Beilklingenabschlag aus ungewöhnlich gefärbten und strukturierten Silex

Begonnen von thovalo, 23. August 2010, 22:48:36

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thovalo

 :winke:

Hallo Forum!

Dieser Silexbeilklingenabschlag ist in Färbung und Textur außergewöhnlich. Das Fragment fand sich am rechten Niederrhein auf einem komplex strukturierten Fundareal und das Material dürfte aus einer westlichen Lagerstätte in den Niederlanden, Belgien oder Frankreich stammen.

Der Abschlag weist keine Spuren der Feuereinwirkung auf. Vielleicht handelt es sich um einen fossilen Einschluss?


LG thomas  :-)
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

werter47

Hallo Thomas,
Strukturen,die auf ein Fossil hindeuten kann ich nicht entdecken.Ich nehme eher an,daß das mal wieder eine Laune der Natur oder besser ausgedrückt der Chemie und der Mischungsverhältnisse ist.Du kennst ja aus eigener Erfahrung den Harelekin Feuerstein/Silex.Der kann entsprechend den Eisengehalten und den Oxydationsstufen in Abhängigkeit von den Konzentrationen des Fe im Gestein alle Farbnuancen/Farbtiefen von weiß,gelb,ocker,braun,rot,gün,lavendelblau,grau,schwarz annehmen.Oft ist noch eine Zweifarbigkeit zwischen Kern und verwitterter Rinde festzustellen.Einen gleichgelagerten Fall nehme ich für das gezeigte Stück an.Ob bei der Farbgebung auch Mangan eine Rolle spielt,weiß ich nicht.(Mn erwähne ich,weil die Farbe des abgebildeten Stücks wunderbar zu Mn (Rhodonit) passen würde) Aber milchig verwässertes Hämatitrot geht auch.
Gruß Günter

thovalo

Du hast recht!   :winke:

Ich habe mir das Stück noch einmal unter der Lupe näher angsehen. Im Silex ist, auf dem dritten Bild am unteren Rand unter dem noch anhaftenden Sand als körnige Sturktur zu sehen, eine Mineraleinlagerung zu erkennen von der ausgehend der Silex durch "Diffusion" verfärbt worden ist. Also eine Verfärbung von Innen und nicht von Außen!

Spannend ist an dieser Beobachtung zudem: es liegen von zwei weiteren Stellen auf dem großen Siedlungsareal Fragmente von weiteren Beilklingen aus dieser Varietät vor, die dieselben Einlagerungen aufweisen ......  irgendwo im "Westen" Niederlande/Belgien/Frankreich steht dieser Silex an und ist zumindest bis an den rechten Niederhein in Form von Beilklingen ausgetauscht worden!

Ich such mir die zwei oder drei anderen Stücke mal zusammen und stelle sie hier mit vor!

LG thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

"Ob bei der Farbgebung auch Mangan eine Rolle spielt,weiß ich nicht.(Mn erwähne ich,weil die Farbe des abgebildeten Stücks wunderbar zu Mn (Rhodonit) passen würde) Aber milchig verwässertes Hämatitrot geht auch.
Gruß Günter
"


Ich werde die Einlagerungen in den Silexbeilklingenfragmenten natürlich nicht herausbröckeln, aber versuche sie noch einmal näher aufzunehmen!

Das ist ein bislang so noch nicht beschriebenes Phänomen an Silexbeilklingen im Rheinland!   :glotz:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.