Neolithische Fehlbohrung ?

Begonnen von osman.herberger, 16. September 2009, 18:51:28

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osman.herberger

Es ist schon faszinierend, welchen Einfluss das Wetter auf die Fundhäufigkeit nimmt. Die ehemalige mittelneolithische Siedlungsstelle, die ich seit Wochen regelmäßig begehe, war bis vor kurzem noch staubtrocken und hat nur wenig Steinartefakte und noch weniger Keramik hergegeben. Am Montag hat es einen Tag lang richtig kräftig geregnet, mit dem Ergebnis, dass ich gestern und heute regelrecht massenhaft Scherben und Silex(geräte) einsammeln durfte.

Als ich heute früh die Stelle betrat, stolperte ich sofort über dieses Felsgesteinsteil (Amphibolit?). Es schaut ganz danach aus, dass sich da einer unserer Vorfahren an einer Hohlbohrung versucht hat. Irgendwann ist das ganze Teil wohl zerbrochen und wurde entsorgt. Man sieht gegenüber der entstandenen Wandung noch sehr schön die Kerbe, die beim Aufsetzen des Bohrers entstand.
Aufgrund der zahlreichen anderen Beifunde würde ich auf Mittelneolithikum tippen.
Wer kann noch mehr aus dem Teil herauslesen ?

Danke und liebe Grüße

Stefan
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

Marienbad

Moin und  :winke:

eine eindeutige Hohlbohrung :super:
aber was es werden sollte  :kopfkratz: sicher ein schlagendes Gerät :-D

HG  Manfred

osman.herberger

Wenn so ein Teil während der Bohrung zerbrach, woran mag es dann wohl gelegen haben ? Am ehesten am Gestein selbst oder ? Oder können Fehler beim Bohrvorgang so einen Bruch auslösen ?
"Was man liebt, das asphaltiert man doch nicht ständig !" (Gerhard Polt)

neolithi

Keine Ahnung zu deinen letzten Fragen, aber sehr interessantes Stück, das Geschichten erzählt.

HG
neolithi

Marienbad

Zitat von: osman.herberger in 16. September 2009, 21:43:31
Wenn so ein Teil während der Bohrung zerbrach, woran mag es dann wohl gelegen haben ? Am ehesten am Gestein selbst oder ? Oder können Fehler beim Bohrvorgang so einen Bruch auslösen ?

Das beim Bohren (Schleifen) der Stein zerbrechen kann glaube ich nicht, es sei denn es ist ein
geschichtetes schieferartiges Gestein. Bei eigenen Versuchen ist derartiges nie geschehen.
Es scheint ja ein großflächiger Stein bei deinem Fund zu sein. Wenn da einer an die Kanten
dittscht ist es geschehen, denn die Bohrung ist ja fast eine Sollbruchstelle.
Der Kern steht ja auch noch beim gezeigten Stück, der wäre auf alle Fälle hin gewesen, wenn
es beim Bohren geschehen wäre.