Beilbruchstück

Begonnen von fuchs, 12. Mai 2010, 21:32:19

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fuchs

Hallo Beilspezialisten,
ich habe einen Ackermarathon hinter mir, ca 180 Funde eingemessen, mal sehen, was nach dem Reinigen über bleibt. Wohl nur Kerne und Abschläge (und nat. Trümmer). Vielleicht ein paar Kratzer. Aber bei diesem Stück bin ich mir sicher.
Vielleicht reicht das Bruchstück für eine zeitlich/kulturelle Einordnung aus. Das Material bereitet mir ebenfalls Probleme; für Lousberg ist die Braunfärbung zu rötlich, glaube ich. Kann mir da auch jemand weiterhelfen?
Herzliche Grüße, Christian

thovalo

#1
Hallo Fuchs!

Kannst du mal Bilder vor einem neutralen (vielleicht weißen /Din-A 4-Blatt) Hintergrund machen!
(Das war schon bei dem "linsenförmigen" Kern schwierig!)

Die Tönung des Hintergrundes gibt keinen sicher fassbaren Eindruck der Färbung des Beilfragments!

Irgendwie ist alles im Grundton "Beige/Gelblich"! Und rötlich auf Beige ist nicht Lousberg!


Aus meiner Sicht, ist der Beilnacken durch die facettiert angeschliffenen Schmalseiten und den breiteren Nacken typologisch im späten Neolithikum gut aufgehoben.

Kommt die Färbung mit dem ersten Beilfragment in diesem link hier hin? Die Färbung erscheint partiell gleichfalls rötlich!

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,42600.0.html


LG  thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Larry Flint

#2
... würde schon sagen, dass das "Lousberg" ist - in meiner Kiste tummeln sich eine ganze Reihe dieser Placken mit rötlich-orangen Flecken...

... in Sachen Datierung wegen Facettierung stimme ich Thovalo zu (... auch wenn mir bislang noch keine facettierten Beilklingen aus diesem Material untergekommen sind - watt ja nix heißen muss...).

:winke:

Larry

thovalo

#3
Noch Belege zur Färbung von Lousberg:

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,41781.0.html


sowie aus Hagen (typologisch auch eher spätneolithisch)

http://www.historisches-centrum.de/index.php?id=351


:glotz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

fuchs

Hallo Thomas,
Du hast recht, gerade bei einer Materialanfrage muß das Foto farbecht sein! Ich habe mir das Stück noch mal bei Tageslicht angesehen und tendiere doch stark zu Lousberg. Leider ist mein Vergleichsstück beim Amt.
Das neue Foto sollte "die Sache ins rechte Licht rücken."
Liebe Grüße, Christian.

fuchs

Neues Foto, ohne Rotstich. Kann das falsche leider nicht löschen. :nixweiss:

rolfpeter

Servus,

würde auch Lousberg sagen.
Hier ist eine Beilklinge aus ähnlich gefärbtem Mateial:
http://steine-scherben.de/thema4a.htm#lousberg

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

thovalo

#7
Lieber Fuchs!

Danke für die neuen Ansichten!  Lousberg ist ja recht vielseitig und Dein Stück passt gut in die Bandbreite der Farbgebung und Musterung. (s. rolfpeters helleres Belegstück!)

Dein Fundort wird im Ruhrgebiet liegen (?) und verstärkt dann als wichtiger Fundnachweis die Konzentration von Lousbergbeilklingen im Bereich der "Hellwegzone" südlich der Ruhr in Einheit mit dem Raum zwischen Ruhr und Lippe.

B. Knoche formuliert, dass dieser Raum durch die Beibehaltung der westlichen Materialbezüge, vom Jung- bis in das späte Neolithikum hinein, zu einer einheitlichen westlich orientierten "Lithosphäre" gehört hat und damit ältere räumliche und kulturelle Bezüge wider spiegelt, die sich bis in das Spätneolithikum erhalten haben. Zudem haben, nach B. Knoche, die Beilklingen aus Lousbergsilex im späten Neolithikum scheinbar die Beilklingen aus Rijkholtfeuerstein vollkommen ersetzt! Dagegen lief der Bezug von großformatigen Klingen aus Rijkholtfeuerstein ungebrochen auch über den Zeitabschnitt des späten Neolithikums (ca. 4.500 - 3.800 v. Chr.) weiter!

In dieser Beziehung ist das ein besonders aussagekräftiger Fundbeleg!

LG  thomas

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

fuchs

Hallo,
danke für die Antworten. @ Thomas: Ich suche im Gebiet von Mönchengladbach.
Liebe Grüße, Christian

thovalo

Das ist dann deutlich links des Rheins!

Da hab ich mal studiert und sentimentale Erinnerungen!     :heul:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

chmoellmann

Zitatsentimentale Erinnerungen
Das hört sich aber ganz nach der legendären Venus vom Abteiberg an... :-D