Bernstorf-Schatz in Bayern soll Fälschung sein

Begonnen von RonnyNisz, 24. Oktober 2014, 11:32:22

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Glückspilzchen

Eine Sache ist mir noch in den Sinn gekommen.

Goldpatina gibt es ja.
Grundsätzlich finden also chemische Reaktionen statt. Da frage ich mich halt nur, ob größere Verunreinigungen notwendig sind, damit sich in relativ kurzer Zeit nennenswerte Effekte zeigen. Und welche enthaltenen Metalle beteiligt sind.

Ringgeist

Zitat von: Glückspilzchen in 11. Februar 2017, 18:37:49
Eine Sache ist mir noch in den Sinn gekommen.

Goldpatina gibt es ja.
Grundsätzlich finden also chemische Reaktionen statt. Da frage ich mich halt nur, ob größere Verunreinigungen notwendig sind, damit sich in relativ kurzer Zeit nennenswerte Effekte zeigen. Und welche enthaltenen Metalle beteiligt sind.
Das Problem ist halt, dass quasi alles an Goldfremdem raus is. Es wäre toll, wenn Gebhard und Krause Messdaten, Studien und Modelle zu solchen Auslaugungsprozessen vorlegen könnten, damit man weiß wie lange sowas dauert. Das könnte dann z.B. auch helfen, die Lagerungsdauer im Boden zu bestimmen (weil Untersuchungen des Bodens, Klimadaten, etc. liegt alles vor), was im Fall einer Nicht-Fälschung ja auch interessant wäre.

Nebenbei noch: Der Bernstorf-Beitrag wurde diese Woche aus Kontrovers im BR gestrichen. Vielleicht gibts nächste Woche was. Hier jedenfalls schonmal der Link zur Seite der Ausstrahlung. Ein-zwei Tage vorher sollte dann auch was drinstehen:
http://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/ausstrahlung-942050.html

stratocaster

Zitat von: Glückspilzchen in 11. Februar 2017, 17:49:19

Wie würdest Du es denn beschreiben?

Patinieren, Rosten, Zersetzung welcher Art auch immer passiert im Boden. Warum also nicht auch Auslaugung?


Nicht nur die naturwissenschaftlichen Disziplinen leben von klaren Begrifflichkeiten.
Bei unserem Hobby ist z.B. eine Fibel immer eine Fibel und keine Brosche.
Beim vorliegenden Bernstorf-Problem sind die Begriffe ,,Auslaugen" oder ,,Diffusion" fehl am Platz.

Der Begriff des Auslaugens kommt aus dem Scheidewesen oder dem Hüttenwesen. Bei diesen sich überlappenden Disziplinen geht es darum:
a.   Aus einem Erz das gewünschte Metall zu gewinnen und
b.   Die Reinheit dieses Metalls zu erhöhen und unerwünschte Begleitelemente sowie noch vorhandene mineralische Erzbestandteile zu entfernen

Dann gibt es noch das gezielte Zulegieren von Elementen, z.B. durch Pfannenmetallurgie, aber das interessiert hier nicht.

Zu a: Man kennt bei der Goldgewinnung das Auslaugen mit Cyan-Lösungen (sehr umweltfreundlich) :ironie:
Zu b: Hier gehört auch die schon mehrfach erwähnte Zementation dazu, um das Silber abzuscheiden (ein mehrstufiger Prozess)

Nun ist das Metall fertig und liegt als Blech oder Gußteil oder als Fertigteil vor und ist den Umwelteinflüssen ausgesetzt.
Wenn keine mechanischen Einflüsse vorliegen, z.B. durch Abrasion usw., dann bleibt nur noch die Korrosion übrig
und das ist ein elektrochemischer Vorgang, der bei Umwelttemperaturen zum Transport der Elektronen immer einen wässrigen Elektrolyten benötigt.

Die Korrosion von Eisen nennen wir ,,rosten" und bei Kupferlegierungen beispielsweise haben wir den schönen Effekt der Patinabildung;
d.h. es bildet sich eine mineralische Deckschicht, die (wenn unverletzt bleibend) eine weitere Korrosion verhindert.
Das ist übrigens bei rostfreiem Cr-Ni-Stahl (Besteck, Geschirr) ganz genauso.

Es wurde ja einige Beiträge vorher davon gesprochen, dass auch Gold eine Patina bildet, d.h. mit der Zeit dunkler wird.
Das trifft auf sehr reines Gold nicht zu sondern nur auf legiertes Gold, in dem wir nicht unerhebliche Bestandteile von Ag und Cu haben.
Die führen dann zum dunkler werden.

Ab jetzt muß man sich leider gut in der Metallkunde auskennen.
Metalle liegen (fast) immer in einer polykristallinen Form vor, wie ein Stück Würfelzucker, wobei die Kristallitgrößen
eher im Mikrometerbereich liegen. Gold und Silber bilden einen sogenannten ,,Mischkristall", d.h. es gibt keine isolierten Ag- oder Au-Kristalle,
sondern im Au-Kristallgitter sind Ag-Atome mit eingebaut (oder umgekehrt, je nach Legierungsgehalt).

Bei Ag und Cu ist das ganz anders, da bildet sich ein sog. Eutektikum und wir haben Ag-Kristalle und Cu-Kristalle isoliert nebeneinander liegen.
Bei Au und Cu ist das eine Mischform aus den beiden vorgenannten.
Betrachten wir nun Au-Ag-Cu, haben wir ein sog. Dreistoffsystem und es wird noch komplizierter.

Zurück zum Bernstorf-Gold: Dort haben wir jetzt 99,99% Gold mit ganz wenig Ag und mit noch weniger Cu.
Das Cu wird in Form sehr sehr weniger winzigster Ausscheidungen vorliegen, aber das wenige Ag ist im Au-Kristallgitter fest eingebunden.

Nehmen wir nun mal hypothetisch an, dass das Gold vor 3000 Jahren z.B. 0,3 % Silber hatte,
dann ist die Frage, wie aus den 0,3% nur noch z.B. 100 ppm geworden sein können.
Da ist ein Begriff wie ,,Diffusion" völlig fehl am Platz, denn aus einer festen Kristallbindung läßt sich durch Diffusion nichts herauslösen.
,,Auslaugen" ist schlichtweg ein Begriff an einer unpassenden Stelle.
Wenn überhaupt, dann müssen wir über ,,Korrosion" sprechen, und das ist ein elektrochemischer Vorgang.

Ab jetzt wird es kompliziert: Wer über Korrosion spricht, muss diskutieren über anodische und kathodische Teilreaktionen,
über Ruhepotentiale und Ruheströme, über pH-Werte, über Sauerstoffreduktion, Deckschichtbildungen, usw. usw.
Wie es Pernicka schreibt, lässt sich 99,99% reines Gold nur durch Elektrolyse herstellen.
Solch eine Elektrolyse ist praktisch eine ,,erzwungene Korrosion" durch Anlegen hoher elektrischer Potentiale
in einem entsprechenden Elektrolyten zur Erzeugung hoher Ströme.

Die Frage, die ich z.B. Pernicka stellen würde ist, ob es über 3000 Jahre mit den sehr geringen elektrischen Potentialen
aus der Umwelt (Sandboden, Lehm, Regen (sauer oder nicht sauer)) möglich ist, Ag aus dem Au-Kristallverbund herauszulösen
und damit die Au-Reinheit zu erhöhen. Er als exponierter Archäometallurge dürfte sicher darauf eine Antwort geben können.
Radtke von der BAM als ,,Goldexperte" wahrscheinlich auch. Ich könnte mir vorstellen, dass die Antwort ,,Nein" ist.

Gruß  :winke:

Das Sucherforum dankt all denen,
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und dennoch geschwiegen haben !

stratocaster

Noch ein Hinweis:
Ein wirklich gutes Buch zum Einlesen ist
"Antike Metallurgie und Münzprägung"  ISBN 3-7643-5166-7

Einziger Beigeschmack:
Das Buch ist mittlerweile 22 Jahre alt und es wird dort von vorderrasiatischen Goldmünzen mit 100% Reinheit gesprochen.
Wegen der mittlerweile weiterentwickelten Analysemethoden und wegen des Wissens, das wir heute haben,
würde man das heute sicher anders schreiben.

Gruß  :winke:
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Glückspilzchen

Danke für Deine detaillierten Ausführungen.
Ich kann das sogar gut nachvollziehen, meine Noten waren immer ganz gut in Chemie. Es reicht auch aus, um Zweifel an der "Auslaugung" aufrecht zu halten.

Kleine Ehrenrettung in Sachen Diffusion, die Du mir falsch in den Mund gelegt hast. Ich sagte:

"Nein, das Wasser muss nicht fließen. Der Stoffaustausch geschieht durch Diffusion, Konzentrationsaustausch in flüssigen Medien. Auch in feuchtem Ton passiert das."

Man möge mir nachsehen, dass ich von Wasser, und nicht vom Wässrigen Elektrolyten in dem Konzentrationsaustausch stattfindet, gesprochen habe.

So ist dass halt mit den Begrifflichkeiten. Für mich bedeuten Irrtümer jedenfalls nicht per se Unglaubwürdigkeit.


Letztendlich, in deiner abschließenden Meinung behältst auch Du Dir den Konjunktiv vor. Es bleibt also zu hoffen, dass zu den Behauptungen von Gebhard und Krause verwertbare, glaubwürdige Belege nachgereicht werden. In der Pflicht stehen sie meiner Meinung nach jedenfalls.

Ringgeist

#215
Zitat von: Glückspilzchen in 12. Februar 2017, 12:37:41
Es bleibt also zu hoffen, dass zu den Behauptungen von Gebhard und Krause verwertbare, glaubwürdige Belege nachgereicht werden. In der Pflicht stehen sie meiner Meinung nach jedenfalls.

Das Argument bringen sie spätestens seit 2014:
ZitatDie  zweite  Gruppe  an  Prüfungskriterien,  welche  die  
Beurteilung der Bodenlagerung und der daraus resultierenden
Objektveränderungen  umfasst  sowie  sonstige
ungewöhnliche Beobachtungen, ist schwieriger zu beurteilen, da
sich  Gold  durch  Bodenlagerung  nur  wenig  verändert.
Dennoch sind in der Mehrzahl der Fälle immer leichte Veränderungen
nachweisbar. Dies betrifft beispielsweise die Abreicherung von
Silber und Kupfer an der Oberfläche des Goldes
(Lehrberger 1997, 137). Da das Gold von Bernstorf sehr rein
ist, können hier kaum Ergebnisse erzielt werden.

ZitatLehrberger 1997
G.    Lehrberger, Verhalten von Edelmetal-Legierungen bei Bodenlagerung.
In:  G. Lehrberger/J. Fridrich/R. Gebhard/J. Hrala (Hrsg.),
Das Prähistorische Gold in Bayern, Böhmen und Mähren.
Herkunft – Techno­logie – Funde.
Pam. Arch. Suppl. 7 (Prag 1997) 137–140.

Jetzt haben wir 2017 und sind keinen Schritt weiter :dumdidum:

Malwieder eine Anekdote, bei der ich fast vor Lachen vom Stuhl gefalen wäre:
In einem Interview (Ich muss meine Quellen mal mit Tags versehen, damit ich se schneller wiederfinde...) sagte Moosauer (ungefähr) wir müssten uns schonmal drauf einstellen, dass Tut Anch Amun einen bayerischen Patenonkel hatte :narr:

Ringgeist

So, neuer Versuch!
Nachdem letzte Woche Mittwoch Bernstorf bei Kontrovers im BR ausgefallen ist (wohl weils kein zeitkritisches Thema ist und Sendezeit nichtmehr reichte) isses für diese Woche, Mittwoch den 17. Febuar 2017 um 21:00 im BR Fernsehen angekündigt.
http://www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/ausstrahlung-942050.html

Ringgeist

#217
Ich bin grad nochmal einige alte Fotokopien von Briefen durchgegangen und da fiel mir etwas auf:
Im Buch der Staatssammlung schreibt das Landesamt:
ZitatNeben dem Schnitt von Moosauer hatte Neumair drei weitere Baggerschnitte anlegen lassen, um den Grabenverlauf zu überprüfen (Abb. 2). Wohl aufgrund eines Missverständnisses ließ Moosauer alle Schnitte ohne die vorgesehene Dokumentation Ende September 1996 verfüllen.

Tatsächlich schrieb Moosauer aber am 13.05.1998 an Winghart:
ZitatBetreffend der Anlage der Schnitte von Herrn Neumair kann ich mir- wie auch andere - nicht ernsthaft
vorstellen, daß Sie eine derartige Grabungsweisung gegeben haben können, wie sie tatsächlich
durchgeführt wurde. Diletantisch wäre die harmlose, unsinnig die bessere Bezeichnung dieser
Unternehmung. [...] Es ist nicht vorstelltbar, daß diese
Baggerarbeiten, dazu noch in der Art, wie sie angelegt waren, geeignet sein sollten stratigraphische
Zusammenhänge zwischen Holz-Erde-Mauer und Graben, der dabei noch nicht einmal angeschnitten
war, zu klären vermögen. Es schien mir besser, dieses negatives Musterbeispiel blamabler
Grabungstechnik wieder mit Erde zu bedecken, als es einer breiten Öffentlichkeit oder gar der Presse
noch explizit vorführen zu müssen und wenigstens den nicht weggebaggerten Rest zu schützen.

Dieser Absatz war Claudia Rohde wohl entgangen, den Brief hat sie aber gelesen, da sie auf ihn als Höhepunkt der Streitigkeiten verweist.

EDIT: Zu Kontrovers gibts jetz schon einen Artikel als Vorschau: http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/kontrovers/bernstorf-schatz-echtheit-faelschung-100.html

EDIT2: Der Kontrovers-Beitrag war ein Schlag ins Gesicht für Moosauer und Gebhard. Nebenbei will ich noch bemerkt haben, dass Moosauer ohne jemalige schriftliche vorherige Nennung die Hellseherin als "blonde(?)" Frau bezeichnet, und dass er wiedermal einem Widersacher, diesmal "Herrn Pietsch", den Doktortitel schriftlich nicht angedeihen lässt.
Das kurioseste Beispiel für die Sache mit dem Titel war wohl auch als er Prof. Dr. Pernicka nur "Herr Pernicka" oder "Ernst Pernicka" nannte, während er von Prof. Dr. Hänsel als "Prof. Dr. Dr. mult. hc Bernhard Hänsel" sprach. (Freisinger Tagblatt 21.11.2014, Moosauer/Bachmaier)


EDIT3: Hier gibts den BR-Beitrag zum Anschaun:
http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/kontrovers/bernstorf-schatz-echtheit-faelschung-102.html

Auricular

https://www.merkur.de/lokales/freising/goldfund-von-bernstorf-streit-geht-weiter-7412782.html


"Was Moosauer an dem ,,Kontrovers"-Beitrag so auf die Palme bringt (,,dreckige Journalistenarbeit")...."

:popcorn:

thovalo

#219

:popcorn:    


Das trumpt da aber gewaltig, von wegen: ,,dreckige Journalistenarbeit"

...... dann hat auch noch der Blitz eingeschlagen ..... nicht dass da auch noch Jemand anderes dahinter steckt!  :kopfkratz:



  :ironie:



Was ne Katzenkirmes.  :winke:


Was zählt sind die nüchternen wissenschaftlichen Analysen.
Danach ist das verwendete Gold reiner als die Fundgeschichte.


Cést la vie    :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Ringgeist

 :popcorn:
Hachja, und der alte Widersacher Neumair lässt ihn immernoch nicht los. Man fragt sich allerdings wie Moosauer drauf kommt, dass Neumair gegen ihn gewettert hätte, beschrieb Moosauer Herrn Neumair und dessen Arbeit 1998 doch noch in zwei Briefen an das Landesamt mit folgenenden Vokabeln:

  • dümmliche Vorurteile
  • Starrköpfigkeit
  • eng begrenzter Horizont
  • dilettantisch
  • unssinig
  • absurd
  • blamabel
  • unbelehrbare egozentrische Uneinsichtigkeit
Um die selbe Zeit (am 4.1.1998) schrieb Neumair einen Brief an Winghart, in dem er seine Sicht darstellte:
Zitat[...] Sie erteilten dazu Ihre Erlaubnis, sofern diese Grabung unter meiner Aufsicht und Betreuung durchgeführt würde.

Da Herr Moosauer nicht in der Lage war, eine Grabungsstelle einzumessen, vorher auch noch nicht an Grabungen Teilgenommen hatte und somit auch keine Grabungspraxis besaß, nahm ich in Absprache mit Ihnen diese Einweisung vor. Mit Hilfe zahlreicher Mitarbeiter des Archäologischen Vereins (s. nachstehendes Tagebuch) legten wir das Meßsystem fest und bezogen die zwei Grabungsschnitte auf einen Grenzstein im Süden des Höhenzuges. Damit beendete ich das anfängliche "Löcherbohren" des Herrn Dr. Moosauer und begann mit der Absenkung der Fläche in Quadraten. Die Funde wurden separiert, die Plana gezeichnet. Nach diesem Vorbild und dieser Verfahrensweise sollte Herr Dr. Moosauer zusammen mit Helfern aus dem Verein weitergraben. Trotz wiederholter Mahnungen meinerseits, aber auch der Vertreter des Denkmalamtes (Dr. Winghart, Dr. Pietsch) hielt er sich nicht an diese Vorgehensweise. Dazu kamen Eigenmächtigkeiten gegenüber dem Verein und unüberlegte, nicht mit dem Denkmalamt abgesprochene Presse-Erklärungen. Diese diversen Ursachen veranlaßten mich, um den Entzug der Grabungserlaubnis bei Ihnen nachzusuchen. [Es folgen Exzerpte aus Neumairs Tagebuch]

thovalo




ein Kommentar in Archäologie online

http://www.archaeologie-online.de/magazin/fundpunkt/sonstiges/2016/faelschungsverdacht-in-bernstorf-die-fortsetzung/


Ich denke in genau diese Richtung wird es zuletzt auch gehen: das Zeug verschwindet still und heimlich in der Mülltonne und die vergeudeten Steuergelder werden abgeschrieben.   :prost:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

#223


"Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.

Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt man ohne ihr.

Diese Sprichwörter stammen nicht (wie vielfach angegeben) von Wilhelm Busch, sondern es handelt sich um allgemeine Redensarten. Das Deutsche Sprichwörter-Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander vermerkt zu der ersten Variante: "In Nr. 541 der Schlesischen Zeitung (1871) als pommersches Sprichwort angeführt"."


zitiert aus:

http://www.wilhelm-busch-seiten.de/werke/zitate2.html



Ist denn nichts mehr so wie man sich´s dachte ?  :nono:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Ringgeist

Zitat von: thovalo in 18. Februar 2017, 13:57:48

"Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.

Bescheidenheit ist eine Zier, doch besser lebt man ohne ihr.

Diese Sprichwörter stammen nicht (wie vielfach angegeben) von Wilhelm Busch, sondern es handelt sich um allgemeine Redensarten. Das Deutsche Sprichwörter-Lexikon von Karl Friedrich Wilhelm Wander vermerkt zu der ersten Variante: "In Nr. 541 der Schlesischen Zeitung (1871) als pommersches Sprichwort angeführt"."


zitiert aus:

http://www.wilhelm-busch-seiten.de/werke/zitate2.html



Gar nichts ist so wie man sich´s dachte   :nono:
So ein Schmarrn, in der Magdeburger Presse vom 9.12.1865 wirds bereits genannt und als Berlinerisch bzeichnet:
ZitatBescheidenheit ist eine Zier
doch es geht besser - ohne ihr!

Jedenfalls hat Moosauer keine, das braucht man nichtmal reininterpretieren, sondern, er und Gebhard waren mehrfach schriftlich empört, dass Bernstorf nicht genug gewürdigt würde.

thovalo

#225



In München gibt es viele besondere Traditionen       :ironie:


zitiert aus


https://de.wikipedia.org/wiki/Archäologische_Staatssammlung


"Daneben präsentiert das Museum ständig laufende Wechselausstellungen, so beispielsweise bis Ende 2014 die 500 Jahre alte Trockenmumie eines Inkamädchens aus Peru oder Chile, die 30 Jahre lang bis 2007 irrtümlich für die Moorleiche eines 20-jährigen Mädchens aus dem 16. Jh. aus dem Dachauer Moos gehalten wurde.5 "  




Ich will das "bashing"nicht übertreiben .... hier ist gerade Karneval am Rhein .....    :narr:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Daniel

Ich glaube, solche Leute gibt es überall.  :irre:
Und gerade bei den "Hobby-Historikern" und "Heimatforschern" sind diese Typen Mensch anscheinend recht weit verbreitet.
Wir hatten in der Gegend auch zwei vom "alten Schlag", die sich bis zu dem Tod von dem einen Herrn spinnefeind waren
und grundsätzlich die Theorien und Forschungsergebnisse des anderen grundsätzlich bezweifelten.
Keine Ahnung ob es am Jahrgang lag, dass die älteren Herrschaften so bekriegten
aber beide haben für die regionale Heimatforschung wirklich einiges geleistet.
(Auch wenn sie bei ihrer Forschungsarbeit manchmal etwas über ihre offiziell erlaubte Tätigkeit hinausschossen
und vom Amt ab und zu erst einmal wieder zur Vernunft gebracht werden mussten. :narr: )
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

sauhund

 :winke:
Was mir auch ein bisschen spanisch vorkommt, ist die Erteilung einer Grabungserlaubnis an jemanden ohne jegliche Erfahrung oder Kenntnis der rudimentärsten Grabungstechniken, zumal die Hürden dbzgl. In Bayern recht hoch sind. Noch dazu nachdem so vermeintlich "bedeutende" Funde gemacht wurden. Sehr seltsam...

thovalo

#228
Zitat von: sauhund in 19. Februar 2017, 10:58:32
:winke:
Was mir auch ein bisschen spanisch vorkommt, ist die Erteilung einer Grabungserlaubnis an jemanden ohne jegliche Erfahrung oder Kenntnis der rudimentärsten Grabungstechniken, zumal die Hürden dbzgl. In Bayern recht hoch sind. Noch dazu nachdem so vermeintlich "bedeutende" Funde gemacht wurden. Sehr seltsam...



Ja, das ist auch ein Rätsel, sofern das dann nicht wieder dementiert oder anders interpretiert wird!


Wenn man realisiert wie extrem schnell und eilig von offizieller Seite in Bayern Orden und Mengen an Steuergelder verteilt worden sind, erklärt sich durchaus die Dynamik warum sich der Eine oder Andere immer weiter in das Thema verrannt hat und daraus auch nicht mehr zurück kann ohne die eigene wissenschaftliche Reputation, den Job und die damit verbundenen Pensionsansprüche zu verlieren.


Da rudert man auch unter Wasser weiter!     :keule:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

woodl

Und was sagen da die Echtheitszweifler ?
Gruß woodl

thovalo



Dass das Gold echt ist bezweifelt ja Niemand!  :winke:


Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

stratocaster

Zitat von: woodl in 19. Februar 2017, 16:19:18
Und was sagen da die Echtheitszweifler ?
Gruß woodl

Wo kommt denn dieser handschriftliche Text her?
Dass die Zementation zur Entfernung des Kupfers nicht funktioniert
und dass mittels Zementation 99,99% nicht erreichbar sind, weiss man doch mittlerweile.
Und warum sollte man vor 3000 Jahren 99,99% erreichen wollen?
99,0 % hätten doch auch gereicht.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

woodl

Aber das man so reines Gold zu dieser Zeit (Bronzezeit) mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auch herstellen konnte !
Bei den Versuchen 2011 in Frankfurt war auch Hr. Pernicka dabei ! Aber es wird offensichtlich absichtlich verschwiegen !
Gruß woodl

Daniel

Mal eine Frage von einem Laien.
Wie hat man denn damals den Goldgehalt bestimmt?
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Ringgeist

Zitat von: Daniel in 19. Februar 2017, 16:58:01
Mal eine Frage von einem Laien.
Wie hat man denn damals den Goldgehalt bestimmt?
Farbe, Prüfstein, Härte, Dichte, Korrosions-/Beizverhalten, Polierbarkeit?

stratocaster

Zitat von: Daniel in 19. Februar 2017, 16:58:01
Mal eine Frage von einem Laien.
Wie hat man denn damals den Goldgehalt bestimmt?
Was meinst Du mit "Damals"?
Bronzezeit oder vor ein paar Jahren?

Gruß  :winke:
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stratocaster

Zitat von: Ringgeist in 19. Februar 2017, 17:21:06
Farbe, Prüfstein, Härte, Dichte, Korrosions-/Beizverhalten, Polierbarkeit?

Das sind übrigens samt und sonders Merkmale, mit denen eine
Unterscheidung zwischen 99,0% und 99,99% absolut unmöglich ist.
Allenfalls bei der Dichte, aber da muss man hochgenau messen.

Gruß  :winke:
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Daniel

Zitat von: stratocaster in 19. Februar 2017, 17:33:10
Was meinst Du mit "Damals"?
Bronzezeit oder vor ein paar Jahren?

Gruß  :winke:

Ja schon da, wo es angeblich hergestellt worden sein soll.  :schaem:
Als Laie sehe ich da irgendwie keinen Sinn dahinter.
Weshalb sollte man so einen enormen Aufwand betrieben haben,
wenn man im Endeffekt dann gar keinen Unterschied sieht.  :kopfkratz:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

sauhund

Zitat von: woodl in 19. Februar 2017, 16:19:18
Und was sagen da die Echtheitszweifler ?
Gruß woodl

Ich hoffe doch, du meinst das ironisch. Der war gut! Hahaha! :prost:

stratocaster

Zitat von: Daniel in 19. Februar 2017, 19:24:29
Ja schon da, wo es angeblich hergestellt worden sein soll.  :schaem:
Als Laie sehe ich da irgendwie keinen Sinn dahinter.
Weshalb sollte man so einen enormen Aufwand betrieben haben,
wenn man im Endeffekt dann gar keinen Unterschied sieht.  :kopfkratz:

Da hast Du völlig recht. Hatte ich hier schon ausgeführt
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,64599.msg446199.html#msg446199

Bei den Echtheitsbefürwortern gibt es,  was die Reinheit des Goldes betrifft, mehrere Fraktionen:
- Die Messungen von Pernicka sind nicht in Ordnung
- Man konnte in der Bronzezeit 99,99% reines Gold herstellen
- Das Gold hatte vor 3000 Jahren 99%. Durch elektrochemische Vorgänge wurden Ag und Cu
  herausgelöst, sodass die Reinheit jetzt 99,99% beträgt.

Gruß  :winke:
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