Umgebördelt

Begonnen von Lutze, 03. Dezember 2006, 14:08:16

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Lutze

Hallo,

Lesefund Wüstung, wo man laut der hiesigen Archäologie die blaugraue Ware des 13. und 14. Jahrhunderts
findet. (Bild1).

Die weiteren Bilder zeigen eine rötliche Scherbe, die im 3 Bild links umgebördelt (nennt man das so?) ist.

@ Rambo
Kann man diese Scherbe in die gleiche Zeit einordnen ?

Lutz

Lutze


Rambo

Jo mei, bei dem Ranstück würde ich so gerne eine Profilansicht sehen  :engel:
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Lutze

Ich habe nochmal 2 Fotos gemacht.

Lutz

Rambo

Also schön, wenn ich so einen Scherben bei uns finden würde, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, das es sich um einen LT Scherben handelt
Drehscheibenarbeit, dreieckiger Rand, mittel gemagert , da wäre LT allemal drinnen.
Aber, ich habe natürlich keine Ahnung woher du kommst bzw.  woher die Scherben kommen.
Datierungen sind auch etwas sehr Lokales, so gesehen und da die Fundstellen offenbar auch ins 14 Jhd. datiert würde ich auch annehmen das die Scherben aus dieser Epoche stammen, obwohl... vor allem der "Rambo2 Scherben sieht sieht wirklich aus, als wäre er ein älteres Stück.
Also ich will oder besser ich kann mich nicht festlegen
Gruß Rambo
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Silex

Keramik ist das "Schwierigste"....
die Zweite dürfte älter sein...scheint zumindest nicht gedreht zu sein -  ich tippe bei diesem Teil auf früher als  die hiesige Archäologie-  würde sagen hier lohnt sich die Nachsuche.... über Jahre hinweg....
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Lutze

Ja Rambo, das wäre schon was mit LT. Aber ich bin hier im Braunschweiger Land. Dazu habe ich sogar was zu Scherben aus
hiesiger Gegend im Netz gefunden.

Lutz


Archäometrische Untersuchungen an Keramik
des 9. - 17. Jahrhunderts der Stadtgrabung Braunschweig
Dissertation zur Erlangung des naturwissenschaftlichen Doktorgrades
der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg
vorgelegt von
Peter Scholz
aus Stuttgart
Würzburg 2002
......
3.2 Beschreibung der Warengruppen und Einzelwaren
In der jüngeren archäologischen Literatur kristallisiert sich die Existenz eines ,,keramischen Klein-
Raumes Braunschweiger Land" zwischen Magdeburg und Hannover heraus, der sich durch eine
relativ einheitliche Keramikentwicklung mindestens vom 9. bis 14. Jahrhundert auszeichnet (Ring
1990, Atzbach 1994). Die umfangreichen Ausgrabungen in Braunschweig erlauben in diesem Zusammenhang
einen Einblick in die Gestaltung und Abfolge der dort gängigen Waren......

3.2.1 Ur- und frühgeschichtliche sowie hochmittelalterliche, uneinheitlich gebrannte Irdenware
In der vor- und frühstädtischen Zeit des 9. bis 12. Jahrhunderts wurde im nördlichen Harzvorland
eine grobe, weich bis hart gebrannte Keramik hergestellt, die sich nach Stephan (1982a) qualitativ
von prähistorischer Ware nur wenig unterscheidet. Die in diesem Zeitraum an den Siedlungsplätzen
an Oker und Schunter erzeugten Waren sind nach der Art der Magerung vor allem der im nordwest
deutschen Tiefland verbreiteten, gesteinsgrusgemagerten Irdenware zuzuordnen....