Ohlendorff`sche Plombe, aber mit Anker

Begonnen von huiwäller, 24. Juni 2005, 18:38:39

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huiwäller

Hallo Freunde,

habe die abgebildete (gescannte) Pleiblombe ausgegraben. Dank dieses Forums habe ich sie bestimmen können.
Was mich wundert, ist die Tatsache, dass die im Forum abgebildeten Plomben der Firma Ohlendorff alle das Füllhorn zeigen, meine jedoch mit einem Anker versehen ist. Kann mir das jemand erklären?

Gruß

Hui

Gratian

#1
Heinrich Freiherr von Ohlendorff der mit dem Guano-Import reich geworden ist, war auch Reeder. Wahrscheinlich ist hier die Lösung zu suchen.

Hier weitere Informationen zu den Ohlendorffs:

"Die Brüder Albertus Ohlendorff (1834 - 1894) und Heinrich Ohlendorff (1836 - 1928) wurden am Guano so reich, dass die Bismarck und der Reichsregierung eine eigene Zeitung, die Norddeutsche Allgemeine Zeitung, zur Verfügung stellen konnten. Sie wurden von Wilhelm I. geadelt und von Wilhelm II. zu Freiherren gemacht. Die Anglo-Continentale (vormals Ohlendorffsche) Guanowerke waren mit 16 Millionen Grundkapital zu ihrer Zeit eines der größten Weltunternehmen. 6000 dz Guano wurden hier täglich gepulvert und gesackt, wozu in eigner Fabrik täglich 1200 dz Schwefelsäure hergestellt wurden."

[Bohner, Theodor: Der ehrbare Kaufmann : vom Werden und Wirken deutscher Wirtschaft. -- Vollständige Neubearbeitung des 1936 erschienen Werkes. -- Hamburg : Meiner, ©1956. -- S. 80] 

Mit einem Maskenball eröffnet Heinrich Freiherr von Ohlendorff  (1836 - 1928) seine Villa im Renaissancestil, die ihm der Architekt Martin Haller auf einem 62.000 m² großen Terrain in Hamm [Hamburg] erbaut hat. 450.000 Goldmark hat der Palast gekostet. Der durch den Import von Guano-Dünger aus Lateinamerika reich gewordene Ohlendorff wurde 1873 wegen seiner Hilfe für Kriegsverletzte geadelt."

[Die Chronik Hamburgs / Ernst Christian Schütt ... -- Dortmund : Chronik, ©1991. -- ISBN 3-611-00194-5. -- S. 281]
Gut Fund!   :engel:
Gratian

ANTE ROMAM TREVERIS STETIT ANNIS MILLE TRECENTIS
PERSTET ET AETERNA PACE FRUATUR. AMEN.

huiwäller



Hallo Gratian,

vielen Dank für Deine umfangreichen Informationen. Ich wußte ja schon einiges über die Ohlendorffs, aber soviel nicht.
Mir ist noch eines aufgefallen: Der in einem Beitrag auf die O-Plombe projezierte Schriftzug "Depomist". Ich meine, auf meiner Plombe "Deposit" erkennen zu können. Dies könnte aus dem Französischen stammen. Von déposer: abgeben.
Vielleicht kann ja jemand dazu auch etwas sagen.

Gruß


Hui

Gratian

Gut Fund!   :engel:
Gratian

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huiwäller

Ja, genau diesen Beitrag hatte ich gemeint.


Hui