Spinnwirtel aus Steinzeug

[wühlmaus]

Hi 

Unverhofft kommt oft ... 

Der Wirtel ist ein Lesefund von einer kleinen, eigentlich recht "langweiligen", römischen Streuung ... Nach einer Stunde Bückerei nach verrollten, antiken, Massenware-Standard-Scherbchen eine wahre Augenweide ... Das gute Stück lag - gut abgeregnet - fast sauber - direkt obenauf, wie gerade erst verloren ... 

Anhand des Materials (graues Steinzeug) würde ich es ins 17./18.Jh datieren ...
Interessanterweise ist es aber, trotz meines ersten Eindrucks, tatsächlich nicht "wie neu"  sondern weißt deutliche Abriebspuren auf ... Das graue Steinzeug hat an der Oberfläche einen deutlichen Glanz. Zuerst dachte ich deshalb, dass es eine leichte, graue Salzglasur hat, und dass die braune Farbe nur zur Hervorhebung der Rillen gedacht war ... aber bei genauerer Betrachtung fanden sich auch braune Spuren auf der Fläche außerhalb der Rillen und die glänzende Salzglasur entpuppte sich als glatt poliertes Steinzeug ... im originalen Zustand wird der Wirtel - zumindest auf der Seitenfläche - also nicht Grau sondern Braun gewesen sein ...
Hier mal ein Stück aus einem ganz ähnlichem Material:
http://www.schloss-hamborn-chronik.de/Chronik_von_Hamborn_-_von_Kais/Die_Zeit_der_Kleinsiedlungen/Spinnwirtel.jpg
Quelle: http://www.schloss-hamborn-chronik.de/Chronik_von_Hamborn_-_von_Kais/Die_Zeit_der_Kleinsiedlungen/die_zeit_der_kleinsiedlungen.html


Gerd

[hunter]

Ich würde das Stück älter datieren, ins 16. Jh. Vgl. hier: http://www.sucherforum.de/index.php/topic,19233.0.html

[Rambo]

Kannst du mir bitte sagen, wie groß ist das "Spinnwirtel" ?
Gruß Rambo

[ben1]

hi rambo,

.............wenn das "homemade" lineal auf dem 1. bild nicht mogelt ziemlich genau 4cm   

Ben

[wühlmaus]

Hi 

Das "homemade lineal" mogelt nicht ... aber das Stück liegt etwas ungünstig ... 

Durchmesser ist 3,2cm und Dicke ca1,3cm ...

@ hunter
Dein Stück ist eher abgeflacht kugelförmig ...
Ich meine in den tiefsten Tiefen meines Gedächtnisses solche kegelförmigen Wirtel aus Publikationen frühneuzeitlicher Grabungen zu kennen ... da war der Zusammenhang aber eher 17./18.Jh ...


Gerd