Womit....

Begonnen von Silex, 26. Juli 2008, 23:48:47

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Silex

hat wohl ein Steinzeitler einen Ast abgetrennt?
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

geoexploration

Hi Silex,

ich hatte mal keine konventionelle Axt zur Hand; da habe ich es mit einem scharfkantigen Stein (Granitklasse) versucht; und es ging damit hervorragend.
Ich kann mir vorstellen, dass die Steinzeitler es ebenso gemacht haben...

Gruss

Geo

queque

Hallo Silex,
auf die Gefahr hin, dass ich Eulen nach Athen trage: Kennst Du diesen Aufsatz?
Jürgen Weiner: Kenntnis-Werkzeug-Rohmaterial. Ein Vademekum zur Technologie der steinzeitlichen Holzbearbeitung. In: Archäologische Informationen 26/2, 2003, S. 407-426.
Da steht jede Menge drin und das auch sehr fundiert, da viele seiner Erkenntnisse auf Erfahrungen in der experimentellen Archäologie beruhen.
Schönen Sonntag wünscht Dir und allen anderen
Der Bastl

rolfpeter

Zitat von: queque in 27. Juli 2008, 10:50:16
auf die Gefahr hin, dass ich Eulen nach Athen trage: Kennst Du diesen Aufsatz?
Jürgen Weiner: Kenntnis-Werkzeug-Rohmaterial. Ein Vademekum zur Technologie der steinzeitlichen Holzbearbeitung. In: Archäologische Informationen 26/2, 2003, S. 407-426.
Da steht jede Menge drin und das auch sehr fundiert, da viele seiner Erkenntnisse auf Erfahrungen in der experimentellen Archäologie beruhen.


Genau Bastl, da steht alles zum Thema drin.

HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Khamsin

Moin!

Was mich schon immer fasziniert hat, ist die Tatsache, dass die LBKler mit unglaublich schmalschneidigen Dechselklingen (rd. 4 cm Breite) Eichen mit einem Durchmesser von nachweislich bis zu 1,20 m gefällt haben. Nach allem, was man weiss, hatten diese Bäume Höhen bis zu 30 m!

Und die Dechseln wurden "über Kopf" geführt, eine für die damalige Zeit völlig normale Arbeitsweise mit dem Beil, die völkerkundlich am besten aus Neu Guinea per Bild und Film belegt ist. So war´s auch im Mittelneolithikum.

Erst im späten Mittelneolithikum/frühen Jungneolithikum (Bischheim) tauchen allererste Flintbeilklingen mit symmetrischen Schneiden auf, die in Parallelholme eingesetzt wurden. Die Handhabung solcher Beile entspricht derjenigen heutiger Beile und Äxte.

Ob man´s also glauben will oder nicht, aber das älteste/früheste Beilprinzip war das Querbeilprinzip, nicht unser heutiges Parallelbeilprinzip. Früheste Querbeilklingen kennen wir seit dem Frühmesolithikum in Form der "Kern-" und "Scheibenbeile".

Beste Grüsse KIS
"For an impossible situation - choose a crazy remedy!"