Scherben mit Beifunden

Begonnen von insurgent, 25. September 2006, 14:50:44

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

insurgent

Habe heute mittag ein neues, frisch gepflügtes Feld angetestet. Bis auf ein paar kleine Funde und jede Menge BW Übungsmunition war nich viel drin. Aber diese Scherben machen mich neugierig und das kleine grüne Bronzeblech (Ist bei UFO's drin).
Kann mir jemand sagen wie alt die Scherben sein können. Ist leider nur ein Stück mit Muster dabei  :heul:

Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

pflaume

Hallo,
was ist denn das unten rechts für ein teil??
sieht interessant aus.
grüsse
mike :staun:

wogixeco

dürfte ein Uhrenschlüssel sein

insurgent

Meine Bodenfunde werden gemeldet

Der Wikinger

Hallo insurgent  :-)

Die Scherben ohne Muster ähneln sehr die, die wir hier in DK auf Fundorte der römischen Eisenzeit finden, können eventuell von Urnen sein. :winke:

H. Wurst

Hallo!
Für slawisch halte ich sie auch nicht, eher älter. Meist handelt es sich bei Scherbenfunden um Siedlungshinterlassenschaften, sehr viel seltener um Reste von Brandbestattungen. Dann sollte auch auf Leichenbrand geachtet werden (kalzinierte Knochensplitter).
Deinen Ring halte ich für mittelalterlich, so um 1000 rum.

Rambo

Bleiben wir realistisch
Eine Bestimmung von Keramik ohne Verzierung oder einem Rand ist wie in diesem Fall fast unmöglich
Es kann von... bis fast alles sein, zudem fehlt eine Beschreibung wie Drehscheibenarbeit usw.
Der eine verzierte Scherben kann von LaTene bis MA oder sogar Neuzeit sein
Übrigens tippe ich eher auf neuzeitlich, ich sehe einen Ring (Vogelring) und auch der Uhrschlüssel lässt eine Datierung in die Neuzeit erwarten.
Es sagt nicht viel, das die Keramik porös aussieht  so was kommt sehr häufig vor.
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Der Wikinger

Zitat von: Rambo in 25. September 2006, 18:07:43
Bleiben wir realistisch
Eine Bestimmung von Keramik ohne Verzierung oder einem Rand ist wie in diesem Fall fast unmöglich
Es kann von... bis fast alles sein, zudem fehlt eine Beschreibung wie Drehscheibenarbeit usw.
Der eine verzierte Scherben kann von LaTene bis MA oder sogar Neuzeit sein
Übrigens tippe ich eher auf neuzeitlich, ich sehe einen Ring (Vogelring) und auch der Uhrschlüssel lässt eine Datierung in die Neuzeit erwarten.
Es sagt nicht viel, das die Keramik porös aussieht  so was kommt sehr häufig vor.
Gruß Rambo


Hallo Rambo  :-)

Wie ich das lese, hat ja keiner von uns eine sichere Datierung gemacht, nur konstatiert was wir unmittelbar sehen / denken.

Das kann ja nie unrealistisch sein !?!?!


Rambo

Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, das bei der Keramik fast alles möglich ist  :engel:
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

H. Wurst

Mit Keramik ist es tatsächlich sehr schwierig. Ferndiagnosen, bei uncharakteristischen Scherben, fast unmöglich. Bin grad täglich im slawischen Material, zwar regional eingeschränkt und auch nur im 9.-10., aber die hier vorgestellte würde ich auch dem Bauch heraus für jungbronzeztl.-früheisenztl. halten.
Man muß mit der Keramik seiner Region vertraut sein und diese auch in die Hand nehmen können, reiben und hören, Magerung, Farbe und Brand betrachten und vergleichen.

Zitat von: Rambo in 25. September 2006, 18:34:22
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, das bei der Keramik fast alles möglich ist  :engel:
Gruß Rambo

Und damit hast Du leider vollkommen Recht, lieber Luis! :winke:

Der Wikinger

Zitat von: Rambo in 25. September 2006, 18:34:22
Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, das bei der Keramik fast alles möglich ist  :engel:
Gruß Rambo

So isses !!!  :narr: :zwinker: :winke:

insurgent

Bei so kleinen Scherben ist es schon sehr schwer sie einzuordnen. Mich hat eben ein befreundeter Archäologe besucht, um mir einen Detektor wiederzubringen, den er sich geliehen hatte. Er meinte auch nur "römische Kaiserzeit" nach dem Motto "genaues weis ich nicht"  :narr: also -von bis-
Bei dem Stück mit der Wellenstucktur könnte es sich um slawische Keramik handeln. Ähnliches ist bei dem Teterower Burgwall gefunden worden (Jahrbuch für Bodendenkmalpflege in Mecklenburg 1953) und datiert ins 9-10 Jh.
Ich werde die Fundstelle weiter beobachten  :zwinker:

Schöne Grüße vom Insurgenten
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Silex

Servus insurgent,
Deine Keramik ähnelt  sehr etlichen meiner  Auffindungen. Der Zustand -per Augenschein- die Abplatzungen - die anscheinend grobe Magerung- das Farbspektrum... das deutet  auf metallzeitliche Keramik hin--Dies ist zwar ein äusserst grober Rahmen   aber er sei dem fehlenden haptischen "Begreifen" geschuldet. Das geriefte Teil rechts könnte noch einige Zeit zurückgreifen.
Einfache , schematische Grobdatierungsfaktoren sind die Art der Magerung und die Herstellungsweise  in Wulstaufbautechnik oder  auf der Töpferscheibe (die leicht an den regelmäßigen Drehrillen erkennbar ist)- ein für mich untrügliches Zeichen für vorgeschichtliche Keramik ist die speckige Weichheit in feuchtem Zustand.... wobei es hier aber auch wenige Ausnahmen gibt- 
Deine örtliche Behörde wird sich freuen- das rechte Teil ist  von den Fachleuten sicherlich stante pede zu bestimmen....
Und zeig uns bitte wenns was  da was Neues gibt. Und jede Randscherbe wird das Netz um die Zeitstellung(en) enger ziehen....
Das ist die Magie der Keramik  .. die man aber leider nur von Fachleuten vor Ort vermittelt bekommen kann.
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Zitat von: insurgent in 25. September 2006, 20:54:27
Er meinte auch nur "römische Kaiserzeit"

Was hab ich gesagt !!!  :frech: :narr: