Steinzeitliche Axt ?

Begonnen von fafritsch, 27. Januar 2013, 15:27:42

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fafritsch

Hatte ich vor Jahren auf einer Lichtung gefunden, sehr glatt geschliffene Flächen! Können Experten was sagen :friede: Eine art spitz zulaufendens steinfragment das ich noch irgend wo rumliegen habe lag auch nicht weit weg! ich suchs mal  :zwinker:
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.

fafritsch

Von dem kleinen Ding bekomm ich keine besseren Bilder hin :heul:
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.

Tomcat

Das kKleine könnte auch ein neuzeitlicher Griffel sein, das Große ist jedenfalls ein Jackpot!

Herzlichen Glückwunsch

Tomcat
Life burns!

fafritsch

Ein Griffel :nixweiss:.......auf jedenfall auch aus Stein!
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.

Saxaloquuntur

Keine Axt, ist ein Dechsel, war quer geschäftet. Mittelneol., vielleicht Rössen. Sax.

Siebenpapagei

Hallo,

Ich hätte das Artefakt auch als Axt angesprochen. Das Stück ist doch vertikal durchbohrt, spricht man dann nicht von Axt?
Wie würde denn die Schäftung bei diesem Stück als Dechsel, quer aussehen? :kopfkratz:

thovalo

#6
Die seitliche Umrissform ist "dechselförmig" zugeschliffen!  :glotz:

Das ist ein "Setzkeil" aus Amphibolith.
Der war zumindest bereits einmal gebrochen und die Schneidenpartie ist wieder durchbohrt worden.
Das machte man nach jedem "Bruch" so lange bis nix mehr ging!

Kein Alltagsfundstück!  :super:

Wäre allemal eine Meldung wert!

aus Wikipedia zitiert:

"Der Setzkeil ist ein durchbohrtes, geschliffenes neolithisches Großgerät aus Stein, das vom Beginn der Linearbandkeramik (5500 v. Chr.) bis zur Periode der Epi-Rössen-Gruppen in Gebrauch war. Setzkeile stellen eine häufige, im Verbreitungsgebiet dieser Kulturen neben dem Schuhleistenkeil vertretene Fundgattung dar. Obwohl sie auch als Steinbeil oder Steinaxt bezeichnet wurden, war sich die Forschung früh darin einig, dass ein solcher Gebrauch auszuschließen ist. Auffallend ist die im Verhältnis zum Gewicht oft viel zu kleine Lochung und die asymmetrische Form.

Clemens Eibner hat zuerst die Verbindung zur neuzeitlichen Verwendung von Setzkeilen hergestellt. Durch eine solche Erklärung wird klar, wie die Bretter und Bohlen der großen Häuser beim Fehlen von Sägen gefertigt werden konnten. Einen Einblick in die Zimmermannskunst der späten Linearbandkeramik hat das Eichenwerk der drei Brunnen von Kückhoven, Kreis Erkelenz erbracht.
Abnutzungsspuren entstehen bei Setzkeilen an jenen Stellen, auf die geschlagen wurde und an denen der Spaltdruck wirkte. Da die Schneide keine Hauptrolle spielte, war sie oft stumpf. Da jedoch Schäden am vorderen Teil die Funktion beeinträchtigten, wurde das Gerät häufig nachgeschliffen und dadurch ständig weiter gekürzt. Wahrscheinlich hat man bei den unterschiedlichen Funden lediglich zufällige Stadien der Abnutzung vor sich. Ein 4,1 kg schwerer Setzkeil von 44,8 cm Länge, neun Zentimetern Breite und 5,9 cm Dicke, der bei Welver im Kreis Soest gefunden wurde, weist bereits Gebrauchs- oder Nacharbeitungsspuren auf, obwohl er zu den größten jemals gefundenen Exemplaren gehört.
"

glG tomas   :winke:


PS:
das kleinen unscharfe Teil ist, wie schon gesagt worden ist, das Bruchstück eines Griffels.
Die gibt es immer wieder auf Feld und Flur!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

fafritsch

Danke schön schon mal  :Danke2: Wie alt schätzt ihr das teil und was wurde nun damit genau bearbeitet?  Gebe es dem Heimatverein wenn denn.............melden tuh ich nichts mehr, das Theater spar ich mir :winke:
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.

thovalo

#8
Zitat von: fafritsch in 27. Januar 2013, 18:30:43
Danke schön schon mal  :Danke2: Wie alt schätzt ihr das teil und was wurde nun damit genau bearbeitet?  Gebe es dem Heimatverein wenn denn.............melden tuh ich nichts mehr, das Theater spar ich mir :winke:

Kann ich gut verstehen!  :winke:

Der Beginn der Datierung steht ja schon oben im Zitat:

5.500 v. Chr

.............  und Rössen endet um etwas 4.600 v. Chr.

Kommt jetzt auch auf die Fundregion an.
Hessen, Rheinland oder der "nahe Osten" (Sachsen usw.)?

Die Teile dienten dem Aufspalten von Baumstämmen zu Bohlen und Brettern.
Geht prima mit den Teilen!

Aus Wikipedia zum neolithischen Brunnenbau:

"Beim Entrinden werden vom Baumstamm die Borke sowie das Kambium entfernt. Borke entsteht aus Kork und dem abgestorbenen Teilen des Bastes und dient als Schutz, während das Kambium die Saft führende Schicht ist. Als Werkzeug diente hier vermutlich eine langstielige Flachdechsel. Mit einer relativ stumpfen Schneide und angepasstem Schlagwinkel lässt sich der Bast vom Splintholz gut trennen. Das Entrinden unmittelbar nach dem Fällen gestaltet sich auf Grund der Frische des Holzes leichter.
Beim Spalten der Hölzer gibt es zwei Möglichkeiten: Bei der radialen Spaltung wird von der Stammaußenseite Richtung Kern gearbeitet und man erhält im Querschnitt dreieckige Stücke. Möchte man Pfosten und Bretter herausbekommen, wendet man die tangentiale Spaltung an. Dabei werden Keile parallel zum Durchmesser in die Rundhölzer getrieben. Als Beispiel sei hier Erkelenz-Kückhoven erwähnt, wo diese Methode offensichtlich angewendet wurde. Ein Keil bestand damals mutmaßlich aus Hartholz. Das Ziel besteht darin, für den Bau des Brunnenschachtes brauchbare, möglichst gleich starke Bohlen herzustellen. Benutzt man hingegen Trocknungsrisse als Ausgangsstelle für die Keileinsetzung, so muss damit gerechnet werden, dass die entstehenden Spaltprodukte – entsprechend der natürlich verlaufenden Trockenrisse – unterschiedlich groß ausfallen. Das zu umgehen, macht eine Bearbeitung des Stammes unmittelbar nach dem Fällen notwendig. Man kann dann die Stücke gezielt und ohne Trockenrisse zuarbeiten.
"

per exemplum ...... experimentell archäologisch nachgearbeitet:

http://www.youtube.com/watch?v=ZXUsItu74LU
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

dappeler

?????
Im angegebenen link wird nicht mit einer Axt sondern mit einem Dechsel gearbeitet.
Der Dechsel ist nicht durchbohrt, man nennt ihn auch Querschneider ( wg. der Lage der Schneide)....
siehe auch archaeoforum.de
dort gibt der user ulfr tolle Einblicke in die Herstellung solcher Geräte....



Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe oder trags mit Ruh -
Bist du Amboss, sei geduldig, bist du  Hammer schlage zu!

Saxaloquuntur

#10
Zitat thovalo:
Der war zumindest bereits einmal gebrochen und die Schneidenpartie ist wieder durchbohrt worden.
Das machte man nach jedem "Bruch" so lange bis nix mehr ging!



glG tomas   :winke:

@thovalo:
??? Eine durchbohrte Schneidenpartie??? Verstehe nur Bahnhof. Das verstehe ich nicht. Die Aufspaltung in Bretter kenne ich bislang nur im Zusammenhang mit Holzkeilen. Zeigt auch so das verlinkte Video. Kann Deine umfangreichen Erklärungen noch nicht sortieren.

@dappeler: Die Bezeichnung "Querschneider" kenne ich nur im Zusammenhang mit Pfeilbewehrungen/Projektilen.  Saxaloquuntur.

Eine direkte Draufsicht und nicht leicht schräg wäre hilfreich wegen der Umrisslinie. Damit wurde gearbeitet (Abnutzung)  und der ursprüngliche Umriss ist wohl erst zu eruieren. u.U. würde ich den Dechsel zurück nehmen. Das letzte Bild hat schon was von einer vertikalen Bohrung.

thovalo


Es gibt bis zu 40 cm lange Geräte dieser Art. Wenn die in der Bohrung brachen wurde immer das Teilstück mit der Schneide erneut durchbohrt, also immer die "Schneidenpartie".

Die Funktion als sogenannte "Setzkeile" zum Spalten von Baumstämmen ist alt tradiert, wobei das Loch dazu dienen sollte den Keil stabil in der richtigen Lage zu halten. In Experimenten wie dem im eingestellten you-tube-link ist diese Funktion tatsächlich mit Hartholzkeilen genau so gut nachvollzogen worden.

glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Saxaloquuntur

Ich weiß bislang überhaupt nichts über "Setz"keile, hatte sowas auch bisher nicht in der Hand. Holzkeile kann ich als geübter Waldarbeiter (mache mein Brennholz seit ich denken kann im Wald selbst) nach vollziehen. Bei dem vorgestellten Stück sehe ich aufgewölbte Seiten, im Moment eher asymmetrisch. Dann muss das Vorteile haben. Heutige "Spalt"Keile aus Metall sind "glatt", laufen konisch zu und sind ebenfalls nicht scharf. (Die älteren Stücke aus Eisen sind immer vollständig glatt.) Muss ich jetzt davon ausgehen, dass dann auf den Nacken gedonnert wurde, um das Ding ins Holz zu treiben? Das kann / ohne Zwischenfutter zumindest/ nicht lange gut gehen. Dazu müsste ein "Holzhammer" erfunden sein, oder? Zum zweiten stellt sich mir die Frage, warum dafür so ein hoher Schleif( edit: und Bohr-)aufwand betrieben wurde für ein Stück das vermutlich wenig Lebensdauer hatte. Wo kann ich etwas über Setzkeile nachlesen? Weißt Du das? Finde nur was bei "Fuchs" und da finden sie nur eine kurze Erwähnung bei den Dechseln, wo sie wohl auch hin gehören.  Bei tradierten Erklärungen hab ich manchmal so mein Problem, wie viele von euch.  Würde mich interessieren, wie unser Freund "fuchs" das Artefakt einordnet. S.

Saxaloquuntur

#13
Wollte noch was nachschieben. Schöne Beispiele bei denen Axt und "Schuhleistenkeil" (Dechsel) zusammen vorgestellt werden findet sich bei jungsteinsite.de, von Cajus Diedrich, in: Neolithische Steingeräte (Projektile, Steinbeile und - äxte) aus dem mittleren Teutoburger Wald (Norddeutschland), der sich bei seiner Definition als Spaltbeil bezieht auf: Brandt 1967, Goller 1972, Fischer 1976, Lichardus 1976, Fiedler 1979, Dohrn Ihring 1983, Günther 1985 Jockenhävel/Herrmann 1990, Raetzel-Fabian 2000; Gilt als typisches Werkzeug der Rössener Kultur. Bei quer zur Schneide durchbohrten Dechseln sitzt das Bohrloch im hinteren Drittel des Artefakts, bei Äxten eher mittig. An eine so aufwendige Schäftung zu glauben nur um damit eine Kurskorrektur am Keil zu bewirken mag ich nicht so recht glaben, das ginge auch ohne größeren Aufwand. Saxaloquuntur.

fuchs

#14
Hallo miteinander,

dann werde ich mal was dazu schreiben.

Es handelt sich wohl um einen sog. Rössener Setzkeil. Diese Artefakte sind durchbohrt und haben einen in etwa symetrischen Querschnitt. (Durchbohrte "Schuhleistenkeile" treten auch im Mittelneolithikum auf, haben aber die Form einer Dechselklinge.)

Die "offizielle" Deutung geht in Richtung Spaltkeil, ist aber meiner Meinung nach falsch. Der Keilwinkel ist viel zu groß um damit effizient Stämme zu spalten. Ausserdem ist es nicht einsehbar, warum ein Stein aufwendig stundenlang geschliffen und durchbohrt wird, wenn ein einfacher Holzkeil besser geeignet ist.

Ich sehe die Setzkeile zusammen mit den steinernen Keulenköpfen als Waffen an, diese Tradition gipfelt in den endneolithischen Streitäxten. Alle diese Geräte haben eine relativ dünne Bohrung, die auf einen ebenfalls dünnen, federnden Schaft hinweist.

Es ist fraglich, ob die extrem großen "Setzkeile" Prestigeobjekte waren. Das Ganze darf nicht mit den Arbeitsäxten verwechselt werden, diese sind meist nicht sehr sorgfältig gearbeitet, haben eine scharfe Schneide und sind häufig bei der Arbeit gebrochen und neu durchbohrt worden, von Setzkeilen kenne ich das nicht.

Letztlich noch eine Anmerkung: Dechsel sind keine Querschneider sondern Querbeile (Querschneider gibt es auch nicht, sind ja Pfeilschneiden und keine Pfeilschneider)

Vertippt.

Saxaloquuntur


Steinkopf



Saxaloquuntur

#18
Den zweiten Artikel kenne ich, aber ich dachte mehr an eine wissenschaftliche Publikation. Englisch ist schon besser, ....a perforated broad wedge wäre dann ein durchlochter Breitkeil, da haben wir dann also den Keil im englischssprachigen Raum Danke Jan! Edit: Da endlich ist auch die Literaturliste die ich brauche mit den deutschen Quellen. Jetzt können die Lichter aufgehen. Saxaloquuntur.

Kelten111

#19
Diese hier würde bestimmt nicht wie eine Dechsel geschäftet  :glotz:
Wie eine Axt und wurde wie man sieht auch so verwendet ( Schneide)
Die Art wie dei Schneide abgenutzt ist ist eindeutig  :glotz: ( Pfeile )
Setzkeil !? Würden da nicht mehr spuren der Gewalt zu sehen sein ?

Mfg Fredi :winke:

Steinkopf

@ sax:

Hallo Sax,

Im Norden mit der später einsetzenden Neolithisierung tauchen sind durchlochte Keile ohne Fundzusammenhang schwer zu datieren. Die Zuordnung zu 'Rössen' wird in der aktuelleren Literatur vermieden.
Dieser Typus wurde sehr wahrscheinlich auch später noch hergestellt.

Ein wohl datierbarer Fund ist beschrieben bei:

Schwabedissen, H.:  Ein horizontierter "Breitkeil" aus Satrup und die mannigfachen Kulturverbindungen des beginnenden Neolithikums im Norden und Nordwesten.
Palaeoohistoria 12, 1966, 409-468

LG
Jan

Steinkopf

#21
@ Fredi,

Das ist schon einleuchtend, was Du da schreibst.
Mir stellen sich bei diesen durchlochten Keilen auch viele Fragen.
Ein in Ostfriesland in der 50er Jahren geborgenes Exemplar
hatte ich hier einmal präsentiert:
http://www.sucherforum.de/index.php/topic,53600.msg333280.html#msg333280

mfg
Jan

fafritsch

Ich danke euch für die zahlreichen Beiträge, bleibt es nun bei ein Setzbeil? will mich ja nicht in andere Foren blamieren beim vorstellen dieses stückes! Wenn ihr noch Bilder benötigt von bestimmten Stellen des Beil`s dann sagt es :winke: Leider verstehe ich nicht viel was ihr postet :irre: Gruß
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.

fuchs

#23
Hallo fafritsch,

Breitkeil wäre die richtige Bezeichnung.

Saxaloquuntur

#24
Es ist nicht ganz einfach ein verbindliches Resümee zu schreiben, auch wenn man Ahnung davon hat (...Ich habe sie nicht wirklich, deshalb gnädig mit mir sein!)Definitives zum Beispiel zum Gebrauch zu sagen oder eine Datierung vor zu nehmen. Der erste link von Jan, der academia edu zeigt das auch. Dort wird auf zahlreiche Quellen aus dem deutschsprachigen Raum verwiesen, wie Schwabedissen. Zur Erklärung werden noch sehr tradierte, alte, z.T. verwirrende Bezeichnungen verwendet, die auch nicht hilfreich sind. Es ist wider besseres Wissen jedenfalls wohl ein "Beil" bzw. "Keil",keine Axt! Das ärgert sicherlich alle, die mal gelernt haben dass alles durchlochte Äxte sind.  Es gibt zwei Arten dieser durchlochten Keile. Einmal die quer geschäfteten Dechsel, was Deiner vermutlich wohl doch nicht ist und vertikal durchbohrte/durchlochte   (Breit-) "Keile", deren Funktion nicht wirklich geklärt und bewiesen ist, obwohl sie in der experimentellen Archäologie auch schon erfolgreich zum Bäume fällen eingesetzt wurden. Ob das wirklich ein Beweis ist, weiß ich nicht. Man kann auch mit einer Zange einen Nagel in die Wand schlagen. Die Anmerkung von fuchs ist bemerkenswert was die Schäftung anbelangt. Ein Einsatz in der Funktion eines Arbeitsgerätes scheint aufgrund des geringen Querschnitts der Bohrung weniger wahrscheinlich. von dieser Art gibt es sehr große und lange Geräte und die Statik für ein Schlaggerät ist mehr als fraglich. Das führte vermutlich mit dem Spaltgerät= Setzkeil in die Irre. Im Rössen kommen diese vorgestellte Art Keile sehr häufig vor, in Grabinventaren weitaus häufiger als  Dechsel, echte Arbeitsgeräte mit scharfen, oft nach geschliffenen Schneiden. Die haben eine andere Umrisslinie und die Schneide kam in der Schäftung quer zum Einsatz. Die eignen sich hervorragend zum Fällen von Bäumen, wie Thomas in dem verlinkten Filmchen zeigt. Sowas wurde mit diesen Keilen auch schon erfolgreich versucht. (Aber auch da geht man oft vom Einsatz ebenfalls als Waffen aus. Es gibt eingeschlagene Schädel in die exakt ein Dechselquerschnitt passt) Aber alles hinkt ein Bisschen, denn die Schneide Deines Gerätes zeigt offensichtlich Abnutzungsspuren und hat eine Schneide, jedenfalls nach den Bildern, was mich auf die Dechselspur gebracht hat. Die Draufsicht zeigt etwas Anderes.  An eine Fortsetzung der Bezeichnung Setzkeil mag ich nicht glauben. Das ist wohl nicht haltbar. (Aber auch die Bezeichnung Schuhleistenkeil hält sich hartnäckig für Dechsel, auch hier für die Unterscheidung zu den "Setzkeilen") Die Archäologie ist heute sehr interdisziplinär und oft bringen Gebrauchsspurenanalysen Licht ins Dunkel... Durchbohrter Breitkeil ? S.

Robert

Servus,

dieses Teil war mM. nach ein Spaltkeil mit Bohrung. Er ist gebrochen
wurde umgeschliffen und fand weitere Verwendung.
Länge 19cm

Grüße

Robert :winke:
wer alles weiß, bekommt keine Überraschung mehr

queque


sven

Ich finde ja die Bezeichnung Schuhleistenkeil ganz in Ordnung. Es ist ein geläufiger Name für diesen Artefaktetyp und sagt nichts über seine Verwendung aus. Diese scheint mir ja noch reichlich ungeklärt zu sein. (Übrigens haben auch jüngere Steinäxte häufig sehr kleine Bohrlochdurchmesser, was die Frage der Schäftung und Verwendung auch bei diesen Geräten aufwirft.)

:winke: Sven

CptAhab

The world is full of crashing bores. - Mozer

Saxaloquuntur