ziemlich alt, verrundet vielleicht ein Stichel?

Begonnen von rolfpeter, 16. Mai 2007, 22:55:18

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rolfpeter

Servus Freunde,

bei uns ist die Landschaft ja flach wie ein Bügelbrett aber trotzdem kann man den einen oder anderen "Urbachsverlauf" erahnen. Am Rande eines Gurkenfeldes gibt es eine gaaaanz flache Rinne, vielleicht 50 cm tiefer als das Bügelbrett, ca. 80 m breit, viele Steine im sonst steinarmen Talauenboden. Von hier stammt der kleine Stein. Material ist Schotterflint, total glänzend poliert wie Glas und alle Kanten abgerundet. Man erkennt Bearbeitungsspuren: ventral flächig retuschiert und auf der einen Dorsalkante Retuschen, auf der anderen ein Auspruch.
Das Stück scheint mir ziemlich alt zu sein, naja im Vergleich zu dem Neolithikum, was ich sonst so finde.
Könnte es sich um einen abgerollten uder abgeschliffenen Stichel handeln?
Alter? Die braune Patina ist hier typisch für Mittelsteinzeit, könnte das hinkommen?

Schaut doch mal auf den Bildern, ob ihr was näheres sagen könnt.









Beste Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Silex

Also, RP, aus dem fernen Süden denkend und schöpfend.... wenn das ein Gerät ist dann  sollte es älter sein als Mittelsteinzeit.  Und Stichel  würde ich auch gleich ausschließen. Wasser und Wind sind zwar beständig ...aber Silex bleibt hart..... sehr alt.
Lasse mich aber gerne belehren... wie immer aus heimatfernen Regionen. Tendiere zur Spitze


Danke fürs Zeigen
Gute Nacht


Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

wühlmaus

Hi RP  :winke:

die Blattform ist schon verlockend...

... aber bei dem Stück bin ich selber als Gebietsnaher etwas unsicher ... gerade wegen der der Fundsituation und dem verrollten Zustand.

Bin ja mehr im flußnahen Rinnenbereich unterwegs, wo der Boden schon etwas sandiger und kiesiger ist, als auf der Lößebene... generell ist hier eine Patinabildung bei den Frostsprüngen zu beobachten, die den Gelb-, Braun- und Orangetönen der mesolithischen Patina schon recht nahe kommt ...

Gerade der verrollte Zustand und die steile Retusche machen mir bei dem Stück etwas Schwierigkeiten ... Wenn bei abschlag-ähnlichen Frostsprüngen bzw bei richtigen Abschlägen Geschiebeprozesse wirken ( "Dat Dingen liegt im Bach oder Fluß und titscht immer wieder bei seinen Nachbarn an..."  :engel: )dann stabilisieren sich die Kantenausbrüche irgendwann bei 90° und können einer Steilretusche recht ähnlich sein ...

Was jetzt wiederum nicht heißen soll, dass ich das Teil auf dem Acker gelassen hätte ... dazu schaut es allemal zu artefaktverdächtig aus ...

Mal schauen, was die anderen sagen ...

:winke:
Gerd