Kern für bikonvexe Abschläge

Begonnen von Steinkopf, 30. August 2018, 21:52:55

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Steinkopf

Hallo,


Dieses Fundstück durfte ich am Limfjord auflesen. Es ist der Sonderfall eines Kerns,
von dessen leicht gewölbter Fläche bikonvexe Abschläge gewonnen wurden.

Neben den Pfeilschneiden die zumeist aus Klingen hergestellt wurden, gab es auch welche
aus bikonvexen Abschlägen - also mit beidseitig glatten gewölbten Flächen.

Solche Abschläge als Grundform für die Herstellung von Projektilen wurden systematisch hergestellt.
Die dabei anfallenden Kerne wurden in der dänischen Literatur als ,Brovst-Typ' benannt -
nach der Ausgrabung eines Siedlungsplatzes der Erteböllekultur bei Brovst in Nord Jütland.

Auch im Neolithikum tauchen ähnliche Pfeilschneiden auf, die aus Abschlägen mit Beilschliff hergestellt wurden.
Diese sind zumeist ebenfalls beidseitig glatt.

LG

Jan

RockandRole

Hallo Jan,

so etwas ähnliches gibt es auch im Paläolithikum. Dort nennt man es Kombewa-Technik. Ich schaue auf meinen Plätzen auch immer, ob ich Kerne oder Abschläge finde. Hab ich auch schon. Allerdings habe ich bei mit Zweifel bekommen, ob da wirklich eine Technik dahinter steckt. Wenn man nur kleine Rohmaterialen hat, bekommt man beim Spalten einer Knolle ja meist eine konvexe Seite. Vielleicht wollte man dem Kind einen Namen geben.

Bei deinem Kern würde ich aber auch von Intension ausgehen. Gerade, wenn die Grundform deiner Pfeilschneiden zu dieser Zeit eher ein Abschlag ist.

Liebe Grüße Daniel
gefährliches Drittelwissen