Zwei Pfeilschneiden vom Wochenende

Begonnen von thovalo, 05. Mai 2015, 08:08:52

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thovalo



Die beiden Stücke stammen von einem hoch fundreichen Fundgelände rechts des Niederrheins.

Das größere Exemplar (24 mm Länge(hat sie seitlichen Ecken verloren und besteht aus einem belgischen Feuerstein, der hier bevorzugt zur Herstellung von Pfeilschneiden verwendet worden ist. Neben den Projektilen selber finden sich auch Belege der Kernsteine und der Klingen aus denen sie hergestellt worden sind. Das ist eine Tradition die sich abseits der neolithischen Siedlungen im linksrheinischen Niederrheinischen Lößgebiet entfaltet hatte und Beziehungen nach Frankreich, Belgien, in die Niederlande und nach Osten zur Wartberg- und TRB-Kultur aufweist.


Das kleine Exemplar (12 mm Länge) wurde aus einem Beilabschlag hergestellt, weist eine vollständig überschliffene Breitseite auf und misst nur 1 mm Durchmesser. Dennoch wurden die Retuschierungen als notwendig erachtet und ausgeführt. Die Schneide liegt im Bereich des Bulbus.

Pfeilschneiden mit Schliffpartien kommen am Ort gelegentlich mit vor. Die Datierung kann damit ab der Zeit der geschliffenen Feuersteinbeilklingen und Feuersteindechselklingen am Niederrhein im Jungneolithikum angesetzt werden. Wahrscheinlich sind das in der Masse der hier aufgefundenen Pfeislchneiden Stücke des späten Neolithikums.


lG Thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.