Benediktuspfennig für Gratian

Begonnen von hunter, 21. August 2006, 11:09:47

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hunter


Gratian

#1
Hallo Folkert,

ja der ist hübsch.

VS: Benediktuskreuz mit Benediktussegen. Auffällig: die Buchstaben C und S in den oberen Kreuzwinkeln sind vertauscht : von links oben nach rechts liest man:  S C  unten dann P B - statt wie üblich C S  und unten P B. Sollte man man im Auge behalten um bei solchen Stücken künftig Stempelgleichheiten festzustellen.

RS:Hl. Benedikt mit Abtstab in der Linken und Gefäß mit Schlange in der Rechten über Schild mit dem Zachariassegen.

Zeitstellung 2. Hälfte 18. Jahrhundert
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

hunter

Hallo Werner, das Stück ist in der Tat eines meiner schönsten!

Gratian

Erwähnenswert wäre noch die Umschrift S BENE. nicht wie so oft S P BENE... und auch hinter dem BENE scheint lange Zeit nichts zu kommen dann leider auf den Bildern unleserlich 2 Buchstaben und dann abschließend OP. Ora pro nobis aber auch nicht ausgeschrieben bzw. das N fehlt ganz.

Auch die drei Kreuzesnägel unter dem Zachariassegen habe ich z.B. Trierer Stücken noch nicht beobachtet. Auch keine achteckigen Stücke mit Zachariassegen.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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hunter

Dr. Kann hat doch einen oder mehrere Aufsätze zu diesem Gebiet publiziert. Ich glaube, in den Vierteljahresblättern für gesch. Landeskunde, oder?

Gratian

Ja der aus 1992 liegt gerade vor mir...  :engel: ist aus dem Kurtrierischen Jahrbuch. 32. Jahrgang. 1992, Seiten 105 - 118.
Titel:"Neue Benediktuspfennige und Ulrichskreuze des 18. Jahrhunderts aus Trierer Privatsammlungen"

Dann gibt es noch einen aus 1990 auch Kurtrierisches Jahrbuch, 30. Jahrgang S.99 - 113
Titel: "Benediktuspfennige des 18.Jahrhunderts aus Trierer Privatsammlungen."
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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hunter

Gut zu wisssen, denn bei meinem Umzug sind einige Unterlagen "verschwunden". Ich werde mir dann die Aufsätze kopieren. Danke für den Hinweis :prost: Schöne Grüße nach Hamburg, Folkert

Gratian

Das mit den achteckigen Stücken muß ich revidieren. Habe mir gerade den Aufsatz aus 1990 nochmals angesehn. Die Nr. 23 ist achteckig und hat auch Kreuzesnägel...ist aber das einzige Stück mit deutlichen Abweichungen zu Deinem Exemplar; Benedikt trägt dort z.B.einen Kreuzstab.

Aber mit vertauschten Buchstaben in den Zwickeln des Kreuzes ist auch da keines aufgeführt.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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hunter

Vielleicht ist das Stück noch unediert?!

Gratian

ZitatVielleicht ist das Stück noch unediert?!

gehe ich mal fest von aus...denn das Gebiet  der Benediktuspfennige hat m.W. noch keiner beackert (außer H.J.Kann für Trierer Privatsammlungen).

Evtl hat auch Friesenegger in einem seiner Bücheroder Aufsätze den einen oder anderen mal beschrieben...aber eine zusammenhängende Arbeit über "Benediktuspfennige aus dem deutschen Sprachraum des 17. und 18. Jahrhunderts".....????
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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hunter

Das macht das Stück ja dann noch interessanter. Kann man schon irgendwas zum Herstellungsort dieser Anhänger sagen?

Gratian

#11
Kann vermutet eine Produktionsstätte in Trier bei den dort ansässigen Benediktinern (St. Maximin und ggf. St. Matthias) aber ggf auch im moselländischen Raum (Hinweise sind stempelgleiche Stücke und der Fund eines Schrötlings). Ähnliches vermutet er auch bei offensichtlich nicht süddeutschen Ulrichskreuzen aus Trierer Bodenfunden.

Das Problem ist, das es sicherlich mehrere Herstellungsorte gab (jede Benediktinerabtei zählt zu den "Verdächtigen" insbesondere wenn sie an einem großen Wallfahrtsort wie z.B. Trier liegt.) und die Ikonografie wahrscheinlich auf einen Prototypen, nämlich an eine Darstellung des Hl. Benedikt auf einem Ulrichskreuz von Peter oder Paul Seel gefertigt, zurück geht. Stilistische Merkmale sind also nicht der Schlüssel den Herstellungsort zu enträtseln. Hier können nur Bodenfunde helfen und eben solche typischen Abweichungen in der Umschrift die z.B. örtlich häufiger auftreten....Eine systematische Sammlung und zentrale Erfassung aller gefundenen Bendiktusmedaillen mit Fundort und genauer Beschreibung (Form, Umschrift Darstellung etc.) wäre die Voraussetzung für eine solche Forschungsarbeit.

Wenn ich mehr Zeit hätte (und was von EDV verstünde) würde ich ja mal eine Internetseite analog zu den Scheibenknöpfen von Lönne stricken auf der jeder seine Stücke mit Bild von Vorder - Rückseite und Fundort, Form etc. einstellen kann...
Gut Fund!   :engel:
Gratian

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hunter

Genau daran mangelt es bei mir auch: an Zeit und an Ahnung, was EDV betrifft. Eine Seite für Schnallen wäre schon schön. Aber erstmal muss ich meine M.A.-Arbeit kümmern, hat absolut Vorrang.