Moin,

ein weiteres Fundstück von einem evtl. endneolithischen Fundplatzes war dieser Feuerstreicher/Feuerschläger,
evtl. aus einem Dolchgriff   und er scheint nicht genutzt worden zu sein.

Kann keine Abnutzungsspuren erkennen.  

Fast 70mm lang, 20mm breit, fein retuschiert, beide Enden bearbeitet.

Gruß

Gabi

Hi, Gabi,

da zeigst du uns mal wieder ein schönes Stück! 

Es handelt sich jedoch – entgegen deiner Annahme – nicht um einen Feuerreißer. Dieser müsste an mindestens einem Ende eine deutliche Verrundung haben. Das von dir gezeigte Artefakt ist jedoch am einen Ende retuschiert, am anderen getrümmert.

Ich tippe auf eine Dolch-Vorarbeit.

Viele Grüße

Frank

Moin Frank,

Für einen Dolch ja eigentlich sehr klein.

Vielleicht abgebrochen und es sollte dann noch was anderes draus werden ?

Gruß

Gabi

Das ist ja was -
Dolche, Beile und anderes vom Bauhaus erkennt man gleich - auch ohne dass diese benutzt wurden.

Beim  Feuerreißer  gibt es diese Verrundung erst nach Gebrauch.
Insofern kann dieses fingerartige Stück durchaus als Feuerreißer angedacht gewesen sein.

LG
Jan

Hi, Ja,

Zitat von: Steinkopf in 10. Januar 2021, 20:58:05
Beim  Feuerreißer  gibt es diese Verrundung erst nach Gebrauch.
Insofern kann dieses fingerartige Stück durchaus als Feuerreißer angedacht gewesen sein.

ich gebe dir vollkommen Recht wenn du sagst, dass die Verrundung erst nach (zig-fachem) Gebrauch entsteht. 100 % d'accord!
Und dass dieses Artefakt als Feuerreißer angedacht war - auch das kann sein. Allerdings ist das m. E. zu spekulativ. Ein konkretes Beispiel: Eine, nein, nahezu jegliche Klinge könnte auch ein Sicheleinsatz gewesen sein. Wir bezeichnen sie jedoch erst dann als solche, wenn wir Sichelglanz an ihr feststellen.

Beste Grüße nach Niedersachsen

Frank

Hallo Frank,

Da hast Du schon Recht - es ist spekulativ!

Um die Verwechslung von Klingen und solchen als Sicheleinsätze zu vermeiden,
ist man dann ja zu den flächenretuschierten Sicheln übergegangen.

Ich wünsch Dir einen guten Wochenstart!

Jan

Moin,

schönes interessantes Fundstück mit deutlichen Bearbeitungsmerkmalen.

Das ist ja die Crux mit den von uns anerkannten Merkmalen - können wir die nicht eindeutig
erkennen, hängen wir in der Luft.

Fliegen ist doch schön 

Als ehemaligen Dolchgriff würde ich das nicht einschätzen. Den Querschnitt kann ich nur ahnen, sieht aber
wohl insgesamt nach einem "klingenförmigen Abschlag" aus.

Zielprodukt 

Gruß

Jürgen

Moin Jürgen,

das Teil ist im Durchschnitt 11-12mm dick und hat einen leicht ovalen Querschnitt.
Für einen klingenförmigen Abschlag halte ich es nicht.

Gruß

Gabi

Hallo guten Abend,

auf den ersten drei Bildern sieht man links solche Merkmale, welche ich von ausgesplitterten Stücken kenne 

Wieder einmal schöne Funde Gabi, du hälst uns auf Trab 

liebe Grüße Daniel

Moin moin Gabi,

in meinen Augen könnte es ein Beil der Ertebølle sein.

Lg Christian

... bin mir fast sicher 

Zitat von: Pipin in 26. Februar 2021, 22:55:50
Moin moin Gabi,

in meinen Augen könnte es ein Beil der Ertebølle sein.

Lg Christian

Hallo Christian,

es käme ja nur ein Kernbeil in Frage.

Das halte ich bei dem gezeigten Stück für annähernd ausgeschlossen.

LG
Holger

Moin, Jan,

Zitat von: Steinkopf in 10. Januar 2021, 23:55:45
Um die Verwechslung von Klingen und solchen als Sicheleinsätze zu vermeiden,
ist man dann ja zu den flächenretuschierten Sicheln übergegangen.

keine Ahnung wie ich diesen Beitrag von dir überlesen konnte. Ja, was soll ich hierzu jetzt sagen?   

Vielleicht "Der Punkt geht an dich!"? 

Beste Grüße

Frank

Moin, Christian,

Zitat von: Pipin in 26. Februar 2021, 22:55:50
in meinen Augen könnte es ein Beil der Ertebølle sein.

tatsächlich hat dieses Stück etwas von einem Kernbeil. Insbesondere, wenn man sich die Seitenansicht anschaut, ist dieser Gedanke nicht von der Hand zu weisen. Aufgrund der (für ein Kernbeil) äußerst geringen Größe von knapp 7 cm würde ich das - wie Holger - tendenziell hingegen eher ausschließlich.

Mir ist aber gerade noch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen: Natürlich weiß ich wie ein klassischer Meißel aussieht. Und dieses mal wieder interessante Stück von Gabi ist weit weg davon. Was aber, wenn der Hersteller nur mal eben kurz etwas "wegmeißeln" wollte und in wenigen Minuten genau dieses Gerät für diesen einen Zweck hergestellt hat? Also quasi einen "Ad-hoc-Meißel". Das zumindest könnte eine mögliche Erklärung für die Retusche am einen Ende und die Trümmerung des Steines am anderen Ende sein.

Diskussion (erneut) gestartet...  

Viele Grüße

Frank

Jetzt hab ichs:

Wenn es von Gabi gefunden wurde, kann es nur ein Löffelstiel sein.
Das Funktionsende ist abgebrochen.

LG
Jan

 

Zitat von: Steinkopf in 27. Februar 2021, 13:15:36
Wenn es von Gabi gefunden wurde, kann es nur ein Löffelstiel sein.
Das Funktionsende ist abgebrochen.

Hmmmm... verstehe. Und hättest du es gefunden, wäre es ein Hammer-Stiel, richtig? 

Hallo Frank,

So mein ich das nicht. Gabie ist es doch, die uns oft  mit Löffelschaber überrascht.
In diesem Kontext ist das Stielende eines Skeskrabers durchaus überlegenswert.
Ich hab diesen Gerätetyp nicht so in meinem Repertoire.

LG
Jan

Moin, Jan,

Zitat von: Steinkopf in 27. Februar 2021, 15:51:14
So mein ich das nicht.

nee, is klar... Erst so was raushauen und dann nen Rückzieher machen! 

Und was einen Löffelschaber-Stiel angeht: Es ist definitiv keiner.

Beste Grüße

Frank

Moin,

erstmal muss ich herzhaft lachen.   

Ihr seid echt super! 

Das Stielende eines Löffelschabers, wohl eher nicht.
Dazu ist er mir wieder zu groß.
Für ein Kernbeil ist es mir zu schmal und warum sollte es man so in dieser Art dann retuschieren.

Wenn schon kein Dolchgriff, dann würde mir eine Meißelfunktion ganz gut gefallen. 

Gruß

Gabi