Flachbeil

Begonnen von clemens, 13. Mai 2008, 21:55:22

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clemens

Obs ein Flachbeil ist oder einen anderen Namen trägt? Vor 2 Stunden aufgelesen, ich bin noch ganz  :jump:
12,5cm lang, max 6 breit, max 3 dick und 470g schwer

Ein guter Tag! 2 Reibsteine, ein Amphibolitfragezeichen (kommt extra) ein Haufen Silex, war im Auge der Siedlung wie mir scheint.
Beste Grüße Euch, Clemens

arriba

Hallo Clemens

:cool1:  :super:  ich wäre auch noch voller Adrenalin wenn ich so einen gefunden hätte - ob es jemals passiert? :heul: ich hoffe es so sehnlichst....Zeig mal auch die Flintstücke, würde mich interessieren wie die bei dir aussehen  :-)  Du bist ja irgendwo wo sie nicht unbedingt natürlich vorkommen, ´ne ?
:winke: Rikke

clemens

Servus Maria,

Danke! Wo ich zuhause bin stößt der Flysch an die Molassezone, wir haben Hornstein und Radiolarit in rötlich-braunen und grünlichen Schattierungen in der Gegend, das nächste bekannte Vorkommen in ca 15km, größerer neolithischer Bergbau nach diesem Material in 40 km Entfernung. Ich arbeite am Heimcomputer, Bilder, Bearbeitungssoftware ect ist alles am anderen Computer den ich heute im Büro ließ, ich reiche das gerne nach. Aber die Qualität und Menge an Flint die ihr da oben habt, davon haben die bei uns nur geträumt. Dafür habe ich die Sicherheit dass jedes Stück dorthin getragen wurde wo ich es finde, drum nehme ich auch alles mit nach Hause.

:winke: Clemens

arriba

Hört sich gut an, freue ich mich drauf!

Aber das mit dem Namen Clemens....hmm   :nono:  :zwinker:
R I K K E

:prost: wenns daran liegt ist es ok.....kann jedem mal passieren  :zwinker:

LG Rikke

Der Wikinger

Hallo Clemens  :-)

Wirklich ein Superbeil !! Glückwunsch !!  :cool1:

Ob das anders als nur Beil bezeichnet werden kann, weiss ich nicht, sieht mir nicht besonders flach aus.
Ich bin jedoch mit eurer Fundlandschaft dort unten garnicht vertraut.

Da werden noch Leute wie der Rolfpeter und vielleicht Khamsin kommen, die wissen ne Menge darüber.
Also abwarten.  :super:

Die anderen Funde zeigst du uns noch, ja ??

:winke:

queque

Und das bei dem Wetter - schöne Funde, Glückwunsch. Hier ist im Moment nur Wüste und auf dem Acker holt man sich 'ne Staublunge. Das hält einen natürlich nicht davon ab - aber bei all dem Grau in Grau ist kaum was zu sehen.
Allen einen schönen Tag
Bastl

rolfpeter

Servus,

und zuerst meine Gratulation zu diesem wunderschönen Fund!
Jaja, es ist schon eine Krux mit der formenkundlichen Einteilung von Beilklingen. Viele haben sich daran versucht, aber viel Vernünftiges dabei herausgekommen ist leider nicht. Im Jahre 1970 hat sich z.B. D. Hoof die Beile von Niederrhein und Maas vorgenommen, sie sorgfältig nach Form, Größe, Dicke, Breite usw. eingeteilt und schließlich typisiert. Ergebnis: eine ganz offensichtlich abgenutzte, nicht mehr zu schäftende Beilklinge wird als "Beil von gedrungener Gestalt" eingeordnet. Nach Hoof wäre Deine Beilklinge vom Typ F2a - Beil mit rundrechteckigem Querschnitt. Hilft uns auch nicht wirklich weiter - oder?
Die aktuelle Wissenschaft hat sich dann auch von der impressionistischen Typeinteilung gelöst und arbeitet mit statistisch/metrischen Methoden in Verbindung zu chronologischer/kultureller Einordnung, Nutzungsabsicht (Fällbeil für grobe Arbeiten, Behaubeilchen...), Materialverfügbarkeit (Überfluß, Mangel), Schäftung (Stangenholm, Querholm, direkt, Zwischenfutter), Fähigkeit des Handwerkers und Lebenslauf des Artefaktes. Es gibt eine aktuelle Dissertation von Nicole Kegler-Graiewski "Beile - Äxte - Mahlsteine, Zur Rohmaterialversorgung im Jung- und Spätneolithikum Nordhessens" von 2007. Die ist für mich als Rheinländer interessant, da es für die beiden "Fundlandschaften" durchaus Parallelen gibt. Ob das für Österreich auch zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen. Kegler-Graiewski hat für Nordhessen festgestellt, daß besonders die Schmalseitenkonvergenz, also der Unterschied von spitznackigen Beilen zu Rechteckbeilen für eine zeitliche Einordnung bedeutsam ist. Die typischen spitznackigen Ovalbeile der MK gehören also ins Jungneolithikum und die rechteckigen Beile sind jünger.
Wenn man die Klinge im Rheinland gefunden hätte, dann würde ich sie ins (späte) Jungneolithikum oder ins Spätneolithikum stellen.
Aber Du willst bestimmt Gewißheit haben, da helfen die örtlichen Museen oder Amtsarchäologen - aber das ist für Dich ja auch nichts Neues.

Herzliche Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

clemens

@ Rolfpeter: Dank! Die Hilfe der Amtsarchäologen ist wirklich lieb, ja und Danke, aber das war auf dem Fachinstitut schon von einer ganz anderen Qualität. Aber nur aus Zeitmangel, sie hetzten einer Kanalgrabung nach der anderen nach. Zeitstellung hab ich dort noch keine und die Keramik bleibt schweigend glatt. Ich nachreiche übrigens noch eine Ansicht des Beils die fehlte.

@ Rikke: ENTSCHULDIGUNG, kaum was peinlicheres kann passieren, ich dachte Rikke ist eine deutsche Form von Maria. Getrunken hatte ich nichts. Sozusagen als Entschuldigung: Silex von dort in seinen "Hauptformen", tw unscharf dafür sieht man den Lackglanz am roten Stück

Grüße!
Clemens