Weißtonfiguren und eine besondere Panne der Facharchäologie

Begonnen von thovalo, 24. April 2010, 18:40:26

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thovalo

Auch diese beiden Fundbelege stammen vom rechten Niederrhein.  :-)

Bilder 1-2

Model zur Herstellung von "Bildgebäck" des Osterlamms ("Bilderbäckermodel"). Erkennbar das linke, nach hinten gelagerte Vorderbein und Locken des Fells.

(In Arch. i. Rhld. 1991 wurde ein solches hochmittelalterliches Fragment als Model zu Herstellung von Bildnissen an römischen Gottervasen angesprochen :nono: )                            

Fundzusammenhänge des 15. -16. Jh.      Länge noch 9.3 cm


Bilder 3-7

Statuette eines Jesusknaben mit Attribut (Vogel) in der Hand.
Köln: Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters. Jahrgang 21. 1993. S . 3 - 70:
"Eine "Bilderbäcker"-Werkstatt des Spätmittelalters an der Goldgasse in Köln".
Abb. S. 41. / S. 42 Typ Fig. Nr. 52

Datierung in die Zeit des letzten Viertels des 15. Jhs.          

Fundzusammenhänge des 15. - 16. Jhs.      Länge noch 4.4 cm


:winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

#1
 :winke:

Ich konnte die Arbeit von Herrn Päffgen in Archäologie im Rheinland 1991. S. 90 ff noch wieder finden!

"Fragment eines Reliefmodels für Vasen mit Büstenappliken"


Erkannt wird durch die Autoren der Rest eines Gesichtes mit Augenbrauenbögen und lockigem Haar!


Zitat:

"Bei dem kleinen Fragment (5cm x 5.5 cm) aus Engelsdorf ist unklar, welchen Gott es dargestellt hat."

:engel:  Den Einzigen und Wahren!!!!!!!!!!!!! So man ihn erkennt!  :engel:


Das ist die größte mir bekannte, jemals in dieser Reihe publizierte Panne und Peinlichkeit!
Es hat dazu nie eine Klarstellung gegeben! Was immerhin für fachliche Klarheit und Sorgfalt
gesprochen hätte!    :engel:


So viel zum frühen Wachstum der Kompetenz heutiger archäologischer Größen, die offenbar auch mal klein angefangen haben!  :zwinker:


Das abgebildete Fragment der Model eines Osterlamms des 15./16. Jhs. nach Christus stammt aus dem Brustbereich der obigen Darstellung und schließt zufällig unmittelbar an die Partie des obigen Fragments an!

Ist auch spannend nachzuvollziehen, wie die Fundumstände, der Beleg stammt aus einem hochmittelalterlichen Burggraben, der Zielstellung der Autoren entsprechend (um)gedeutet werden!


Auch Archäologie kann eine Angelegenheit von Vortrag und Glauben sein :engel: :engel: :engel: :engel:  :amen:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.