Wo auf Malle ne Bratwurstbude steht, das wissen mehr ...  :narr:



Gruß
Jörg

thovalo



Eine tolle, traurige und allübliche story!


Danke für´s erzählen ....  :winke:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)