Rasso und Mechthild

Begonnen von Nägelfinder, 17. Juli 2010, 12:20:22

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Nägelfinder

Hallo,
mein erster Heiligenanhänger, aber leider ziemlich verbogen(hat wohl nicht geholfen und wurde deshalb zusammengedrückt  :nono: ).
Die Fotos sind leider nicht allzu gut, da der Anhänger wie gesagt zusammengefaltet war und ich ihn nicht besser auseinander bekomme.
Das Material ist vermutlich Kupfer und er ist auf dünnes Blech geprägt.
Auf der einen Seite ist Rasso, Dux Bavariae dargestellt und auf der anderen Mechthildis. Anscheinend hatte vorallem Rasso als Schutzheiliger der Steinleiden in der Mitte des 18. Jahrhunderts bei uns (südlich von München) ziemlichen Zulauf.
Vielleicht kann mir jemand mehr zu dem Anhänger sagen und auch eine Zeitstellung würde mich interessieren,(und natürlich auch ob ich richtig oder komplett falsch liege).
Kann ich den Anhänger irgendwie wieder gerade bekommen oder bricht er mir?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten und Gut Fund
Nägelfinder
Der Abfall von damals sind die Schätze von heute.

Gratian

#1
Zunächst einmal Gratulation! Du hast du schon sehr viel selbst über den Anhänger herausgefunden.

Den heiligen Rasso von Andechs , um den es sich hier handelt hatten wir schon mal hier:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,41435.0.html

Hier in der Kombination mit der seligen Mechthild (Sie wird auf dem Anhänger auch als selige angesprochen das B vor dem Namen steht für Beata = Selige).

Mathilde von Andechs, auch Mechthild von Dießen (* um 1125; † 31. Mai  1160 in Dießen am Ammersee) war Augustiner-Chorfrau und Äbtissin von Edelstetten.

Mathilde war die Tochter des Grafen Berthold II. von Andechs und Schwester der Euphemia von Altomünster. Mit fünf Jahren trat sie in den damaligen Kanonissenstift St. Stephan in Dießen ein, wo sie später Novizenmeisterin wurde. 1153 wurde sie von Papst Anastasius IV. als Äbtissin in die Abtei Edelstetten geschickt, um dort eine Reform durchzuführen. Glücklos kehrte sie sechs Jahre später wieder nach Dießen zurück, wo sie später auch beerdigt wurde.

Mathilde stand schon in Lebzeiten im Ruf einer Heiligen. 1468 erfolgte die Erhebung ihrer Gebeine und es entstand ein Mechthildskult, der auch heute noch in der Ammerseeregion anzutreffen ist. Ihre geschmückten Gebeine werden in einem Glasschrein im Marienmünster Dießen aufbewahrt.

Sie wird als Patronin gegen Gewitter angerufen. Im Vorraum der ehemaligen Stiftskirche ist außerdem ein sogenannter Mechtildisstein ausgestellt, auf dem die Selige sich der Überlieferung nach ausruhte. Das Berühren des Steins hilft dem Volksglauben nach gegen Kopfschmerzen.

Der Festtag der Mechthild im Orden ist der 6. Juli. (Quelle: Wikipedia)

Also ein Mitbringsel aus Andechs bzw. Grafenrath oder Dießen...also irgendwo rund um den Ammersee entstanden.

Zeitstellung: Spätes 18. Jahrhundert/Frühes 19. Jahrhundert.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

Nägelfinder

Hallo Gratian,
vielen Dank für Deine schnelle und interessante Bestimmung. Ich bin immer wieder beeindruckt was Du aus den kleinen Anhängern alles "rauslesen" kannst.  :super:
Da es langsam auch mit den Nichteisenmetallen bei mir klappt hoffe ich Dir noch viele Devotionalien vorlegen zu können.

Viele Grüsse
Nägelfinder(der hoffentich nicht mehr allzulange so heisst)
Der Abfall von damals sind die Schätze von heute.