Raubgrabungs Konferenz in Berlin

Begonnen von DonBilbo, 14. Dezember 2014, 11:00:50

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DonBilbo

Artikel

:winke:

Benny's Vermächtnis mitten  drin  :wuetend:
Turning and turning in the widening gyre
The falcon cannot hear the falconer
Things fall apart, centre cannot hold
anarchy is loosed upon the world

Daniel

Nicht dass jetzt diverse Herren,aufgrund des Inhalts,dem Kölner Stadtanzeiger mit einer Anzeige drohen.
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Steinkopf

Wie gut es mit strengen Gesetzen klappt, sieht man bei den Bemühungen, die Elefanten durch
Verbot des Elfenbeinhandels zu regeln.
Vom sicheren Berlin aus lassen sich tolle Regelungen konstruieren. Wenn aber in den Staaten wie
Syrien und anderswo die Staatlichkeit kollabiert, nützt das alles wenig - leider.
Die Kehrseite sind dann häufig völlig überzogene Regelwerke.

Zumeist sind Kriege mit dem damit einhergehenden Chaos das primäre Problem.

Jan


Bert

Aus dem Artikel:
>>Raubgrabungen und Plünderung werden weitergehen, solange es einen Markt für die gefundenen Objekte gibt. Ohne Kaufinteresse fehle der Anreiz, nach Dingen zu graben, die man verkaufen kann.

Mal wieder ein gutes Beispiel für den Realitätsverlust der Archäologen. Um zu sehen, was mit archäologischen Funden passiert, wenn es keinen Sammlermarkt gibt, reicht ein Blick 200 Jahre zurück in Mitteleuropa: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnzschatz_von_Podmokl

"Den größten Teil der Münzen ließ Karl Egon I. zu Fürstenberg einschmelzen und daraus Fürstlich Fürstenbergische Golddukaten prägen."

DAS pasiert mit archäologischen Funden, wenn es keine Sammler gib, die für die Objekte als solche bezahlen: Gold und Silber wird eingeschmolzen, der Rest kommt auf den Müll. Alternativ kommt auch die Verwendung als Heizmaterial in Frage, wie es in Ägypten mit den hölzernen Sarkophagen üblich war, bevor man sie für gutes Geld an Ausländer verkaufen konnte.

Adios, Bert

Daniel

Zitat von: Bert in 14. Dezember 2014, 13:41:39
Aus dem Artikel:
Mal wieder ein gutes Beispiel für den Realitätsverlust der Archäologen. Um zu sehen, was mit archäologischen Funden passiert, wenn es keinen Sammlermarkt gibt, reicht ein Blick 200 Jahre zurück in Mitteleuropa: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnzschatz_von_Podmokl

"Den größten Teil der Münzen ließ Karl Egon I. zu Fürstenberg einschmelzen und daraus Fürstlich Fürstenbergische Golddukaten prägen."

DAS pasiert mit archäologischen Funden, wenn es keine Sammler gib, die für die Objekte als solche bezahlent: Gold und Silber wird eingeschmolzen, der Rest kommt auf den Müll.

Adios, Bert
Nix für ungut Bert aber könntest Du auch evtl. ein aktuelleres Beispiel bringen als eine 200 Jahre alte Geschichte?  :dumdidum:
Spalttabletten, meine Dame, sind bekömmlich und gesund.
Doch verwirrend ist der Name, sie gehören in den Mund.

Jøran-Njål

Naja in dem Wikipediabericht steht aber auch:

ZitatDen größten Teil der Münzen ließ Karl Egon I. zu Fürstenberg einschmelzen und daraus Fürstlich Fürstenbergische Golddukaten prägen. Ein kleiner Teil des Fundes kam in die Fürstliche Sammlung auf Schloss Donaueschingen. Weitere Podmokler Münzen schenkte der Fürst verschiedenen Münzsammlungen.

Von daher waren ja wohl nicht alle Münzen verloren und blieben der nachwelt erhalten (?).


Grüsse,

Jøran-Njål

[wiki]http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnzschatz_von_Podmokl[/wiki]
Der Raubgräberterminator meint: Freiheit für legalle Sondengänger und Archäologen. Nieder mit der Deutschen Sondengänger Union! Vertraut ihnen nicht!

stratocaster

Zitat von: Steinkopf in 14. Dezember 2014, 12:07:26
Wie gut es mit strengen Gesetzen klappt, sieht man bei den Bemühungen, die Elefanten durch
Verbot des Elfenbeinhandels zu regeln.

Vorhin war im TV eine ganz tolle Reportage über den Sibirischen Tiger.
Der weltweite Bestand in freier Wildnis liegt bei ca. 400 Exemplaren,
davon gehen jährlich ca. 20 durch Wilderei verlustig, bei einem Preis von 50.000 USD pro erlegtem Tiger.

Nebenbei:
Es gibt da den theoretischen Ansatz, dass eine Gesellschaft keine Gesetze braucht.
95% handeln ohnehin vernünftig und im weitesten Sinne gemeinnützig
Die anderen 5% kümmern sich sowieso nicht um bestehende Gesetze.

Gruß  :winke:
Das Sucherforum dankt all denen,
die zum Thema nichts beitragen konnten
und dennoch geschwiegen haben !

Bert

Zitat von: Daniel in 14. Dezember 2014, 13:46:44
Nix für ungut Bert aber könntest Du auch evtl. ein aktuelleres Beispiel bringen als eine 200 Jahre alte Geschichte?  :dumdidum:

Die Archäologen wollen erreichen, dass es keinen Sammlermarkt für Antiken mehr gibt. Spätestens seit der Aufklärung gibt es einen Sammlermarkt für Antiken (für klassische Antike seit der Renaissance). Will man sehen, wie die Realität für Antiken in einer Welt ohne Sammlermarkt aussieht, muss man also in die Zeit zurückschauen, als antike Gegenstände noch nicht gesammelt wurden. Das war nunmal vor der Aufklärung, also vor mehr als 200 Jahren.

Eine keltische Goldmünze wird nie weniger wert sein als die 7-8g Gold, aus denen sie gemacht ist. Kann sie als Goldmünze nicht mehr gesammelt und gehandelt werden, wird sie als Fingerring beim Juwelier enden. Das unterscheidet sie vom Elfenbein, dass ohne die Möglichkeit des Handels nur etwas Calciumphosphat ist.

Adios, Bert