Hallo Forum!

Auf den Bildern Ansichten zweier Fragmente von wohl durch landwirtschaftliche Gerätschaften zuletzt ganz zerschlagenen vollkommen verbrannten Beilklingen, eine vom vorletzten und eine vom letzten Wochenende vom exakt selben Fundpunkt.

Das linke Exemplar weist breit geschliffene Schmalseiten auf, das Fragment der deutlich kleineren Beilklinge mit ovalem Querschnitt schmal angeschliffene Schmalseiten.

Das Gestein ist im Brand derb zerklüftet was auf eine lange andauernde Hitze bei hohen Temperaturen hindeutet.

Vom selben Fundplatz stammen in diesem Fall, gegenüber anderen Stellen auf dem 70 Hektar großen Gesamtfundareal, keine sehr zahlreichen Beilklingenabschläge vom Abbau gebrochener Beilklingen, sondern entweder vollständige Hiebgeräteeinsätze oder größere Partien zertrümmerter oft verbrannter Belegstücke aus Feuerstein.

Der Archäologe Lutz Klassen hat darauf hingewiesen, dass der verbrannte Silex calzinierten Knochen sehr ähnelt und die Beilklingen auf diesem Platz ggf. auch rituell verbrannt und/oder geopfert worden sein könnten.

Der Fundplatz liegt auf dem rechten Ufer des heutigen Rheinlaufs an einer Altsenke. Neben verbrannten und unverbrannten Silexbeilklingen fanden sich hier auch sehr zahlreiche meist vollständig oder weitgehend erhaltene Beilklingen aus Felsgestein in ganz unterschiedlichen Formaten und der sekundär überarbeitete Beleg einer Prunkbeilklinge des Typs "Puy" aus Jadeit vom Monte Beigua bei Genua.

Näheres würde vielleicht eine Grabung klären helfen. Ist ja zuletzt auch nicht auszuschließen, das auf dem Platz etwa der Aufbewahrungsort von Beilklingen in Flammen aufgegangen ist. Allerdings fehlen Brandspuren an den vielen Felsgesteinbeilklingen .......  auf dem Areal liegen zudem auch als Klopfsteine abgearbeitete Beilklingenfragmente ... was doch eher auf eine Werkstatt für Beilklingen bzw. für Arbeiten mit Beilklingen hindeutet.

Rätsel der Urgeschichte!!!!!


LG  thomas