Bohrer? Neolithisch? Oder doch wieder älter?

Begonnen von Silex, 16. Mai 2008, 22:46:19

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Silex

Es gibt ähnliche Bohrer  südlich der Donau , aus dem gleichen Arnhofener Plattenhornstein, aus dem Neolithikum....aber hier wurde weitum  noch nie ein solcher  gefunden. Drum bin ich mir auch etwas  unsicher ob hier  die Kriterien für  ein solches Gerät vorliegen.
Nebenan gibt es ebenfalls dieses Material aber  eindeutig aus dem Endpaläolithikum und nie in dieser Ausformung.
Schaumaramal... vielleicht kennt jemand sowas?

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

rolfpeter

Ist schön flach, das Kerlchen. Würde sich vorzüglich in einen Drillapparat einspannen lassen. Deswegen tendiere ich zum Neolithikum.
HG
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

Der Wikinger


Richtig, die Kriterien für einen neolitischen Drillbohrer sind vorhanden, den Typ gibt es bei uns auch !!  :super:

Ob es jedoch wahrscheinlich ist, wenn keine andere neolitischen Funden weit und breit vorhanden sind ....... ???

.....tja, diese wissenschaftliche Einschätzung würde ich den Achäologen überlassen, dafür bekommen sie ja ihr Lohn !!  :zwinker:

:winke:

steinsucher

Hallo Silex,

eine richtige Hilfe kann ich Dir wohl bei der Findung des Gerätetypus nicht sein. Auch mit dem Plattenhornstein bin ich eher unerfahren. Wenn die Retuschen jedoch alt sind (keine Treckerjaps) dann ist "Artefakt" = sicher. Etwas bohrendes oder "prokelndes" wahrscheinlich. Ich bin mir nicht sicher, ob Du mit dem letzten Fachausdruck vertraut bist. Den benutzte meine Oma immer für den Fall, dass man irgendwo drin herumstochern musste. Dazu sei angemerkt, mein Ursprung ist Schaumburg-Lippe, also heute Niedersachsen. Da prokelt man eben. So ein wenig habe ich meine Probleme mit dem Versuch unseren Funden eine, unserer Gesellschaft vergleichbaren, Funktion zuzuweisen. Manche Spuren lassen sich nachvollziehen, andere bleiben wohl immer ein Geheimnis.

Du sprichst von "südlich der Donau", bedeutet das, Du lebst nördlich davon? Kennst Du dann das "Bonschap" in Ingolstadt?

Gruß aus Heinsberg/Rheinland,

Fritz.

Silex

Dann bin ich schon wieder zufrieden , Ihr Beiden!
Das erweitert  bereits schon ein bißchen das enge Gedankenfenster.....das Grundproblem eines lokalen Gründlichsuchers......
Bis bald
Macht es gut

Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Silex

Nee Fritz, Bonschap kenn ich nicht. Was ist das?
Neolithikum ist notgedrungenerweise bei uns fast kein Thema...... die Donau markiert eine Bodengütegrenze  von der wir hier nur träumen können...da unten war ein Nabel der Welt- in neolithischer Zeit-
industrieller Feuersteinbergbau, Kalenderkonstruktionen, Funde en masse...dort wo der  fruchtbare Löss sich türmt.
Zu uns verirrten sich nur Desperados oder Händler (Prospektoren).
Drum ist jeder Nachweis ein seltenes Unikum. Vermutlich ist das hier so einer ...wenn auch unscheinbar.
Vor 15 Jahren hätte ich das Ding vermutlich weggeschmissen.... aber selbst im Unscheinbaren wohnt ein ferner Zauber.
Man muss nur - mit Freunden- erkennen
Bis bald  Fritz
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Der Wikinger

Ja, ich hoffe fast du hast recht, Edi !

Leider muss man wohl aber erkennen, dass kleine, zufällige Bohrer aus den vorhandenen Materialien / Abschläge gemacht,
fast überall von Spätpaläolitkum bis Endneolitikum auftreten.  :kopfkratz:
(Gesagt, wohlwissend, dass Bohrer bei dir eher selten sind !)

Deshalb kann, meiner Meinung nach, dieser kleiner Fund nicht an sich für Neolitikum sprechen, jedenfalls nicht ohne ein paar Archetypen mehr aus der Zeit.  :winke: