Suchspulen selbst wickeln? Wer hat Ahnung??

Begonnen von fireandice, 26. September 2003, 20:16:19

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fireandice

Hallo, Leute!

Ich kam heute mal auf die Idee, eine Spule selbst zu wickeln. Sollte ja kein Problem sein und kostengünstig ist´s dazu...

Das Ziel soll sein, eine größere Fläche abzusondeln. Vielleicht könnte man die Spule auch oval machen?

Wer hat Ahnung, wie das angeschlossen ist (White-Di Pro Sl 6000- Steckerbelegung??) und wie der Spulenwert bei einem bestimmten Durchmesser sein muss?
(Oder gleich die Anzahl der Wicklungen - wäre natürlich Spitze!)

Sicher ist ein Elektronik-Junkie unter Euch, oder?

Gruss
Fireandice :sondi:

[Bearbeitet am 26-9-2003 von fireandice]

eifelsucher

Kniffelig Kniffelig - was Du da vorhast:icon_eek: Und dazu noch ohne Grundlagen der Schwingkreistechnik....

Du musst einiges beachten: Ø des Drahtes, der Draht muss ein Kupferlackdraht sein. Die Spule sollte geschirmt werden. Du musst die beiden Spulen (ich denke Du willst eine VFL/TR Sonde bauen) richtig miteinander koppeln.
Das Kabel muß geschirmt sein. Du solltest einen Oszillografen haben. Ein Schaltplan der Sonde wäre auch von Vorteil.
Die Spulen müssen fixiert werden und dürfen sich unter gar keinen Umständen gegeneinander bewegen........

Noch Fragen ? :teufel:

Gruß
Thomas

[Bearbeitet am 7-10-2003 von eifelsucher]
Mitglied der NFG-Gruppe Ahrweiler
Infoblog: http://eifelsucher.de/category/news/

eifelsucher

Oh - Bitte: Gern geschehen :wuetend3:
Mitglied der NFG-Gruppe Ahrweiler
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Zeus

ähhhm, was sollte das bringen ? wenn du dir zutraust bessere spulen als die führenden detektorenhersteller hersstellen herzustellen, musst du sofort deinen job wechseln, super-spulenwickler sind sehr gefragt. :-D
nö, im ernst, lass es bleiben, du hast keine chance auch nur eine halbwegs gute spule zu wickeln.

eldo6000

uzman hat mir mal erzählt das bei problemen mit einem neuen 6000er meistens die spule der grund dafür ist.
ich hab ihn nämlich auch mal gefragt ob man sich nicht irgendwie selbst eine bauen könnte.
beim white würde übrigens eine größere spule wirklich nur mehr fläche bringen, doch was du dann bei der suche dabei sparst, wirst du mit sicherheit wieder beim ausgraben verlieren :koenig:, abgesehen davon, das am nächsten tag eh eine zwangspause fällig sein könnte, also immer leicht und locker  :prost:
bei geräten mit niedriger frequenz bringt allerdings auch eine größere spule größere tiefen, vor allem bei größeren objekten. bei reichspfenniggröße  :-D hingegen dürfte kaum mehr drin sein, bei fisher-white vergleich garantiert nicht, minelab muß ich noch testen, wobei ein grober test nicht sehr vielversprechend verlief.

SchatzSucher21

hey wen du die spulle vertig hast sag mal bescheit würde mal gerne wissen
ob es geklappt hatt  :-D eigendlich eine gute ide die du da hast drück dir die daumen :cool1: :prost: lg

Goldbach

was ist eigentlich aus diesem Vorhaben geworden?

Gruß

Daniel

Alter Leichenfledderer. :narr:
Der Spulenwickler "Fireandice" war das letzte Mal im Jahr 2008 hier im Forum!
Denke nicht, dass er sich nochmal meldet. :irre:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Goldbach

das ist aber sehr schade, denn das Thema Spulen selbst herstellen gibt einiges her.
Ich habe schon einige gebaut für meine PI's. Macht Spaß, kostet nicht viel und
funktioniert recht gut.

Gruß

quink

#9
@Goldbach
Spulen für PI Geräte sind ungleich Spulen für VLF Geräte (wie dem White oder dem Bandido II).
Für die VHF Spulen brauchst du exakte Werte (Induktivität), die die Spulen später haben müssen. (Das kannst du berechnen wenn du den Schaltplan hast oder messen wenn du eine Spule hast und die auseinander nimmst). Das ganze geht entweder mit einem Oszi (dann bist du frei und kannst frei entscheiden ob D oder Doppel D Spule oder sonst was an Form und Größe du bauen willst) oder du kennst einen der das schon gebaut hat und übernimmst seine exakten Spulen Werte (Durchmesser und Länge des Backlackdraht, Durchmesser der Spule, Anzahl der Wicklungen. Brauchst also kein Induktivitätswerte sondern du (hoffst)(was aber meistens klappt) das die werte (Durchmesser, Länge, Wicklungszahl) später genau die richtige Induktivitätswerte ergeben, bedeutet zum Nachbau (wenn du die Werte hast) brauchst du kein Oszi).

Bei PI Geräten ist das Spulenwickeln deutlich entspannter, außerdem ist der teure Backlackdraht nicht wirklich nötig, hier reicht ganz normaler Draht der zu ner Spule gewickelt wird.

Bei beiden Spulen ist der Selbstbau keinen Zwängen unterlegen. Sinn des ganzen ist es ja UNTER der Spule ein möglichst großes Feld aufzubauen. Du kannst einfach D Spulen bauen oder Doppel D Spuelen oder sogar komplizierte Teslaspulen oder du könntest sogar eine Spule bauen die gewickelt ist wie Sternchenzwirn (sehr geniale Wicklung übrigens) aus dem Nähkästchen der Mutter. (Frag deine Mutter oder Frau mal ob sie Sternchenzwirn hat und schau dir die Wicklung auf dem dünnen Plastik mal an, sehr interessant gewickelt).
Leider kostet der Backlackdraht zu viel um groß Versuche damit anzustellen, bei PI Detektoren und einfachen (wiederverwendbaren) Draht sieht das anders aus. Theoretisch kann man sich sehr billig 10 verschiedene Spulen wickeln und schauen und probieren welche hinterher am besten ist.
Wie gesagt gibt es sehr geniale Spulenwicklungen (besonders aus den Anfangszeiten der Radiotechnik) die man übernehmen kann und viele bauen ein deutlich stärkeres Feld auf als herkömmliche Doppel D Spulen. (Ach so eine Doppel D Spule ist eine Spule (oder besser zwei Spulen die jeweils wie ein D gewickelt wurden und dann an der geraden Seiten zusammen liegen das zusammen eine Art Kreis entsteht. Die Doppel D ist neben der normalen D Spule (eine Spule in O Form) mit die einfachste Art Spulen zu wickeln).

Kompliziertere Formen sind beispielsweise die 8er Spule (die es inzwischen bei einigen Detektoren schon gibt), die Beispielbilder sind nicht von Metall-Detektoren, da würde man anderen Draht nehmen:


oder die Spinnennetzspule:




- Möge eines fernen Tages Heimdall Mitleid mit uns haben und wieder seine heiligen Hallen für uns öffnen -

quink

#10
Für die Technikbegeisterten ein kleiner Zusatz.

Herkömmliche Spulen für Metalldetektoren werden als Luftspule gebaut, bedeutet das im einfachsten Fall Draht in o Form gewickelt wird (oder in D Form oder in Doppel D Form).

Was man ja erreichen möchte ist das ein möglichst großes Feld UNTER der Spule erzeugt wird, wird gemessen (oder besser berechnet in magnetischer Flußdichte).
Kennt jeder aus der Schule, der Versuch mit Eisenspähne und einem Magneten.

Wie erreicht man nun eine größere Flußdichte, das ist die Frage aller Fragen. Eine Antwort wäre man wickelt kompliziertere Spulen, wie die 8er Spule oder ein Spinnennetz.
Wie kann man die magnetische Flußdichte noch weiter verstärken?
Indem man keine Luftspule baut sondern in der Spule einen Eisenkein reintut, also einen Eisenkern umwickelt. Hier wirds kompliziert weil man kaum runde Eisenringe bekommt in der richtigen Größe. Man könnte es sogar noch deutlich weiter verstärken wenn man auf Supermagneten zurückgreift statt eines Eisenkerns. Hier ne nette Grafik die das ganze deutlich macht:



Es sind in der Zeichnung "stehende Spulen", bei unseren Spulen ist das Prinzip das gleiche, nur "liegen" unsere Spulen und sind als O oder als D gewickelt, die bauen das magnetische Feld nicht am Ende auf (ein O oder D hat ja kein Ende) sondern in der Mitte, dort ist es am größten.

Die ersten beiden zeigen ne Spule mit Eisenkern (die erste ohne Stromdurchfluß die zweite mit), die ganz rechts eine mit Stromdurchfluß bei einem Supermagneten (bzw. eine mit normalen Kern wo die Strom und Spannung erhöht wurde, ist aber das selbe wie ein Supermagnet statt eines Eisenkerns -> der magnetische Fluß B erhöht sich). Man sieht das das magnetische Feld B deutlich größer ist (eine Luftspule wie sie herkömmlich in Metalldetektoren verwendet wird hat immer eine kleine magnetische Flußdichte als eine Spule mit Eisenkern).

Das große Problem ist nun nicht der Kern aus Supermagneten sondern das Gewicht es ganzen. Man will schließlich nicht ne Suchspule die nen paar kg wiegt.
Heute gibt es aber Supermagneten bei ebay zu kaufen die extrem klein sind und relativ billig sind. Man könnte theoretisch daraus eine D Form bauen und die dann wie gewohnt umwickeln.
So eine Spule wäre um Klassen besser als eine herkömmliche Luftspule und vermutlich auch noch leicht genug zum sondeln.

- Möge eines fernen Tages Heimdall Mitleid mit uns haben und wieder seine heiligen Hallen für uns öffnen -

Goldbach

@ quink

vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen.

Habe mal eine Korbspule drangehängt, mit der ich
an einem PI sehr gute Ergebnisse erzielt habe.

Bei meinen Basteleien habe ich mich vornehmlich auf
die Pulse-Technik bezogen und die dann noch am
Liebsten digital. Bei der Pulse-Technik hat man
mehr Möglichkeiten bei der Spulengestaltung.

Gruß

PS. 110 kB sind sehr wenig Platz für Bilder

quink

Goldbach, eine sehr interessante Wicklung die du da gemacht hast. Zum einen würde mich ein Bild in einer Vergrößerung interessieren wo man die Wicklung genauer sieht und zum anderen selbstverständlich die Frage: Hast du mit dieser Wicklung, ich nenne sie mal Korbwicklung Vergleiche durchgeführt? Also ich meine eine ganz normale Ringspule und deine Korbspule, beide mit gleichem Durchmesser und dann mal geschaut ob die Korbspule eine größere Reichweite hat, also einen Münz oder Nageltest gemacht? Und wenn ja um wieviel cm Unterschied bei den Tests?

Und diese 8er Spule die solltest du mal probieren und wickeln, die soll deutlich besser sein als eine ganz normale O Spule.
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Goldbach

Hallo quink,

ich fasse mich etwas kurz, da ich von Opera neuerdings einen roten Bildschirm
bekomme, wenn ich das Forum aufrufe.

Die Spule ist nicht meine Erfindung, die Idee kommt aus Russland und ist relativ
schwierig zu wickeln. Die Wickelform habe ich auf der CNC gefräst, aus Karton
wird es nichts.

Ich habe sie als Versuch in der Spulenform in Silikon eingebettet; funktioniert
genau so gut wie Gießharz.

Von der Leistung her ist sie im Vergleich zu einer Doppelspule (280/12), einer
Planarspule (270) und einer einfachen Ringspule (280) sowohl bei kleinen Teilen
2 €/Erkennungsmarke als auch bei größeren Teilen Stahlblech (100x100x2)
deutlich besser. Erkennungsübergang sehr kurz und bei z.B. 2 € ca. 5 cm mehr
an Tiefe. Werte alle in Luft gemessen.

Ich habe von der Spule eine gute PDF, leider 237 kB und hier ist die 110 kB-Begrenzung.
Die Datei kann ich Dir gerne zur Verfügung stellen, wenn Du mir sagst, wie und wohin.

Gruß

quink

Hört sich wirklich spannend an.

Hochladen kannst du beispielsweise auf:
http://www.file-upload.net/

ist kostenlos, anonym, und da es eine legale Datei ist kannst du ja gerne den Downloadlink den du nach dem hochladen bekommst hier reinstellen  :winke:
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