Zipfelchen vom Prunkbeil?

[rolfpeter]

Servus Freunde,

das Ding ist grünlich, fein geschliffen, spitz, und leider viel zu klein! Es stammt von einem frisch gepflügten Acker, wo schon einige schöne, weil komplette jungneolithische Artefakte zum Vorschein gekommen sind.
Ich halte es für das Nackenstück eines Prunkbeiles aus Jadeit. Der Stein ist sehr hart, etwa so hart wie Flint, da käme Jadeit als Material hin. Der Bruch scheint mir recht frisch zu sein. Eine Nachsuche wäre also lohnenswert. Ich weiß von einem Fall aus unserer Region, da hat eine Sammlerin die Hälfte eines solchen Prunkstückes gefunden und im darauffolgenden Jahr die andere Hälfte.
Wie weit verzieht ein Pflug ein Objekt? Hat da jemand Erfahrung? Ist es überhaupt ein Bruchstück eines Jadeitbeiles? Die Farbe ist seifengrün, meine Kamera stellt die Farbe nicht korrekt dar.
Hier sind die Bilder:







Herzliche Grüße
RP

[wühlmaus]

 

Ja, aber Holla die Waldfee!  Ab zum Ampf damit!!!!   

Spitzer Nacken, extrem flacher, ovaler Querschnitt und grüüüüünnnn !!!!

Ich bekomm hier gleich einen Herzkasper 

Oder etwas ruhiger ausgedrückt:

Ja, lieber RP, ich glaube Du hast tatsächlich, das Fragment eines Prunkbeiles gefunden 

Gab es sowas bei uns im Rheinland überhaupt schon als Ackerfund?  Die Beile, die ich kenne, stammen aus Baugruben, Ausbaggerungen oder dem Gebälk uralter Dachstühle ... Mit anderen Worten: Da diese Fundgattung eher in den sakralen/repräsentativen Bereich gehört, stammen die gefundenen Beile nicht aus Siedlungszusammenhängen, sondern sind Einzelfunde aus (verlandeten) Altgewässern in denen sie intentionell deponiert wurden ...

Selbst als Fragment für mich immer noch ein absoluter Traumfund!


Gerd

[rolfpeter]

Doch, es gibt die als Ackerfunde, siehe oben. Ich kenne persönlich 2 Sammler, die eines gefunden haben, tatsächlich beide in Auenlage. Das Zipfelchen stammt allerdings von der Hochebene. Vielleicht war dort wirklich so etwas wie ein sakraler Ort? 2Beile, keine abgenudelten, sondern welche, die man noch ausgiebig hätte nutzen können und die große MK-Spitzklinge, die ich letzlich gezeigt habe, stammen von dort. Der Acker ist absolut frisch gepflügt, kein bißchen abgeregnet. Das könnte noch interessant werden....wenn nicht der Bauer vor dem nächsten Regen mit der Egge und der Sämaschine kommt und Knollen sät 
HG
RP

[Silex]

Von fernen Plätzen hörte ich schon  die Kunde von derlei Gesellen....

Über die Ackerverlagerung von Fundzusammenhängen gab es schon Versuchsanordnungen über mehrere Jahre hinweg....
Bei uns geht man bei halbwegs ebenen Terrassen von kaum mehr als 20 Metern aus...hab ich irgendwo gelesen ...und deckt sich auch ungefähr mit meinen Beobachtungen...
vielleicht wurde es nur einmal gezwackt und   der große Bruder wartet nur auf Dich... hoffe ich zumindest.
Glück Auf
vom
Edi

[rolfpeter]

vielleicht wurde es nur einmal gezwackt und   der große Bruder wartet nur auf Dich... hoffe ich zumindest.

Jaja, der Big Brother...nix da! Bin eben noch mal zum Fundort getippelt mit einem Schweißdraht am Mann. Hatte sowas mal in einem Krimi gesehen, die Komissäre hatte dort mit Stangen rumgestochert um irgendwelche Leichen zu finden...Alles Quatsch! Ich bestochere also die durchpflügte Ackerkrume im 5cm Abstand spiralförmig um den Fundort herum, sicher bis zu einem Kreis von 10 m Durchmesser.....ein totaler Fehlschlag! Obwohl es auf dem Feld, wenn es abgeregnet ist, etliche Steine gibt, habe ich mit der "Tatort - Methode" nur drei Steine gefunden - allesamt Klamotten, Plunder, eben Feldsteine. Nee wat en Blamaasch!
Aber ich bleibe am Ball! Ich habe meine Sehzäpfchen oder wie die Dinger heißen, auf GRÜN getrimmt.
Herzliche Grüße
RP

[Khamsin]

Salaam!

Klar juckt es mich, dazu was zu schreiben! Das Schönblöde ist ja nur, dass schon alles dazu geschrieben worden ist. Aber vielleicht noch das:

Soooo selten ist es eben - glücklicherweise - dann doch nicht, dass ein Proximalteil gefunden wird und irgendwann später der fehlende Distalteil vice versa. Und das lässt tatsächlich bei diesem Fund hoffen. Denn frischer kann ein frischer Bruch wohl kaum sein, oder?

Der Fund an sich ist ja schon eine Wuchtbrumme. Aber wenn der Rest wirklich gefunden werden sollte. My, my, was gäb ich drum, die Augen von Herrn Ampf zu sehen!

Fazit: Daumendrücken bis zum Abwinken, auf das uns hier noch die Riesenüberraschung präsentiert werden möge!

Herzliche Grüsse KIS

[Loenne]

Konnts mir bei dem schönen Teil nicht verkneifen. Kommt der Farbton so besser hin? 

Gruß
Michael

[rolfpeter]

Konnts mir bei dem schönen Teil nicht verkneifen. Kommt der Farbton so besser hin? 

Ja genau so isses!

Soooo selten ist es eben - glücklicherweise - dann doch nicht, dass ein Proximalteil gefunden wird und irgendwann später der fehlende Distalteil vice versa. Und das lässt tatsächlich bei diesem Fund hoffen. Denn frischer kann ein frischer Bruch wohl kaum sein, oder?

Ich gebe die Hoffnung natürlich nicht auf. Ich habe aber keine Ahnung, wann nach einem Zusammenstoß mit dem landwirtschaftlichen Gerät die Rostspur so deutlich sichtbar wird. Schon im 1. Jahr? Das Feld gehört dem letzten Bauern hier, der noch Vieh hält. Nach der Getreideernte bringt der dann Mist auf und grubbert die tollsten Muster auf den Acker, von Schräg nach Quer und umgekehrt. Erst spät im Frühjahr pflügt er dann, kurz bevor die Rüben gesät werden und dann noch 2mal mit der Kombination drüber. An der Stelle des Jahreslaufes befinden wir uns jetzt. Das ist wahre Bodenpflege 

HG
RP