Medienbericht zum "Barbarenschatz von Rülzheim"

Begonnen von RonnyNisz, 25. Februar 2015, 11:25:52

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RonnyNisz

Jeder Steinbruch ist meine Heimat

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Rheingauner

Zitat von: RonnyNisz in 25. Februar 2015, 11:25:52
Die Welt berichtet einigermaßen objektiv über den Prozess gegen den Finder des Barbarenschatzes. Gugst Du hier.
http://www.welt.de/vermischtes/kurioses/article137783627/Mann-findet-riesigen-Schatz-und-landet-vor-Gericht.html

Unter objektiv verstehe ich was anderes.
Nicht alle aufgeführten Fakten entsprechen den Tatsachen.
Gruß

historia-invenire

... und wer da sucht, der findet.....           (Matthäus 7; 8)

Sorgnix

#4
z.B.:


"Schatz lag halbes Jahr in SEINER Wohnung"

=> nein, lag scheinbar woanders.
Wurde bei der HD im Juli 13 in der Wohnung nicht gefunden (man suchte ja auch nach anderen Sachen)
SPB behauptete, er hätte 5 Monate "keinen Zugriff" drauf gehabt.
Wollte nicht sagen, WO der Schatz in der Zeit deponiert war ...


" Fakt ist: Er übergab den Schatz erst, als die Polizei ihn am Telefon dazu aufforderte"

=> NEIN.
Polizei forderte nicht zur Abgabe des Schatzes auf, weil sie gar nix davon wußte!
Polizei forderte zur Abgabe der Funde auf, die per Video präsentiert waren. Dinge, die bei der HD wohl nich nicht konfisziert waren oder werden konnten.
Abgabe derer war am 16.12.13 ...

Schatz wurde abgegeben, nachdem sein Mitfinder am 20.12 eine HD hatte, und dabei eine Kamera mit Bildern desselben auftauchte.
Daraufhin drängte Benny am Abend des 20.12. die Archäolgin, unbedingt und ganz schnell noch etwas abgeben zu müssen ...



"Archäologen wollen Exempel statuieren"

=> völliger Blödsinn!
Ins Rollen gebracht hat das urspr. Verfahren kein Archäologe
... und das "Exempel" hat dann die Richterin statuiert. Die sprach ein Urteil zu einer offensichtlich strafbaren Handlung. Unabhängig, ohne durch Archäologen bedrängt oder drum gebeten worden zu sein ... Wäre ja noch schöner, wenn so etwas gehen würde ...
Das war ein gesetzlicher Automatismus ...



"... sagt Benjamin Czerny, "denn bei uns wird man enteignet und als Raubgräber bezeichnet."

=> stimmt wohl nicht ganz. Erstens hat da jedes Bundesland ne eigene Gesetzgebung.
zweitens unterscheidet man zwischen "großem" und "kleinen" Schatzregal.
In RLP hätte er zumindest so etwas wie Finderlohn bekommen können - WENN er gemeldet hätte ...

Was ihm in der Verhandlung nachgewiesen wurde: ER hatte wohl den rechtlichen Eigentümer "enteignen" wollen, weil er eben den Fund unterschlagen wollte ...
Völlig losgelöst davon, ob das Schatzregal nun gut oder schlecht ist ... . die bestehende Rechtslage ist nun halt so. Und es wurde nach Strafgesetzbuch geklagt und geurteilt, nicht DSchG, BGB o.a. ... - zumindest fanden letztere keinen Niederschlag in der Urteilsbegründung. Denn die waren nicht Verhandlungsgegenstand. (Zur Erklärung div. Hintergründe wurden sie aber herangezogen)


Das waren wohl die Punkte, die der Rheingauner im Auge hatte ... ;)



=>
es gibt Zeitungen und andere Medien, die beschränken sich auf Fakten. Andere brauchen "Sensationen" und entwickeln Phantasie beim Schreiben.
dieser Zeitungsbericht ist nun nicht unbedingt als "schlecht recherchiert" anzusehen. Er gibt zumindest nichts total Verdrehendes wieder ...
Es ist in manchen Fällen aber auch zu verstehen, wenn ein Reporter in einem Interview einen Satz nur einmal hört und dann unter Zeitdruck seinen Artikel abliefern muß.
Die eine Zeitung hat den Ruf, das doch recht objektiv und seriös hinzubekommen (trotzdem können Fehler entstehen), die andere kümmert es weniger, die sind für dicke schwarze Buchstaben und tolle Bilder mit reißerischen Worten bekannt.
Manche kümmert ihr "Geschwätz von gestern" umso weniger, weil ihre Kundschaft eh nicht viel länger als ne Zigarettenlänge rückwärts denken kann ...
Qualität ist dann auch meist am Preis zu erkennen ... ;)

Gruß
jörg

Rheingauner

@Jörg,

treffend formuliert, Danke.

@all
Nachfolgend die Unterschlagungsfakten in Kurzform
- bei der HD bekommt B. von dem ermittelnden Beamten den Hinweis, dass es sich positiv auswirken würde wenn er seine bisherigen Funde dem LDA meldet

- B. bekommt von LDA einen Termin zum 16.12.2013, wo er auch einiges dem Amt vorlegt. Auf die Frage ob er denn noch mehr Funde habe, gibt er zur Antwort "Nein, nur noch Mittelalterschrott". Da die Archäolgogin selbst beurteilen möchte was denn nun Mittelalterschrott sei, bekommt er einen weiteren Termin Ende Januar 2014.

- Am 19.12.2013 findet eine HD bei seinem Sucherkollegen statt, hier wird unter anderem ein Foto sichergestellt auf dem sich Bilder des Schatzes befinden.

- Am 20.12.2013 kontaktiert B. die Archäologin via private Rufnummer und bittet um einen schnellstmöglichen Termin, er habe da noch was, da würden ihr die Augen ausfallen, sowas hätte sie noch nicht gesehn.

- Am 23.12.2013 übergibt er dann den Fund

- Der Fund selbst wurde Ende April, Anfang Mai gemacht, ergo liegen zwischen Funddatum und Abgabe 7 Monate

Gruß

Sorgnix

;)

nicht ganz ...

=>
ZitatSchatz wurde abgegeben, nachdem sein Mitfinder am 20.12 eine HD hatte, und dabei eine Kamera mit Bildern desselben auftauchte.
Daraufhin drängte Benny am Abend des 20.12. die Archäolgin, unbedingt und ganz schnell noch etwas abgeben zu müssen ...

HD war an einem FREITAGmorgen!!
... und am FREItAGabend rief er an. NACH Dienstschluß, die Archäologin war daheim und im Begriff, in Urlaub zu gehen ...
Abgabe war am daruffolgenden MONTAG. IM Urlaub der Dame ...

das sind aber nur kleine Details, ändern nichts an der Sache-  zeigenen nur, wie "eng" manchmal die Zeiträume sind ... ;)


gruß
jörg

Sorgnix

Zitat von: Sorgnix in 28. Februar 2015, 12:48:56
;)

nicht ganz ...

=>
HD war an einem FREITAGmorgen!!
... und am FREItAGabend rief er an. NACH Dienstschluß, die Archäologin war daheim und im Begriff, in Urlaub zu gehen ...
Abgabe war am daruffolgenden MONTAG den 23. IM Urlaub der Dame ...

das sind aber nur kleine Details, ändern nichts an der Sache-  zeigenen nur, wie "eng" manchmal die Zeiträume sind ... ;)


gruß
jörg

mc.leahcim

Da Sorgnix Vor Ort war und im SDE ausführlich berichtet könnt ihr "ausnahmsweise" :zwinker: :-D mal dahin switchen Hier gibt es nicht nur die Fakten sondern es wird auch das drumherum, die Stimmung, gut beschrieben. Viele kennen das SDE ja sowieso.

Ich möchte auch vermeiden das Sorgnix als "Gerichtsreporter" in 2 Foren u.U. das selbe schreiben muss. Wie ich ihn kenne wird er Fragen zu seinen Berichten auch hier beantworten. Also jetzt bitte keine Texte von A nach B kopieren dann wird es wuschig (unübersichtlich) und es könnte zu Copyright-Verletzungen kommen. :dumdidum:

Gruß

mc,leahcim
Gum biodh ràth le do thurus. = Möge deine Suche erfolgreich sein (Keltisch/Gälisch)
Die soziale Kälte hilft nicht die globale Erwärmung aufzuhalten!!

stratocaster

#9
Auch dieser Passus aus dem Welt-Artikel stimmt nicht:

"Tatsächlich war es sein Mitteilungsdrang, der die Justiz auf ihn und den Schatz aufmerksam machte.
Bei YouTube veröffentlichte er Videos seines Fundes.
Daraufhin informierte jemand die Behörden, denen er den Schatz schließlich übergab."

a. Die Justiz wurde nicht auf ihn aufmerksam.
b. Er hat den Barbarenschatz vor der Abgabe nicht bei Youtube veröffentlicht
c. Er hat den Schatz nicht aufgrund einer Information durch "jemanden" daraufhin den Behörden übergeben

Info für Sorgnix:
Rheingauner und ich waren auch bei der Verhandlung.

Gruß  :winke:
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