Heiligenanhänger

Begonnen von nero010, 15. August 2005, 13:19:59

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nero010

Hallo Leute,
habe diesen Anhänger auf ein Feld gefunden.
Kann mir bitte ein Fachmann etwas über die Bedeutung und das Alter sagen?
Der Anhänger hat eine höhe von 3,5cm und eine breite von 2,5cm.
Aufschrift Mann mit Kreuz ALOYS  GONZAL.
Andere seite Mann mit Buch E ICN    D IOYSt , es ist schlecht zu erkennen.
Danke mfg
nero010

tholos

Hi nero010,

was habt ihr den mit Gratian auf dem Schwenkfest angestellt?
Wohl wieder 18. Jahrhundert, auf einer Seite ist der heilige Aloysius von Gonzaga (gibt verschiedene Schreibweisen) abgebildet. Von ihm stammt der Spruch: " Es ist besser, Gott zu dienen, als die Welt zu beherrschen". Schutzpatron der Jugend und der Keuschheit.
Die andere Seite bitte nochmal etwas größer ins Forum stellen und ruhig die 100 kb nutzen.

Gruß

tholos :super:


Aloisius (Luigi) von Gonzaga
Gedenktag katholisch: 21. Juni 
       gebotener Gedenktag 
Name bedeutet: der ganz Weise
(latein. Form von Alwis, althochdt.)
Ordensmann
* 9. März 1568 in Castiglione delle Stiviere bei Mantua in Italien
† 21. Juni 1591 in Rom

Agostino Bonisoli: Carlo Borromäus (links) und Luigi Gonzaga beten zur Jungfrau Maria. Letztes Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts, im Museum in Mantua
Luigi, Erbprinz derer von Gonzaga, wurde von seiner Mutter fromm erzogen. Ab seinem zehnten Lebensjahr war er als Page am florentinischen Hof der Medici in Brescia sowie am Hof von König Philipp II. von Spanien tätig. Er lernte dort nicht nur die führenden Leute seiner Zeit kennen, sondern auch die Sittenlosigkeit, Brutalität und Frivolität der führenden Schicht. Aus Protest dagegen und unter dem Einfluss von Kardinal Carlo Borromäus gelobte er im Alter von zwölf Jahren ewige Keuschheit, trat 1585 seine Erbschaftsansprüche an seinen jüngeren Bruder ab und trat in den Jesuitenorden ein - gegen den Willen des Vaters, weil der in diesem Orden keine Chance sah, seinen Sprössling zu Kardinalsehren kommen zu sehen und entsprechend davon zu profitieren.

Luigi reiste nach Rom, um dort - noch nicht zwanzig Jahre alt - sein Noviziat bei den Jesuiten zu beginnen. Zwei Jahre später legte er seine Gelübde ab. Auch ohne Rechtstitel blieb er der bestimmende Mann in seiner Familie, dessen Autorität trotz seiner Jugend respektiert wurde, nachdem der Vater schon bald gestorben war. Luigis Noviziat wurde durch schwere familiäre Streitigkeiten und territoriale Machtkämpfe belastet, in denen er zu vermitteln suchte. In seinem Orden widmete er sich theologischen Studien, vor allem aber der Krankenpflege. In zahlreichen Briefen betrieb er Seelsorge an Jugendlichen.

Luigi starb während einer Pestepidemie, nachdem er sich bei der Pflege von Kranken die tödliche Ansteckung holte. Er hinterließ Briefe und Schriften, die besonders für die Bildung der Jugend beispielgebend waren. Die Volksfrömmigkeit verzeichnete das Bild dieses Heiligen zu einem keuschen Unschuldsengel, der sich nicht einmal getraut habe, seine Mutter anzuschauen und Frauen nur mit niedergeschlagenen Augen begegnet sei.


Luigi von Gonzaga bringt einen Kranken ins Hospital. Briefmarke der italienischen Post zum 400. Geburtstag 1968, nach einer Skulptur von Pierre Legros am Ospedale di S. Spirito in Rom
Kanonisation: 1726 wurde Luigi heilig gesprochen, 1729 zum Patron der studierenden Jugend bestimmt.
Patron von Mantua; der studierenden Jugend; bei Berufswahl; gegen Augenleiden und Pest.

Quelle: http://www.heiligenlexikon.de/



tholos

Auf der anderen Seite ist der heilige Ignatius von Loyola abgebildet.
Umschrift wohl: S. IGN. D. LOY.   ..?..



Ignatius von Loyola
   Gedenktag katholisch: 31. Juli 
       gebotener Gedenktag 
   Gedenktag anglikanisch: 31. Juli 
Name bedeutet: der Feurige (latein.)
Ordensgründer, Mystiker
* 24. Dezember (?) 1491 auf Schloss Loyola, dem heutigen Kloster San Ignacio de Loyola in der Provinz Guipúzcoa
† 31. Juli 1556 in Rom   


Iñigo López Oñaz de Recalde y Loyola wurde als zwölftes Kind einer baskischen Adelsfamilie im Schloss seiner Familie geboren. In seiner Jugend war er Bediensteter am Hof von Ferdinand V. von Kastilien. Er war ein Lebemann, kam mit dem Gesetz in Konflikt, sein Lebenstraum war eine Karriere beim Militär. Dann zwang ihn eine steinerne Kanonenkugel, die ihn 1521 bei der Verteidigung der Feste Pamplona gegen die Franzosen verletzte, für lange Zeit aufs Krankenbett zuhause im Schloss von Loyola. Während seiner Genesung las er religiöse Schriften und Heiligenlegenden, was neben mystischen Erlebnissen zu seinem Entschluss führte, sich einem geistlichen Leben zu verschreiben.

Nach der Genesung ging er 1522 für rund ein Jahr ins Kloster auf dem Montserrat bei Monistrol, um dort in strenger Askese Klarheit über sich und sein weiteres Leben zu gewinnen. Dort widerfuhr ihm eine gnadenhafte Erleuchtung; er weihte seine Waffen der Jungfrau Maria, der er künftig als geistlicher Ritter dienen wollte. In jener Zeit entstand auch der Entwurf zum Exerzitienbüchlein "Geistliche Übungen". Als Bettler pilgerte er 1523 bis 1524 nach Jerusalem, es folgten zehn Jahre Studium an einer Lateinschule in Barcelona und an den Universitäten Alcalá de Henares und Salamanca sowie ab 1528 in Paris.

Gegegenüber seinen Mitstudenten profilierte er sich, indem er ihnen geistliche Anleitungen gab, mit sechs Kommilitonen gründete er 1534 eine fromme Bruderschaft mit den Gelübden der lebenslangen Armut und Keuschheit. Das machte ihn der Inquisition verdächtig. Es folgten Verhöre, Haft, schließlich aber der Freispruch. Gemeinsam mit seinen Gesinnungsgenossen, darunter Franz Xaver und Petrus Faber, wurde Ignatius 1537 zum Priester geweiht. Da der Plan zu missionarischer Tätigkeit in Palästina wegen des Krieges zwischen Venedig und den Türken scheiterte, begab sich die Bruderschaft nach Rom.

Unterwegs hatte Ignatius eine Vision: Gott selbst bat Jesus, Ignatius als Knecht anzunehmen, dieser stimmte zu und in Ignatius flammt eine starke Zuneigung zum Namen Jesu; seine neue Gemeinschaft nennt er fortan "Gesellschaft Jesu", "Jesuiten". Das Volk nannte die Pariser Professoren "Pilgerpriester". 1540 wurde der neue Orden von Papst Paul III. bestätigt, 1541 Ignatius zum Generaloberst des Ordens gewählt. Während dieser Zeit verfasste Loyola die "Großen Ordensregeln", die aber erst nach seinem Tod fertiggestellt wurden.

1548 vollendete er die "Geistlichen Übungen"; die Grundgedanken stammen aus der Zeit seines Einsiedlerlebens, Vorbild waren die 1500 erschienenen Übungen für das geistliche Leben des spanischen Abtes Garcia de Cisneros. Das Werk ist im Wesentlichen ein Leitfaden zur Meditation und religiösen Unterweisung. Vier Abschnitte regeln den Ablauf der täglichen Übungen, die zum Leben in Frömmigkeit führen sollen. Am Ende dieser Exerzizien steht der "miles christianus", der "Christenritter", der durch blinden, gläubigen Gehorsam gegenüber der Kirche den Verlockungen der Reformation widersteht. Starre Regeln innerhalb der Gemeinschaft wie einheitliche Ordenstracht oder feste Gebetszeiten kennt der Orden nicht.

Vor seinem Tod wünschte Igantius, von Papst Paul IV. den letzten Segen zu erhalten, obwohl er wusste, dass dieser ihm nicht wohl gesonnen war. Der Sekretär von Ignatius nahm die Bitte nicht ernst, da er nicht an sein baldiges Ende glaubte. Doch in dieser Nacht starb Ignatius, ganz allein, ohne päpstlichen Segen und ohne Sterbesakramente.

Der Jesuitenorden war die Antwort auf das Zerbrechen des geschlossenen, unhinterfragt gültigen Systems der katholischen Kirche im Spätmittelalter. Kirche und Gesellschaft waren nun in verschiedene Bereiche auseinander gefallen, die Jesuiten machten sich nun zur Aufgabe, aus dem Getto der treu Gebliebenen auszubrechen und in der - nicht zuletzt oft von der Reformation neu geprägten - Gesellschaft für die Lehre der Kirche zu streiten. Hierzu gehörte dann auch die breitgefächerte Tätigkeit in der Mission im Zuge des Kolonialismus. Die Ausbreitung des Ordens erfolgte sehr schnell, beim Tod des Igantius zählte er bereits 1.000 Mitglieder. Sein Wahlspruch: "omnia ad maiorem Dei gloriam", "alles zur größeren Ehre Gottes".

Das monumentale Grab von Ignatius befindet sich in der Kirche Al Gesù in Rom; die Erdkugel über dem Altar ist aus dem größten je gefundenen Lapislazuli gefertigt. In seinem Geburtsort steht das riesige Jesuitenkolleg, dessen Gründung auf eine Schenkung von Königin Marianne von Österreich zurückgeht. Erhalten sind dort das Geburts- und das Krankenzimmer von Ignatius. Der Brauch des Ignatius-Wassers wurde 1866 von Papst Pius ausdrücklich bestätigt: Wasser wird geweiht, indem Gebete des Ignatius darüber gesprochen oder Reliquien eingetaucht werden, es hilft gegen Krankheiten, insbesondere bei Pestepidemien.

Kanonisation: Ignatius wurde 1609 selig und 1622 von Papst Gregor XV. heilig gesprochen. Für diese Feier wurde in Rom eigens die Kirche S. Ignazio erbaut.
Attribute: IHS-Zeichen, drei Nägel, flammendes Herz
Patron der Exerzitien und Exerzitienhäuser; der Kinder, Schwangeren und Soldaten; gegen Fieber, Zauberei, Gewissensbisse, Skrupel, Schwergeburt, Viehkrankheiten, Pest und Cholera.

Quelle: http://www.heiligenlexikon.de/


tholos

Hier noch ein Bild des Heiligen, diesmal von einer anderen Seite. :engel: :-D



Quelle und weitere Infos: http://www.canisius.de/jesuitenorden/ignatius.html

nero010

Hallo tholos,
danke dir für deine schnelle Antwort  :winke:
mfg nero010

Gratian

Zitatwas habt ihr den mit Gratian auf dem Schwenkfest angestellt?

Hi tholos,

bin eben erst vom Schwenkfest nach Hause gekommen...hatte noch nen tag drangehängt....war SUPER! :cool1: :prost: :cool1:

Und man kann ja wirklich mal ein paar Tage wegbleiben...Du knackst ja alle "Devotionaliennüsse" mit Bravour. :jump: :jump: :jump: :jump:

Die Deutung ist 100 % richtig.
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.