Moin,
will Euch ja nicht auf die Nerven gehen aber könnte es sich um eine einfache Spitze mit schräger Endretusche handeln ? Und vor allem, ist da überhaupt eine Retusche für Euch erkennbar ???
EIN BISSCHEN KRUM IST SIE JA 
In Steinzeit und Co. gibt es eine Abbildung (Nr. 7) Allerdings passen die Basis und die linke Lateralseite nicht ganz.
Das kleine Stück ist 4 cm lang und 2 cm breit.
Gruß
Gabi

Moin Wiesenläufer,

wenn ich mir die Fotos, insbesondere 3558 und 3560 betrachte, dann ist das gute Stück
doch an der Oberfläche mit einer aparten gold-braunen Patina überzogen.
Die braunen Pünktchen an einzelnen Stellen könnten sehr gut von Pflugberührung stammen.

Es scheint mir sehr wahrscheinlich zu sein, dass die vermeintliche Retusche von John Deere
oder seinen Kollegen bei einer Berührung mit dem Ackergerät erzeugt wurde. Diese Kante
scheint mir auch heller zu sein, als die schon erwähnte Oberfläche.

Kurzfassung: Pflugretusche?

LG

Jan

Also war es doch nur ein "Wunschdenken". 
Jetzt ist der Platz erstmal beendet, wenigstens bis er bearbeitet wurde.

Mein Fazit: Wenn, dann sieht es nach Endmesolithikum aus, falls es nicht sogar schon in die Jungsteinzeit passt. Denn ein Scheibenbeil und ein Klingenkern ist mir dann doch etwas zu wenig für einen "schönen" mesolithischen Fundplatz.
Es bleibt abzuwarten.
Danke für die Rückmeldung. 
Gruß
Gabi

Hallo, Gabi,

dass es sich bei diesem Stück um keine Spitze handelt, da gehe ich zweifelsohne mit. Ob es sich bei der Retusche jedoch um eine Pflugretusche handelt, da wäre ich mir hier nicht so sicher. Sie erscheint mir einfach als zu regelmäßig. Ich habe unzählige Artefakte, bei denen die Patina der Retuschen nicht identisch ist mit der auf den restlichen Flächen.

Ich würde dieses Stück als kantenretuschierten Abschlag archivieren.

Viele Grüße & weiterhin gut' Fund!

Neos

Ich würde sogar von einer Frostscherbe ausgehen. Ventral ist ziemlich zentral ein kreisförmiger Buckel zu sehen. Gruss..

Dank Euch. 

Zitat von: Nanoflitter in 07. November 2017, 19:37:25
Ich würde sogar von einer Frostscherbe ausgehen. Ventral ist ziemlich zentral ein kreisförmiger Buckel zu sehen. Gruss..

Stimmt! 

Dann ist der Artefaktcharakter meiner Meinung nach grundsätzlich in Frage zu stellen.

mfg

Zitat von: hargo in 07. November 2017, 23:37:18
Dann ist der Artefaktcharakter meiner Meinung nach grundsätzlich in Frage zu stellen.
mfg

Moin,

Zitat von: hargo in 20. Oktober 2017, 11:40:10
Oft gepostet und immer wieder brauchbar.
...

Joachim Hahn, Erkennen und Bestimmen von Stein- und Knochenartefakten 1993

8.2 Grundformklassifikation Seite 159

1 Klinge
2 Abschlag
3 primäre Kernkantenklinge
4 sekundäre Kernkantenklinge
5 primärer Kernkantenabschlag
6 sekundärer Kernkantenabschlag
7 Kernscheibe
8 Präparationsabschlag
9 Kern
10 Stichelabfall
11 Siretbruch
12 Trümmer
13 Hitzetrümmer
14 Frostaussprung

Geräte aus Frostscherben sind ja nicht gerade eine Seltenheit. In meinem Fundus
befinden sich auch welche.

Und in dem Gebiet wo Gabi sucht (MV Küstennähe), habe ich einige Kandidaten aufgelesen.

Gruß

Jürgen

Moin,

das ändert nichts an meiner Meinung.

mfg

Zitat von: StoneMan in 08. November 2017, 00:39:46
Moin,
 

Joachim Hahn, Erkennen und Bestimmen von Stein- und Knochenartefakten 1993

8.2 Grundformklassifikation Seite 159

1 Klinge
2 Abschlag
3 primäre Kernkantenklinge
4 sekundäre Kernkantenklinge
5 primärer Kernkantenabschlag
6 sekundärer Kernkantenabschlag
7 Kernscheibe
8 Präparationsabschlag
9 Kern
10 Stichelabfall
11 Siretbruch
12 Trümmer
13 Hitzetrümmer
14 Frostaussprung

Geräte aus Frostscherben sind ja nicht gerade eine Seltenheit. In meinem Fundus
befinden sich auch welche.

Und in dem Gebiet wo Gabi sucht (MV Küstennähe), habe ich einige Kandidaten aufgelesen.

Gruß

Jürgen

(ich behaupte mal vermeintliche Geräte) da kann man soviel hineininterpretieren und unter 10.000 Frostscherben ist immer eine dabei von der man annehmen könnte, ja verdächtig!
Aber zum Leidwesen der Sammler liegen halt hundertausende Frostscherben herum.
und genau deswegen sind derartige Funde, genau so wie Steine aus Gebieten in denen der  Jura oberflächig ansteht
und wo häufige Erdbewegungen mit einhergehen usw. mit besonderem Augenmerk etwas kritischer zu bewerten als unter anderen Umständen. Das ist völlig normal und wird auch von Archäologen so gehandhabt.
Nicht umsonst belegen solche Stücke (Frostscherben)" im Hahnschen Artefaktranking  den 14. Tabellenplatz. (weil er natürlich genau wusste was Sache ist)

Gruß
Peter

Wie wahr, wie wahr. !!!

"Aber zum Leidwesen der Sammler liegen halt hundertausende Frostscherben herum."

Lieber einmal mehr gefragt und dann verworfen. Ich habe auch viele dieser Kandidaten und beäuge sie immer sehr kritisch. Problematisch wird es bei mir (Augentechnisch  )
wenn ich es nicht wirklich erkennen kann, weil z.B. der Flint zu hell ist und die Retusche zu fein.  Das kann ich dann einfach nicht erkennen.
Gruß
Gabi