Raubgrabung im Kreis Northeim, Bericht aus der HNA

Begonnen von Levante, 02. November 2011, 10:53:21

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Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)


Waldemar


archfraser

Ich sehe es ebenfalls so,
finde aber dass spätestens nach dem zweiten Mal Sicherheitsvorkehrungen hätten getroffen werden müssen.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

HansPeter

Echt xxxxx sowas... [Und auch hierfür könnte man gut einen Kotzsmiley gebrauchen. Sollten wir hier wirklich einführen,]

Sax

Zitat von: archfraser in 02. November 2011, 20:30:31
Ich sehe es ebenfalls so,
finde aber dass spätestens nach dem zweiten Mal Sicherheitsvorkehrungen hätten getroffen werden müssen.

archfraser

Wie würden denn deiner Meinung nach solche Maßnahmen aussehen?
24 Stunden bewachen? Kameras? Zäune?
Die waren 5mal in 10 Jahren dort bzw. 3 mal in den letzten 2-3 Jahren.
Da kommen ne Menge Stunden zusammen die man dort auf der Lauer gelegen hätte ohne dass man die auch nur einmal gesehen hätte.

Gruß Micha

Derfla

Verstehe gar nicht, daß das Amt dort keine Grabung durchgeführt hat, denn nach dem was man hier liest, gehörte dieses Denkmal zu den höchst gefährdeten. Ich sehe hier eine gewisse Blauäugigkeit seitens des Amtes, denn wenn dieser Platz schon so häufig beräubert wurde, mußte man annehmen, daß es wieder so sein wird. Es ist wie das Amen in der Kirche. Dann haben die auch noch Nägel mit Köpfen gemacht!  So kann man natürlich wieder über die Raubgräber herziehen, was sicherlich bei einigen willkommen ist. Natürlich braucht man hierzu keine Detektoren, sonst könnte man das anderst absichern.
Derfla  :winke:

Sax

Zitat von: Derfla in 02. November 2011, 21:37:38
Verstehe gar nicht, daß das Amt dort keine Grabung durchgeführt hat, denn nach dem was man hier liest, gehörte dieses Denkmal zu den höchst gefährdeten. Ich sehe hier eine gewisse Blauäugigkeit seitens des Amtes, denn wenn dieser Platz schon so häufig beräubert wurde, mußte man annehmen, daß es wieder so sein wird. Es ist wie das Amen in der Kirche. Dann haben die auch noch Nägel mit Köpfen gemacht!  So kann man natürlich wieder über die Raubgräber herziehen, was sicherlich bei einigen willkommen ist. Natürlich braucht man hierzu keine Detektoren, sonst könnte man das anderst absichern.
Derfla  :winke:

Wer soll denn das bezahlen?
Es gibt weder Geld für eine Bewachung noch Geld für eine riesige Ausgrabung. Wo sollte das auch herkommen?
Das sind alles Fehlbrände die da liegen, nichts anderes als eine mittelalterliche Müllkippe, der wissenschaftlicher Wert eher gering, eher ein riesiges Bodendenkmal.
Wie schön wäre es, wenn manche Leute ihre Gier einfach in den Griff bekommen würden und nicht alle Zeugnisse der Vergangenheit aus den Boden klauben würden.
Gruß Micha

Derfla

Hallo Sax!
Daß die Menschen ihre Gier in den Griff bekommen, halte ich für einen frommen Wunsch. Es gibt kein Gebiet, wo dies der Fall ist. Welcher Sucher z.B. ist so fest in seiner Selbstbeschränkung, daß er von sich behaupten kann, er sucht nicht bewußt auf einem Bodendenkmal. Ich glaube, das sind wenige, weil eben die Versuchung sehr hoch ist. Mir hat man mal erzählt, warum ich nicht auf Bodendenkmälern suche, denn wenn ich erwischt werde ist es das Gleiche im juristischen Sinne erfahren.. Somit ist seine Begründung auf Denkmälern zu suchen eindeutig. Für mich sind Denkmäler obsolet. Sollte für die anderen auch sein. Wenn aber der wissenschaftliche Wert angeblich nicht so hoch ist, was man aber von Vornherein nicht wissen kann, dann wäre es vielleicht noch zu verkraften. Apropo Geld. Wenn es nachher zu juristischen Ermittlungen kommt, dann spielt Geld keine Rolle mehr ( siehe rechtswiedrige Ermittlungen gegen Ebay-Münzenkäufer). Wie heißet es doch so schön, Vorsorgen ist besser als Heilen. Sicherlich, es wird immer unbelehrbare geben, leider!
Derfla  :winke:

Sax

Zitat von: Derfla in 02. November 2011, 22:54:51
Wenn es nachher zu juristischen Ermittlungen kommt, dann spielt Geld keine Rolle mehr ( siehe rechtswiedrige Ermittlungen gegen Ebay-Münzenkäufer). Wie heißet es doch so schön, Vorsorgen ist besser als Heilen. Sicherlich, es wird immer unbelehrbare geben, leider!
Derfla  :winke:

Und das ist das Problem im Öffentlichen Dienst, der Topf für Archäologie ist nahezu leer und der Topf für juristische Ermittlungen läuft über, eine Umverteilung gibt es nicht.
Gruß Micha

Belenos

Moin,

ein einfaches Mittel sind sogenannte "Wildkameras", die kosten nur 199 Euro per Stück, bei Einzelabnahme. Diese verhindern zwar nicht die illegale Grabung, aber man hat die Diebe wenigsten fotografiert.

Viele Grüße

Walter

behreberlin

Zitat von: Belenos in 03. November 2011, 06:16:23
Moin,

ein einfaches Mittel sind sogenannte "Wildkameras", die kosten nur 199 Euro per Stück, bei Einzelabnahme. Diese verhindern zwar nicht die illegale Grabung, aber man hat die Diebe wenigsten fotografiert.

Viele Grüße

Walter

ich habe so ne Dinger mal gesehen. Mit einer Auflösung von 640x640 kaum zu gebreauchen (vielleicht hat sich an der Technik in der Preisklasse ja schon was geändert?) und dann noch Nachtaufnahmen....

archfraser

Eigentlich ist es doch so :
Wenn es sich um ein Bodendenkmal handelt, was hier ja offensichtlich der Fall ist, so hat die Stadt, die Region, das Land, der Staat...oder wer auch immer hier dafür zuständig ist die Verantwortung zu tragen.
Ob dafür nun Gelder oder andere Mittel zur Sicherung oder Ausgrabung vorhanden sind ist für mich vollkommen irrelevant und nur eine Entschuldigung oder Ausrede.
Fahre ich bei Rot über eine Ampel und die Polizei hält mich an, so kann ich ihnen auch erzählen ich hätte nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst. Doch Fakt ist, ich bin bei Rot gefahren und bekomme meine Strafe.
Ist ein Bodendenkmal bekannt und es wird nichts für dessen Sicherhait getan, so hat man ganz einfach seine Verantwortung vernachlässigt!
Wenn ich auf einem Feld viele 100€-Scheine vergrabe, dies der Öffentlichkeit nicht verheimliche und dann keine Sicherheitsvorkehrungen treffe oder die Scheine nicht selbst ausgrabe, brauch ich mich nicht zu wundern dass andere zugreifen.
Dass es kriminell ist hier zuzugreifen, darüber so glaube ich brauchen wir uns hier nicht zu unterhalten.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne


fafnir

Wer sich dann wohl als erstes über die Steuergeldverschwendung aufregen würde!?

Levante

Nicht nur ein Scherben (Keramische Fragmente) Sucher sondern auch ein Scherben (Keramische Fragmente) Finder. :-)

Sax

Zitat von: archfraser in 03. November 2011, 14:27:59
Eigentlich ist es doch so :
Wenn es sich um ein Bodendenkmal handelt, was hier ja offensichtlich der Fall ist, so hat die Stadt, die Region, das Land, der Staat...oder wer auch immer hier dafür zuständig ist die Verantwortung zu tragen.
Ob dafür nun Gelder oder andere Mittel zur Sicherung oder Ausgrabung vorhanden sind ist für mich vollkommen irrelevant und nur eine Entschuldigung oder Ausrede.
Fahre ich bei Rot über eine Ampel und die Polizei hält mich an, so kann ich ihnen auch erzählen ich hätte nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst. Doch Fakt ist, ich bin bei Rot gefahren und bekomme meine Strafe.
Ist ein Bodendenkmal bekannt und es wird nichts für dessen Sicherhait getan, so hat man ganz einfach seine Verantwortung vernachlässigt!
Wenn ich auf einem Feld viele 100€-Scheine vergrabe, dies der Öffentlichkeit nicht verheimliche und dann keine Sicherheitsvorkehrungen treffe oder die Scheine nicht selbst ausgrabe, brauch ich mich nicht zu wundern dass andere zugreifen.
Dass es kriminell ist hier zuzugreifen, darüber so glaube ich brauchen wir uns hier nicht zu unterhalten.



archfraser

Klar dann stellen wir auf jedem Bodendenkmal jetzt ein SEK Kommando oder jedes Bodendenkmal wird ausgegraben, ob nun von wissenschaftlichen Wert oder nicht Hauptsache es ist sicher, nachfolgende Generationen werden sich freuen.
Einige Leute haben hier wirklich nicht für 5 Cent Ahnung von dem was sie reden.
Was meinst ihr denn, wie man so etwas sichern soll? Das ist unbezahlbar.
Eine Ausgrabung, von dem ehemaligen Töpferdorf würde Jahre dauern, was meint ihr was das kostet und wer soll das bezahlen?
Mit der Ausgrabung ist es aber noch nicht getan, danach beginnt doch erst die wirkliche Arbeit, die Funde müssen, gewaschen, fotografiert, erfasst werden, teilweise restauriert werden, gelagert werden und so weiter.
Das ist ein 10 Jahre Job für etliche Leute.
Wo zum Teufel soll dafür das Geld herkommen?
Und das wäre dann nur eines von vielen Projekten allein im Landkreis Northeim.
Gruß Micha


Locke

Hallo Gemeinde,
Zum Thema Wildkameras!
Ein professioneller Raubgräber lässt sich doch nicht von Wildkameras abschrecken, die erkunden im Vorfeld die Gegend und entwenden dann auch noch die Kameras, na herzlichen Glückwunsch !!!
Ich persönlich denke hier sollte sich mal ein sogenannter Blockwart auch mal in den Abendstunden sehen lassen, wenn das Amt schon kein Geld hat für eine Ausgrabung.

Gruß Locke

Daniel

#19
Zitat von: archfraser in 03. November 2011, 14:27:59
Eigentlich ist es doch so :
Wenn es sich um ein Bodendenkmal handelt, was hier ja offensichtlich der Fall ist, so hat die Stadt, die Region, das Land, der Staat...oder wer auch immer hier dafür zuständig ist die Verantwortung zu tragen.
Ob dafür nun Gelder oder andere Mittel zur Sicherung oder Ausgrabung vorhanden sind ist für mich vollkommen irrelevant und nur eine Entschuldigung oder Ausrede.
Dann kannst Du uns bestimmt auch sagen,wie man eine riesige Fläche,
die als Bodendenkmal eingetragen ist,wirkungsvoll "schützen" kann.
Bei uns z.B. ist der Burghügel mit "nur" 50000 m² als BD eingetragen. :engel:
Und hier gibt es einiges mehr,in ähnlichen Dimensionen,als nur dieses BD!
Aber erzähl mal,hast ja vielleicht eine gute Lösung parat. :super:
Daherschwätzen ist eines,es aber auch umsetzen können,etwas anderes.
Natürlich könnte man etwas machen aber da ist Geld gefragt.
Und solche Aktionen wären dann sicherlich auch im "Schwarzbuch" zu finden,
welches manche Leute gerne als Argumentation anführen. :-D
Sowas hat nichts mehr mit dem einfachen Sondler,
der auf dem Acker rumlatscht zu tun.
Bei der Aktion war wirklich enorme kriminelle Energie dahinter,die auch bestraft gehört!

Gruß Daniel
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

archfraser

#20
Zitat von: Daniel in 04. November 2011, 10:04:58
Dann kannst Du uns bestimmt auch sagen,wie man eine riesige Fläche,
die als Bodendenkmal eingetragen ist,wirkungsvoll "schützen" kann.
Bei der Aktion war wirklich enorme kriminelle Energie dahinter,die auch bestraft gehört!

Hallo Daniel

Nein, ich habe keine kostenlose Lösung hierfür parat, sondern habe nur gesagt was Fakt ist.
Dass Kriminalität bestraft werden muss, spricht für sich!

Zitat von: Daniel in 04. November 2011, 10:04:58
Daherschwätzen ist eines,es aber auch umsetzen können,etwas anderes.

Ich möchte auch nicht einfach so daherschwätzen, sondern habe auf ein angebotenes Thema nur meine eigene Meinung geäussert!
Es ist mir sehr wohl klar, dass nicht jeder meiner Meinung sein kann! Das ist auch gut und kann eventuell interessante Diskussionsgrundlagen bieten. Ich mag es aber nicht so wenn ich persönlich angegriffen werde, nur weil ich meine persönliche Meinung preisgebe.
Ich möchte aber betonen dass dies sich nicht nur an dich richtet und sich auch nicht nur auf dieses Thema beschränkt.

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Belenos

Zitat von: behreberlin in 03. November 2011, 07:57:26
ich habe so ne Dinger mal gesehen. Mit einer Auflösung von 640x640 kaum zu gebreauchen (vielleicht hat sich an der Technik in der Preisklasse ja schon was geändert?) und dann noch Nachtaufnahmen....

Moin,

wir hatten auf unserem Stammtisch letztens etwas zum Lachen. Ein Stammtischbesucher hatte seinem Onkel, der Jäger ist, so eine Kamera geschenkt. Dieser hatte sie im Wald an einer Futterstelle angebracht und und war natürlich auf das Ergebnis gespannt. Am nächsten Morgen ist er gleich wieder hin und hat die Kamera mit genommen. Zunächst hatte sich ein Uhu auf den Ast vor die Kamera gesetzt. Bei jeder Bewegung gab es ein Foto, das war eine sehr schöne Fotoserie Uhu, dann kam auch schon ein Sondengänger daher und lief vor die Kamera. Das Teil hat glaube ich 3 MB, also das Foto war auch gestochen scharf.

Viele Grüße

Walter