Opferbeil aus Flint, Dechsel

Begonnen von Siebenpapagei, 16. August 2010, 12:39:46

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Siebenpapagei

Hallo zusammen,

ich war am Sonntag unterwegs und hätte im Traum nicht gedacht solch einen super Einzelfund zu machen. Da geh ich einen Weg lang gucke nach rechts und sehe einen frisch ausgehobenen Graben. Dachte mir: " Da kannste ja mal gucken" und ein Paar Meter gegangen, was liegt da einsam und verlassen am Grabenhang...unfassbar!
Das ganze liegt in einem ehemaligen Feuchtgebiet. Ich könnte mir ein Opferbeil vorstellen mit rituell zerschlagener Schneide. An den anliegenden Hängen befinden sich auch steinzeitliche Siedlungen.

Zudem habe ich noch von einem anderen Siedlungsareal tolle Klingen, Schaber und ein Beilnacken finden dürfen.
Der Steinzeitgott war gestern sehr gnädig und ich vor Freude kaum zu halten :-D

Viele Grüße :winke:

Moonk

Hallo und Glückwunsch zu den schönen Stücken. :super:
Könnte es sich nicht um eine Vorarbeit handeln. :kopfkratz:
HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

StoneMan

@Moonk,

Vorarbeit für was?

Guat goahn
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Moonk

Hallo, Vorarbeit für ein Beil und das ausser der Schneide vielleicht auch die Seiten geschliffen werden. :kopfkratz:

HG Moonk :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

Ankor


Hallo miteinander ...

Für mich sieht es nach einem Schneidenbruch mit einer Nachretusche aus.

gruss Dirk

Sprotte

Hallo miteinander,

auf den neolithischen Fundplätzen, die mir bekannt sind, finde ich recht oft Absplisse oder kleine Abschläge vom Schneidenbereich geschliffener Beile (andere Abspisse/Abschläge sind deutlich seltener). Teilweise stammen sie wohl vom Gebrauch der Flintbeile selbst, teils sind sie aber ein Resultat des bewussten "Wiederanschärfens" der Schneide, wie im vorliegenden Fall. Üblich wäre ein erneuter Schliff, der hier nicht erfolgt ist. Das Beil scheint also wohl anschließend nicht mehr benutzt worden zu sein. :kopfkratz:

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

Der Wikinger

Hallo  :-)

Ich schliesse mich meinen letzten beiden Vorrednern an.
Das Beil hält glaube ich gerade noch die Masse eines Dicknackenbeils.

Ich sehe eher ein Arbeitsbeil (kein Opferbeil), das stark abgenutzt wurde, und deshalb geschärft wurde / werden sollte.
Das Beil kann gut und gerne ½ bis 1 mal länger gewesen sein.

:winke:

thovalo

 :winke:

Wie auch immer, was auch immer: ein klasse Fundbeleg .......
...... und erstmal herzlichen Glückwunsch im rechten Moment am rechten Ort gewesen zu sein!

Einfach nur toll und klasse!

Auch von mir die Einschätzung, dass es sich NICHT um eine Deponierung handelt denn ....  den Göttern wurde schlicht und einfach nix halbes und angeecktes offeriert !!!!!!!!

Da gibt es eine prima Arbeit aus den Niederlanden dazu!!!!


Stark ausgeprägt ist an Deinem superschönen Fundstück die Patinierung!


Galükwunsch und Laola    

:laola: :laola: :laola:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Roskva

Hi :-)

Absolut toller Fund!!!!  :prost: Die Klingen sind auch super, das Beil ist aber maechtig praechtig!!!!! :kunst: :laola:
Die Patina, beweist ja wirklich das man keine "zeitliche Diagnose", an Patina lehnend, ausmachen kann! Wunderschoen!

LG
R.

Olliiiiiieee, was machen die ganzen "typisch Frauen" smileys eigentlich hier!?  :kopfkratz: :zwinker:
"blickst du lange genug in den Abgrund, schaut dieser irgend wann in dich"

Thorson

Wirklich sehr schöne Stücke. Ich muß endlich auch mal wieder raus.

Uli

Siebenpapagei

Vielen Dank,

eine Vorarbeit ist es nicht, die Schneide wurde nachträglich zerschlagen. Das Nachschärfen von Beilen ist ja durch aus üblich im Neolithikum, eigentlich ja auch nichts besonderes. Mich wundert halt nur die Fundlage, in einer Zone, wo es sonst keine Artefakte gibt, keinerlei Abschläge, nichts! Steinzeitliche Siedlungen sind da nicht, erst in einiger Entfehrnung.  Da stellt sich mir einfach die Frage: "wie ist das Beil dort hin gekommen?" :kopfkratz:. Ich dachte deshalb an eine absichtliche Deponierung im rituellen Sinne. Der Graben befindet sich in einer Senke, Tiefebene, da war früher wohl mal Wasser, der naheliegende See wohl größer. Die weiße Patinierung deutet auch auf Wasserlage hin.
Wie auch immer, da kann man viel spekulieren, letztendlich waren wir nicht dabei. Spannend bleibt es allemal.

Gruß

Graaskaeg

Halløchen aus DK,
- es könnte ja sein, dass ein frustrierter Holzfäller dieses beschädigte Beil in den See geworfen hat  :fight3:
die Stonies konnten damals sicher auch sauer werden :heul:

Gruss, graaskaeg