Diese verbrannten Silices sind Beispiele von einem Fundplatz des jüngeren oder späten Neolithikums aus dem Rheinland (rechter Niederrhein).

Die Fundbelege sind zumeist derart verbrannt, zerbrochen und zerfallen, dass ihre eigentliche Form und Zurichtung, z.B. als Grundformen (Klingen/Abschläge) oder als bereits intensiver zugerichtete Gerätschaften/Geräteeinsätze (Kratzer, "Spitzklinge" usw.) kaum oder nicht mehr erkennbar ist.

Aufgrund der ursprünglichen großen Formate der Ausgangsstücke, hat es sich weit überwiegend um Klingen, Abschläge und Gerätschaften aus "westlichen" Feuersteinvarietäten gehandelt. Die genaue Zuordnung ist durch die Feuereinwirkung nicht mehr möglich, da die charakteristischen Unterscheidungsmerkmale durch die intensive Verbrennung verloren gegangen sind.

Durch den intensiven Entzug aller Feuchtigkeit (Dehydrierung) ist das Material regelrecht zu "Kalk" verbrannt.



Bild 6: zeigt deutlich die Merkmale der sogenannten "Craquellierung"


Bild 7: das Artefakt läßt noch den verwendeten Feuerstein der Varietät "Rijkholt" erkennen.

Seitlich befinden sich kleine "napftartige" Aussprünge die Folge der Feuereinwirkung auf diese Partie des Fundstücks sind.


Bild 8: Artefakt mit noch erhaltener seitlicher Retusche (im  Vordergrund)

Ergänzend


Bilder 1-2

Trümmer eines intensiv verbrannten "Maasei"


Bilder 3-4

verbrannter Kratzer


Bilder 5-8

Verschiedene Ansichten des Trümmerstücks einer verbrannten Beilklinge


Bild 9

Seitenansicht einer weiteren verbrannten Beilklinge, die allerdings nicht dem zuvor abgebildeten Stück vergleichbar stark dem Feuer ausgesetzt war, mit charakteristischen "napfförmigen" Ausbrüchen in der Oberfläche.