Stielspitze der Ahrensburger Kultur

Begonnen von Steinkopf, 26. Februar 2012, 22:57:17

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Steinkopf

Über eine besonders typische Pfeilspitze habe ich mich besonders gefreut:

Eine Stielspitze der letzten Rentierjäger in der Norddeutschen Tiefebene.

Schlicht und klar noch ohne die überbordend barocken Retuschen der
späteren Neolithiker.

mfg
Jan

teabone

Hallo Jan,

die ist einfach perfekt!! Diese von Dir angesprochene formale Strenge macht die Kleine monumental.

LG Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.

Der Wikinger

Ein ausgesprochen schönes Stück !!  :super:

Was ist die Länge der Spitze?

:winke:

StoneMan

Moin Jan,

was will man da mehr sagen als, "Puristisch schön"  Glückwunsch.  :super:

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

insurgent

Absolut schöner Klassiker  :super:

Gehört schon fast in jedes Lehrbuch  :winke:
Meine Bodenfunde werden gemeldet

Steinkopf

Die Spitze ist 39 mm lang, 16 mm breit und am Stiel 4mm dick.

Sie mag als 'typisch' angesehen werden. Viele (um nicht zu sagen die meisten)
Spitzen der Ahrensburger Kultur sind unregelmäßig, unsymmetrisch und weniger
klar gearbeitet.

mfg Jan

Roskva

Hammer!  :super: Herzlichen Glückwunsch zu der Stielspitze, die ist echt super schön! Und wattn Kick - hält ja mindestens 14 Tage an!  :-)
"blickst du lange genug in den Abgrund, schaut dieser irgend wann in dich"

Wutach

Hallo Jan,

die ist wirklich wunderschön. Herzlichen Glückwunsch!

LG Marc.

Moonk

Glückwunsch Jan, eine seltene und sehr schöne Spitze. :super:

HG Hermann :smoke:
Das Leben ist wie eine Hühnerleiter man kommt vor lauter ..... nicht weiter. HG Moonk

LITHOS

Davon träume ich auch noch.
Tolles Stück! :super:
Grüße

Sprotte

Hallo Jan,

auch von mir: Herzlicher Glückwunsch  :super: (leider konnte ich selbst bisher keine eindeutig endpaläolithischen Funde nachweisen)

So wie es scheint ist die Spitze trotz ihres recht hohen Alters (nahezu) unpatiniert. Sie kann also meiner Meinung nach auch als ein schöner Beleg dafür gelten, dass die Patinierung von Flintartefakten nicht zu deren Datierung herangezogen werden kann.

Viele Grüße  :winke:
Sprotte

Der Wikinger

Zitat von: Steinkopf in 27. Februar 2012, 00:08:49
Die Spitze ist 39 mm lang, 16 mm breit und am Stiel 4mm dick.

Sie mag als 'typisch' angesehen werden. Viele (um nicht zu sagen die meisten)
Spitzen der Ahrensburger Kultur sind unregelmäßig, unsymmetrisch und weniger
klar gearbeitet.

mfg Jan

Moin Jan

Genau deshalb habe ich nach der Länge gefragt.
Mir scheint es, dass die Spitze eher in die noch ältere Bromme-Kultur zu datieren wäre !!
Die Spitzen der Bromme-Kultur sind oft aus kräftigeren und regelmässigeren Klingen gemacht.

Die Länge, die Formgebung und besonders die "kräftigkeit" besagen eigentlich eine Stielspitze der Bromme-Kultur.

:winke:

hochwald

Moin Jan!

Könntest Du noch bitte etwas zum Fundort dieses Projektils schreiben?

Bundesland und ca./grob Region bzw. Topografie des Fundplatzes (Niederung, Höhenzug, Dühne, Terasse, Endmoräne, ...).

Sehr schönes Stück!

Danke fürs zeigen!

Gruß!
hochwald

Birk

Die ist ja wirklich der Hammer.  :super: Da kann man nur von träumen oder immer weiter suchen. :glotz:

    Gruß
   Thomas

hochwald

Ja, mancherorts so ziemlich das Seltenste was man finden kann.

Deshalb die Frage nach dem Fundort, zumindest so cirka.

Gerade bei derartigen Fundbelegen eine äußerst spannende Angelegenheit.

Hier http://www.steinzeitwissen.de/spatpalaolithikum/stielspitzen/stielspitzen-fertigungstechnik sind auch gesicherte Stielspitzen aufgeführt.

Die Stücke werden dann links bei "Funde" unter "Spätpaläolithikum" nochmal seperat beschrieben.

Gruß!
hochwald

hochwald

@ Jan: 

Wäre cool, wenn Du noch etwas zum Fundort (Bundesland) schreiben könntest.

Denn derartige Stücke sind alles andere als häufig.

Das macht die Sache so spannend.


@ Gemeinde:

Hatte letztens auch das Vergnügen ein Projektiel mit Stiel auflesen zu dürfen.

Zwar nicht ein derart herausragendes Stück wie das vom Jan, aber immerhin ne Stielspitze.

FO ist das Land Brandenburg, am Rande einer Niederung und das Projektil datiert zumindest spätpaläolithisch.


Gruß!
hochwald

Siebenpapagei

Herzlichen Glückwunsch zu diesen seltenen Spitzen!

Die von Jan ist wirklich traumhaft schön und so perfekt gearbeitet.
Ich habe leider keinen Fundplatz der in das Jungpaläolithikum datiert. Naja, und die bekannten werden schon abgesammelt.
Solche Fundplätze sind sehr begehrt.

Ein einziges Stück habe ich mal auf einem Fundplatz aufgesammelt, welches eine Stielspitze sein könnte. Stelle ich mal demnächst ein.

Weiterhin viel Glück beim suchen.

Gruß

Ralf :winke:

Steinkopf

Hallo Hochwald,

Das ist eine prächtige Spitze der Ahrensburger Kultur - Meinen Glückwunsch!
Genau wie bei der zuerst eingestellten Spitze ist der Stiel beiseitig retuschiert.

Es wäre interessant, welche weiteren Funde der Platz noch hergibt!
Klingen, Klingenschaber und evtl. Riesenklingen können evtl. zu erwarten sein.

Mein Fundstück stammt aus dem Norden Niedersachsens von einer Moränenkuppe
etwa 1 km von einem kleinen Wasserlauf entfernt.

Mit der Häufigkeit ist das so eine Sache. Nach meinem derzeitigem Wissensstand
sind die Fundplätze dieser Kulturstufe in der NL Provinz Friesland (um Leeuwarden)
sehr zahlreich (und nicht zuletzt dank eines sehr ehrgeizigen Amateurs auch dokumentiert).

In der Provinz Groningen und in Nordwestdeutschland dann eher selten um in der von
Moränen bewegten Topografie zwischen Weser und Elbe wieder zahlreicher zu werden.

Hinter der Stadtgrenze von Hamburg liegt dann der den Namen gebende Fundplatz.

Schöne Grüße
Jan

hochwald

Zitat von: Siebenpapagei in 27. November 2012, 20:01:10

Ein einziges Stück habe ich mal auf einem Fundplatz aufgesammelt, welches eine Stielspitze sein könnte. Stelle ich mal demnächst ein.



Ja bitte, unbedingt mal zeigen das Stück, wennst magst, in einem seperatem Thema!

Das Stück welches ich hier zeigte, stammt von einem FP, welcher bis dato noch nicht als solcher bekannt war.

Dennoch, daß Stück von Jan ist in allen Details ein Traum!  :super:

Gruß!
hochwald

hochwald

#19
Der FP ist wirklich sehr fundreich.

Anzeichen für besagte Riesenklingen liegen in Mehrzahl vor.

Leider bisher jedoch immer durch Landwirtschaft zerbrochen.

Vielleicht schafft es ja mal ein Exemplar unbeschadet bis zur Oberfläche der Ackerkrume.

Jan, auf wieviel Meter x Meter streut Dein FP bei dem Gro der Artefakte?

Bei mir sind es etwa 60x80m.

Hast Du bei Deinem FP Kerbreste?

Die finde ich bei mir nur äußerst selten.

Seltener als eine Stielspitze.


Gruß!
hochwald


Steinkopf

#20
Hi Hochwald,
die wirkliche Streuung der Artefakte kenn ich nicht, da nur ein kleines Fenster durch
die Landwirtschaft geöffnet wurde. Ein ca 40 Meter breiter Acker mit Funden in den ersten
50 Metern. Kerbreste finde ich nur sehr selten.
mfg
Jan

steinwanderer

Moin Jan,
hab deine Spitze eben durch Zufall gefunden. Nach meinem Wissensstand gehe ich wie der Wikinger auch davon aus das es sich um eine kleine Brommespitze handelt.
sind auch große Kerne von dem Platz? Wenn ja, schau mal nach Frostrissen.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Steinkopf

Hallo Klaus,

ich hab lange überlegt, wie ich hier eine begründete Antwort zustande bringe. Es half nichts, ich habe mich noch einmal
mit Tautes Stielspitzengruppen beschäftigt. Einen Auszug daraus hab ich deinem Thread angehängt :

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,64149.0.html

Nach den dort ausgeführten Kriterien wär es eine Ahrensbug-Spitze.
Wichtiger ist jedoch die Fundsituation in Elbe-Weser-Dreieck als Einzelfund.
In der Umgebung fand ich vereinzelt Riesenklingen (über 15 cm) und wie erwähnt weitere Ahrensburgspitzen.
Es bleibt bei der Problematik, das es mutig ist, Oberflächenfunde nur nach Typologie zu beurteilen, wenn es dann Konsequenzen für die Datierung hat.

Schöne Grüße nach SH

Jan




Pipin

 :super:
Wunderschön, ein Traum!
Danke fürs Zeigen

Lg Christian