Feiner Doppelkratzer (vermutlich des Endpaläolithikums)

Begonnen von Silex, 19. Oktober 2007, 22:28:53

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Silex

Von dort wo meine größten Steinartefakte stammen...stammt auch dieses Teil. Die ersten beiden Ansichten zeigen  Ober- und Unterseite
(welche, letztere vermutlich schon vorher 2 kleine Frostsprünge aufwies- und das Partikel vielleicht gerade deswegen  zu diesem besonderen Werkzeug ausgewählt wurde- ich denke die Vertiefungen sollten  Handhabung und Griffigkeit gewährleisten) 
und die Winzigkeit des Kandidaten (einen noch kleineren Minikratzer  von nahebei hatte ich Euch hier schon mal gezeigt).....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Wie gesagt...die größten Teile meiner Heimat stammen von hier...und die Kleinsten. Der Fundstelle ermangelte es nicht an Rohstoffnachschub und selbst große Restkerne liegen  (für unsere Gegend relativ) massenweise auf dem Areal. Mein Kreisarchäologe sammelt seit 50 Jahren in Franken (bis vor 30 Jahren)  und bei uns. Er kennt kennt keine ähnliche Fundstelle , weder in der Fundmasse noch in der Ausformung der Gerätetypen und -Größen. Diese kleinen Typen kennt er auch nicht aus der Literatur. Vor 2 Stunden haben wir uns unterhalten und irgendwie kamen wir auf die blöde Idee von einer "Art Gesellenstück"....oder Kinderspielzeug?
Die Retuschen sind eigentlich nur mit einer Lupe machbar   - und zu erkennen.
An den Kratzerunterkanten sieht man deutlich dass diese auch ausgiebig benutzt wurden. Ein längerer, schmaler Klingenkratzer hätte sicherlich auch dieselbe Arbeit ermüdungsfreier und ergonomischer verrichtet
Einmal möchte ich das Ding erahnen was damit hergestellt oder bearbeitet wurde und welche Bedeutung diese Kleinstgeräte im Lagerleben hatten.
Hier noch die beiden Kratzerkappen.....
Bis bald
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

steinsucher

#2
Hallo Silex,

ein niedlicher kleiner Kratzer. An seiner Funktion sollte kein Zweifel bestehen. Für welche Arbeiten er benutzt wurde, könnte vielleicht durch eine aufwendige Analyse geklärt werden, wir werden es nicht mit bloßem Auge erkennen.

Hier in meiner Gegend gibt es einen Fundbereich (Teveren) aus dem immer wieder solche kleinen Kratzer (Daumennagel-Kratzer) herauskommen. Sie werden ins Mesolithikum datiert. Eine kleine Tüte habe ich schon voll. Sie sind noch eigenartiger, da sie keinen "Stiel" haben. Sie sehen wirklich wie dicke Fingernägel mit deutlicher Retusche aus. Auch hier ist keine Funktion bekannt.

Ich glaube, wir haben auch nicht die Probleme, zu deren Lösung diese Teile zu ihrer Zeit notwendig waren. Deshalb können wir uns auch die wahre Anwendung nicht vorstellen.

Ein schönes kleines Teil,

Gruß,

Fritz


Silex

Danke für Deinen schnellen Überblick, agersoe!!!!
Wie geht das?
Hast du das Alles im Kopf?
Notkers Superteil hatte ich schon fast vergessen.
Wir haben hier auch schon viel gearbeitet, fällt mir gerade ein. Danke , agersoe! Das sollte man nie vergessen.
Es ist zwar ein kleiner Teil Selbstdarstellung dabei, hier seine Funde zu zeigen, andere einzuordnen, aber dies ist in diesem Forum zweitrangig, glaube ich. Wir sind  "seltsame Freunde" fernster Zeiten.
Und das ist GUT so!


Gute Nacht Freunde
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: Silex in 20. Oktober 2007, 00:43:54
Danke für Deinen schnellen Überblick, agersoe!!!!
Wie geht das?
Hast du das Alles im Kopf?
Notkers Superteil hatte ich schon fast vergessen.
Wir haben hier auch schon viel gearbeitet, fällt mir gerade ein. Danke , agersoe! Das sollte man nie vergessen.
Es ist zwar ein kleiner Teil Selbstdarstellung dabei, hier seine Funde zu zeigen, andere einzuordnen, aber dies ist in diesem Forum zweitrangig, glaube ich. Wir sind  "seltsame Freunde" fernster Zeiten.
Und das ist GUT so!


Gute Nacht Freunde

Jau, mein südlicher Leidensgenosse....

...da hammer ja das INDEX - STEINARTEFAKTE

...remember ???  :smoke: :zwinker:

http://www.sucherforum.de/index.php?topic=26571.0

:winke:

rolfpeter

Servus Freunde,

hier habe ich auch ein Winzkratzerchen von der bekannten mesolithischen Stelle Hambach. Der hat zwar nur eine Arbeitskante, und ist recht dünn, aber er ist noch kleiner als mein dreckiger Daumennagel. Die Kratzer (übrigens die häufigst vertretene Geräteart an der Stelle, Mikrolithen gibt's fast gar nicht dort) die man sonst dort finden kann, sind wesentlich größer.





Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert