Die Dinger aus einem sumpfigen Areal der Endpaläolithiker

Begonnen von Silex, 14. September 2008, 20:24:00

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Silex

Früher stolpersohlte ich viele Stunden pro sklavereifreiem Tag...über dieses dezimeterflache Hügelgebiet.
Heute schaff ich noch ein/zwei Stunden ohne Pause (aber die Grundlagen der Grobverteilungserkenntnisse sind durch ca 60 Besuche einigermaßen gegeben)...heute mach ich öfter  wirre Stichprobengänge und vergleiche sie mit früheren Aufzeichnungen.... und manchmal bekommt so ein kleines Areal- durch welche Zufälle auch immer- ein anderes "Ansehen".
Größere Fundstellen sind nur über viele Jahre hinweg annähernd anzutasten...hab ich immer wieder gelernt...und den Rat eines gschdudierten Archäologen , der mir riet bei  einmaligem Nichtfinden den Acker zu streichen, hab ich wohlweislich missachtet.

Hier von einem Hügelchenfuß:
Erstmal ein rotbrauner Stichel...die Materialfrage erschwert sich durch die vermutliche  Moor/Huminsäureeinlagerungen mit Farbveränderungen....
Ein Stichel an Endretusche mit "prächtiger" Stichelabschlagsbahn
Die Basis hat auch noch ein paar Präparationen. Eine längs zur Achse, die könnte aber vom Klingenabschlag herrühren. 2 nicht darstellbare Minibahnen gehn  noch quer zum Mittelgrat des Klingenstichelbasisendes.
....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

steinsucher

Hallo Edi, bin gerade ziemlich kritisch,  :wuetend: aber nicht wegen Dir.

Bild 1 und 3 zeigen den Stichel. Da gibt es auch keine Unterschiede im Erscheinungsbild der Oberfläche. Bild 2 und 4 zeigen aber meiner Meinung nach deutlich neuzeitliche Beschädigungen. Der "Schlag" hätte auch keinen Sinn gemacht. Wenn es ein Mensch war, war er total "zu". Ich weiß ja nicht, was die damals alles genommen haben.  :prost:

Gruß aus Heinsberg,

Fritz

Silex

Neenee Fritz, oder doch jaja?
Bild 4 zeigt den Stichelschlag an Retusche (Bild 2)
Bild 3 den   Bereich der Basis ( oben links Foto 1).
Ich hatte mir auch schon gedacht dass  an der Basis ein weiteres Stichelende vorliegt...aber die Dinger hier sind derart unbeeinträchtigt durch moderne Anstoßungen dass ich schon fast glaube  dass die Verrundungen und stumpfen Merkmale an der Basis auf eine "Zweizeitigkeit" hinweisen könnten (Stücke von hier die ein paar tausend Jahre älter sein könnten hab ich hier schon gezeigt).
Die Stichelbahn an Endretusche scheint  auf dem Foto einen etwas stumpfen Winkel zu haben...aber "in echt" zieht sich der wunderbar  zur Mittelachse hin....und ist geißfußmäßig wirksam


Hier nun der zweite , ockerfarbene "Beilieger" (30 cm daneben)
flacher, klingiger, kaum eine fotosichtbare Endretusche vorhanden (aber  deutlich fühlbar) und dann  kommt eine  von der Spitze  her geführte Schlagbahn...ob es auch eine Stichelbahn ist? Sie werkt nicht so gut wie die "Rotbraune" oben (ein bißchen probier ich immer in Weichholz  , vorsichtshalber)...aber ich denke auch an einen Stichel....
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Hier noch ein grober Kern und ein Abschlag,  3cm überm ehemaligen Sumpfniveau (aus dem  Meterbereich)
Früher hätte ich das wirklich nicht für möglich gehalten dass  ein Umgebungsmillieu die Färbung  von ansonsten ziemlich unbeeinträchtigten Artefakten dermaßen beeinflussen kann.
Das hab ich bei Euch gelernt und selbst, vor Ort, hier  bestätigen können.
Selbst meine Archäologen sind da noch nicht so weit.

Bis bald

Edi

Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger


Hallo Edi  :-)

Bei den beiden oberen Stücke könnte es sich um Korrekturabschläge von einem kleinen Kern handeln.

Obwohl mans auf den Fotos nicht sieht, vermute ich eine flache Seite mit Bulbus, oder...?  :kopfkratz:

:winke:

steinsucher

#5
Hallo Edi,

ich lasse mich doch gerne belehren. Ich gehe mal davon aus, daß die neuen Bilder ein anderes Teil zeigen. Bei den von mir kommentierten Bildern  kann ich nur nach den Eindrücken der Fotografien gehen. Die sagen mir aber, dass das Teil in Bild 2 schöne, glänzende Partien von Negativen zeigt und auch Retuschen, die glänzen. Dann aber abgestoßene Partien, die nicht glänzen, auch dunkler scheinen (jünger). Bild 4 zeigt ein Negativ, daß ebenfalls eine ganz andere Oberflächenfarbe und -struktur aufweist. Sie ist viel dunkler und rauer (jünger). Der Schlagpunkt und -winkel für eine Stichelbahn(?) macht für mich, als Laien, keinen Sinn. Nachdem auch noch die dünnsten Teile Rechts und Links des Punktes stehen, ist es als Stichel wohl auch nie benutzt worden.

Hey, Edi, deine Bilder zeigen schöne Teile. Ich will ja auch nicht herum mosern, sondern diskutieren (sorry, heute ist mir danach).

By the way, wie bist Du an Bernard Ginelli geraten? Ich habe seinen Link in einem deiner Postings gesehen und angeklickt. Ich habe mir seine beiden DVDs bestellt und sie auch bekommen. Tolle Bildqualität, einfach faszinierend. Das Team um Ihn scheint auch sehr kommunikativ zu sein, unheimlich freundlicher Email Austausch.

Bis dann, Fritz.