Feuerstein-Spitze ?

Begonnen von Bavaricum, 03. September 2006, 20:09:34

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Bavaricum

Auch auf die Gefahr hin, daß ich mich in diesem Unterforum zum totalen Idioten mache folgt nun mein neuster Feuerstein Fund.

Für mich sieht dies aus wie eine Spitze die von Menschenhand bearbeitet worden ist. Bei meinem Glück ist es wieder ein neuzeitlicher Abschlag.

Könnte es sich dieses mal um kein Abfallprodukt handeln.

Über Antworten würde ich mich freuen; Tiefschläge bin ich gewohnt.

Servus

Andreas

H. Wurst

Das Teil ist ein Artefakt und Werkzeug. Sieht retuschiert aus.

rolfpeter

Servus,
das ist eine sehr schöne Klinge. Über's Material kann sicherlich Edi was sagen.

Grüße
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Bavaricum

Kann man eigentlich aufgrund der Bänderung erkennen, ob das Stück aus einem Knollen oder einer Platte ist?

Mir ist in der näche des Fundortes (südöstliche Oberbayern) kein Gebiet bekann wo Plattensilex vorkommt.

Servus

Andreas

Silex

Servus Bavaricum und freundliche Vorredner,
schöne Klinge oder Spitze? Aber man kann Retuschen an den Seiten erahnen- mich würde nicht wundern wenn auch an der Klingenspitze welche wären die das Gerät  eindeutiger bestimmen lassen könnten. Von der Größe und vom Material her kann man sonst nur ein vielleichtiges Endpaläolithikum oder Neolithikum vermuten.
Vielleicht könnte ich Dir sogar weiterhelfen wenn Du bessere Fotos reinstellst. (Retuschen, Spitzenzurichtung...)
Das Material ist  ziemlich sicher Plattenhornstein aus der Kelheimer Gegend , wobei mich die bräunlichen Anhaftungen etwas irritieren. selten sind Knollen so groß dass Abschläge dieser Länge mit so wenig Bänderkrümmung , wie bei Deinem Artefakt, erzielt werden können.
Eine Vorlage beim LfD würde dieses sicherlich erfreuen- umsomehr wenn Du eine neue Fundstelle ausfindig gemacht hättest.
Du bekommst es auch eindeutig bestimmt mit Expertise zurück.

Danke,
und hoffentlich demnäxt mehr
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Bavaricum

Grüß Dich Edi,

Danke für deine Einschätzung meines Fundes. Ich habe noch mal ein Bild der Spitze gemacht und hoffe, daß man nun die Details besser erkennt.

Einliefern ist für mich Ehrensache. Jedoch erwarte ich mir nicht viel vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege. Ich gehe zwar erst seit 1 1/4 Jahren mit der Sonde, habe aber schon einiges an mittelalterlichen Funden abgegeben. Leider erhielt ich als Antwort, daß die Gegenstände registriert werden, aber nicht in der Fundchronik aufgenommen werden, da sie von einem Sondengänger stammen. Das letzte mal habe ich einen Büschelquinar abgegeben, den ich in unserer Gegend gefunden habe. Dies war ein Fund der in diesem Gau extrem selten ist. Laut Fundchronik des BLfD wurde nur eine weitere keltische Münze in den 50ziger Jahren gefunden, die scheint jedoch verschollen zu sein. Doch erhielt ich die gleiche Auskunft, daß die Münze nicht in die Fundchronik aufgenommen wird, da ich sie mit der Sonde gefunden habe.

Aus diesem Grund erhoffe ich mir nicht zuviel an Auskunft vom BLfD und setze mehr auf die Hinweise aus diesem Forum.

Viele Grüße

Andreas

Silex

Danke bavaricum,
Wenn Du dieses Teil abgibst (und sicherlich wiederbekommst) dann versprech ich Dir dass "sie" Dich in einem anderen Licht sehen werden.
Mach Dir - "ihnen" -und uns die Freude  . 
Das was wir hier kauderwelschen hat nichts mit dem zu tun was eine jahrzehntelange lokale  Vorgeschichtsforschung aufgrund  der Zusammenschau der gesamten Funde und eines qualifizierten Personals leisten kann.
Und Dein Teil ist es wert......
Wald- und Wiesenmetallraffer mögen  die halt nicht (was Du sicherlich nicht bist)... man muss es  denen  nur zeigen dass man wirklich an der Vorgeschichte interessiert ist und sich an einfache Regeln hält....
Und wenn ich Dir , aus der fernen Oberpfalz,  eine vermutliche neolithische Zeitstellung Deiner Spitze zuraune, dann ist dies keine Information die einen "wahren Heimatfreund" zufriedenstellen wird.
Die fundierte Zeitstellung, Funktion, Rohstoffherkunft...etc. kann Dir nur ein Archäologe Deines Vertrauens geben ... der das Artefakt mit lokalen Kulturen vergleichen  und  somit einordnen kann. Und wenn Du noch vorhast länger zu suchen dann sind  "sie" die einzige Möglichkeit wirklich etwas zu lernen.
Vertrauen gegen Vertrauen
Das ist ein seit der Vorgeschichte gültiges GESETZ

Schreib uns wenn dieses exquisite Teil  von geeigneter Stelle eingeordnet ist
Gute Nacht
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Bavaricum

Grüß Dich Edi,

das mit dem Wiederbekommen ist kein Problem. Auch wenn es meist 1/4 Jahr und länger dauert habe ich alles was ich eingeliefert habe zurückerhalten. Auch der Kontakt mit den zuständigen Personen beim Landesamt lief zu meiner Zufriedenheit ab. Jedoch ist die Reserviertheit gegenüber Sondengängern etwas befremdlich. Der Ausdruck "Gang nach Canossa" trifft dich Sache wohl auf den Punkt.

Ich möchte jedoch jeden bitten Seine Funde bei den jeweiligen Landesämtern zu melden. Mit jedem Fund der gemeldet wird, leisten wir einen Beilag dazu, daß die Sondengängerei aus der Schmuddelecke kommt. Außerdem dient es ja der Dokumentation der Geschichte Vorort.

Soweit so gut

Andreas