Scherbe mit Rand ? Muster

Begonnen von insurgent, 27. September 2006, 13:46:31

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insurgent

Diese Scherbe fand ich auf einem Neubaugebiet. Ist entweder eine Eckscherbe oder Randscherbe mit abgebrochenem Rand. Kann man sie bestimmen?? Ich weiß, wenn keiner was weiß, ist es römische Kaiserzeit  :frech:

Schöne Grüße vom Insurgenten
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Rambo

*GG* Bei uns datieren Scherben mit solchen Randverzierungen in die UK.
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

insurgent

War eben nochmal auf dem Neubaugebiet und Dank meines Whites noch einige Scherben gefunden.
Ich finde es schon bemerkenswert, wie man im sauberen Boden selbst Scherben finden kann  :jump:

Nachdem ich vorsichtig etwas Boden weggeschoben habe, fanden sich diese Scherben in der losen Erde. Auch eine kleine, runde und schwarze Verfärbung wurde sichtbar. Habe gleich wieder Erde auf die Stelle geschüttet und sie eingemessen.

Ich habe das Gefühl, die Oberflächen sind poliert. :staun:

Mal sehen, was das Amt morgen sagt.  :super:

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insurgent

Danke Rambo für die Einschätzung. Können das den Urnescherben sein?? Sie sind sehr dünn und anscheinend mit viel Mühe hergestellt.
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Silex

servus insurgent,
da könntest Du  vielleicht wirklich ein Urnengrab gefunden haben. Diese in den Rand gekerbte Verzierung ist zwar bei UNS  nicht existent aber Deinen Schilderungen nach könnte es sich wirklich um eine evtl. spätbronzezeitliche Urnenbestattung handeln. Wenn die dunkle Verfärbung annähernd rund ist und  nicht mehr als 60 cm Dm hat (ansonsten könnte es ja auch eine Grube sein).
Die Scherben sind auf jeden Fall uralt.... und Deine  AdV`s  werden uns noch weiterhelfen... Superfund
Und hat die Sonde angeschlagen?
Bei Urnenbestattungen sollte man auf die kleinen gräulich weissen Knochenrelikte  besonderes Augenmerk richten
Danke
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

insurgent

Hallo Silex, die Grube hat so ca. 50 cm Durchmesser, aber die Scherben lagen etwa 80 cm davon entfernt. Leider ist wohl schon eine Menge weggeschoben  :heul: und die Bauarbeiter haben nur gefragt ob ich schon Gold gefunden habe  :irre:. Ein klares Signal hat der Detektor leider nicht hergegeben, nur ein kratzen. Es liegen also noch mehr Scherben dort, aber wohl keine Metallfunde. Auch habe ich keinen Leichenbrand gefunden. Aber schauen wir mal, was eine Nachuntersuchung bringt  :jump:

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insurgent

Habe heute die Stelle genau eingemessen und dabei noch einige schöne Scherben gefunden :cool1:. Kann man anhand dieser Stücke die Zeit und Kultur zuordnen. Am Mittwoch kommt der Archäologe vorbei :super: Ich hoffe, die Bauleute halten sich an die Absprache, und lassen die Stelle unversehrt.

Schöne Grüße vom Insurgenten

Die linke Scherbe zeigt die Rückseite der anderen Randscherben
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jupppo

Wenn Du einen sauberen Boden hast, kannst Du mit einem DFX hevorragend Fehlbrände orten. Funktioniert auch prima bei Tegulae.
Bin zwar kein Spezialist, aber das sieht mir nach Bandkeramik aus, oder?

H. Wurst

Meiner Meinung nach ist das Material neolithisch. In meiner Heimat hätte ich diese für Trichterbecher- oder Alttiefstichkeramik gehalten.

insurgent

Habe inzwischen Nachricht vom Amt "die Keramik gehört zeitlich in das frühe/mittlere Mittelneolithikum (frühe Jungsteinzeit) um 3.300 v.Chr. und gehört zur sog. Trichterbecherkultur"
So weit ich gelesen habe, wurden zu der Zeit schon Großsteingräber gebaut. Da hier keine rumliegen wird es sich wohl um einen Siedlungsplatz handeln oder die Steine wurden vor langer Zeit zum Hausbau zweitverwendet  :heul:
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H. Wurst

#10
Stimmt, man nennt diese Keramik hier auch Megalith-Keramik :zwinker:

insurgent

Habe gestern die restlichen Scherben, die ich noch gefunden habe zum Amt gebracht und dabei einen Umschlag in die Hand gedrückt bekommen. Beim Öffnen war das wie Weihnachten. Ein umfassender Fundbericht mit 19 Zeichnungen besonderer Scherben (ingesammt 126 Scherben und jetzt nochmal ca.80). Es scheint sich um Scherben von 6 Gefäße zu handeln. Das besondere sind viele Scherben einer "Fruchtschale" mit Löffelfragment (war mir gar nicht aufgefallen) Scheint sich um einen bedeutenden Fundplatz zu handeln. Zum Glück ist die Hauptverdachtsfläche nicht betroffen.  :super:
Noch ein Bild von einer Zeichnung und aus dem Buch "Geschichte Schleswig - Holsteins, erster Band, vierte Lieferung von Gustav Schwantes, Oktober 1958 vom Wachholzverlag" ein Bild mit Fruchtschalen.

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Silex

Respekt für diese Wunderfunde, insurgent,
diese Leute hatten Geschmack und Kultur, vor manchen mediterranen Kulturträgern...
Wenn ich mir vorstelle wie bei uns die Straßen in der Nähe von MC Donalds aussehen...
Gib uns meehr
Edi
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