Ein Klingenkern

Begonnen von rolfpeter, 28. Oktober 2005, 14:48:27

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rolfpeter

Bonjour les amis de silex!

Die Steinlese hat begonnen.
Ich könnte euch zwar auch mit dem heutigen Klopfstein langweilen, aber ich habe was besseres gefunden. Einen Kernstein aus grauem Flint. Auf der einen Seite Rinde, auf der anderen schöne Negative. Eine Klinge ist "steckengeblieben", dann war der Stein wohl zu klein geworden oder für die Produktion uninteressant. Wie auch immer, jetzt hab ich ihn.

Maße: 73*51*32 mm

Ist zwar kein Grand Cru aber das Prädikat "mitnehmenswert" würde ich dem Silikatgewächs doch schon geben.
Die Fragen sind die gleichen wie immer: Material, Alter, Herkunft.....
Ich hoffe auf rege Beteiligung an der Nuklearforschung und verbleibe mit besten Grüßen.
Euer
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger

rolfpeter  :-)

Glückwunsch zum schönen Klingenblock !!

Schau mal auf das Stück Flint unten (Ende der Klinge) das nicht "abgelaufen" ist !!
Stell dir vor, die Klinge ist gebrochen, aber das Stück hat sich trotzdem gelöst (passiert oft).
Dann hast du fast das Stück von dem anderen string !!!
Jedenfalls ist dies, das Prinzip, das ich erklären wollte.

http://www.sucherforum.de/index.php?topic=13669.0

MfG agersoe

rolfpeter

Ja, Danke agersoe,
ich habs mir noch mal angesehen, Deine Vermutung stimmt wahrscheinlich. Ein Korrektur-Rest.

Ich wünsche noch ein schönes Wochenende
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Khamsin

Moin!
Das ist ein in mancherlei Hinsicht mehr als mitnehmenswertes Stück, Gratulation! Auffällig ist die deutlich schrägstehende Schlagfläche. Damit unterscheidet sich dieser Kern von den klassischen alt- und mittelneolithischen, bei denen die Schlagfläche regelhaft im rechten Winkel zur Längsachse positioniert ist. Man müsste sich mal sie sog. Abbaukante, d.h. die Kante zwischen Schlagfläche und Abbaufläche anschauen. Dürfte nicht wundern, wenn rechts und links der proximalen Klingennegative Verrundungen (mit den Fingern fühlbar) vorlägen. Das spräche für die direkte Schlagtechnik entweder mit einem Schlägel aus Geweih oder aus einem "weichen" Schlagstein. So näherten wir uns allmählich dem Mesolithikum.
Beste Grüsse 
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"

rolfpeter

Hoi Khamsin,
es sind Verrundungen fühl- und sichtbar. Allerdings hätte ich vom Fundumfeld eher auf spätes Neolithikum getippt. Die ganze Gegend wimmelt von MK.
Die rechte Seite des rechten Bildes ist übrigens kein Klingennegativ, sondern Rinde.
Ich habe von der Abbaukante noch ein Bildchen gemacht.

Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Khamsin

Mi RP!
Na, das wundert uns doch nicht, oder!? Wer weiss, vielleicht hat sich ein MK Mensch an seine - unbestreitbar vorhandenen - mesolithischen Wurzeln erinnert. Keine Ahnung, aber es freut mich, dass ich mit den Verrundungen richtig lag.
Beste Grüsse und viel Glück beim Suchen, aber wem wünsche ich das...
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"