Datierung Altsteinzeit!

Begonnen von Kelten111, 17. Januar 2009, 09:32:42

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Kelten111

Hallo habe einige Fotos von unseren Sachen dem Herrn Rieder gesendet, und bekamm diese E-Mail von ihm zurück!
Werde ihm einige Artefakte raufschicken da er sie zur genaueren untersuchung braucht !
Werde EUCH natürlich in der Entwiklung unserer Problematik auf dem laufenden halten! :belehr:
Schreibt auch ein sehr interresanten Satz über das Material!!!!!!!!
:-D :-D :-D :-D :-D
Hier die E-Mail von ihm ihr müsst verstehen das ich die Adresse entfernt habe da ich nicht weis ob es ihm recht ist das jeder seine Adresse hat!
Bis dann. :winke:


Lieber Herr Stolper,


Ihr Anruf und Ihre Mail haben mich sehr gefreut.

Die Bilder sind soweit angekommen, dass man den Artefakt-Charakter in den meisten Fällen als solchen erkennen kann. Interessant finde ich auch das attraktive Rohmaterial "Leberopal", welches donauaufwärts offenbar nicht verwendet wurde.
In Fragen der Datierung möchte ich mich noch zurückhalten, wenngleich mir das Objekt "Jürgen" schon vom Bild her durchaus einen paläolithischen Eindruck macht.

Falls Sie mir die Objekte senden möchten, achten Sie bitte auf eine entsprechende Verpackung, meine Adresse finden Sie unten.

--
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Karl Heinz Rieder

arriba

.... ist doch wunderbar, wenn er sich deine Sachen anguckt   :super:

Kelten111

Nächste Mail von ihm!

An:
"Manfred Stolper" <fredi_stolper@yahoo.de>
Lieber Herr Stolper,

Ihre Funde sind gut angekommen. Es ist ein recht vielseitiges Spektrum, sowohl was die Rohmaterialien anbelangt, als auch die Chronologie. Dem ersten Eindruck nach ist auch Mittelpaläolothikum dabei.

Sie hören wieder von mir.

--
Beste Grüße

Dr. Karl Heinz Rieder


Kelten111

Hallo Heute rufte mich Dr.Herr Rieder an und erzählte mir das die Sachen sehr interresant seien und viel aus dem Mittelpaelitikum sei,
genauso wie mein Faustkeil aus Hydroquarzit! ( Leberopal)
Er findet die Sachen sogar so interresant das er im Frühjahr zu mir kommen will und sich die anderen Funde und auch die Fundstellen sehen will :zwinker: :zwinker: :zwinker: :zwinker:
Hier im Anhang noch ein bild von meinen Faustkeil aus Leberopal!
Werde euch natürlich immer auf dem Laufenden halten :zwinker:

Der Wikinger


Das ist ja sehr interessant, Kelte, dass er sich deine Funde noch näher ansehen will !!  :super:

Ich wünschte nur, dass ich auch hier so alte Sachen finden könnte. Gibts aber nicht.  :nono:

Komisch mit dem Faustkeil, ich dachte immer solche seien wesentlich grösser ???  :kopfkratz:

:winke:

Kelten111

Faustkeile gibts angeblich sogar noch kleiner!
Habe aber selbst noch nie einen kleineren selbst gesehen!
:winke:

Kelten111

Zitat von: Kelten111 in 03. Februar 2009, 11:07:59
Faustkeile gibts angeblich sogar noch kleiner!
Habe aber selbst noch nie einen kleineren selbst gesehen!
:winke:
Der kleine ist gerade mal neun zentimeter groß :zwinker:

Kelten111


Hallo Leute hier die nächste E-Mail von Dr.Rieder :winke: :zwinker: :zwinker: :-D


Lieber Herr Stolper,


nachdem Sie so gespannt sind, hier meine ersten Eindrücke Ihrer Artefaktsendung.

Sehr beeindruckend ist das braune Rohmaterial, welches Sie als Leberopal ansprechen. Nach der Gesteinsrinde dürfte es ein Kreidehornstein sein, in dem man z. T. zahlreiche Microfossilien erkennen kann. Es liegen jedoch auch sehr homogene Stücke vor. Patina ist nicht zu beobachten, weshalb alles sehr frisch aussieht, was aber nichts zu besagen braucht.

Punktuelle Mineralausfällungen (Mangan) an ehemaligen angewachsenen Flechten belegen eine längere Lagerung im Sediment. Eine Streuung im mittleren bayerischen Donauraum ist mir bislang nicht aufgefallen, doch sollte man dies beobachten.

Als Rohmaterial liegt auch noch Flinzbach vor sowie ein retuschiertes Objekt aus Arnhofen, welches sicher neolithisch ist. Dann gibt es noch Quarzitvarianten und Einzelstücke, die aus Geröllen geschlagen wurden.

Technologisch wurde der Leberopal mit direktem hartem Schlag bearbeitet. Der Levalloisabschlag kann ein Zufallsprodukt sein, da bräuchte man größere Serien und auch Restkerne. Die wenigen retuschierten Objekte halte ich für Spitzen oder besser Keilmesserformen, die problemlos in ein mittelpaläolithisches Inventar passen würden.

Die bifazielle "Doppelspitze" oder besser Blattform, kann ich als Einzelstück noch nicht sicher zuordnen, das muss also noch offen bleiben.

Sicher bin ich mir dagegen bei einem Keilmesser aus fossilreichem Flinzbacher Silex. Das Objekt dürfte m. E. sicher mittelpaläolithisch sein. Ansonsten ist das Flinzbacher Material sehr heterogen, kann deshalb chronologisch deutlich streuen. Ein "Doppelkratzer" ist wohl neolithisch.

Ich möchte mir die Objekte allerdings noch etwa genauer anschauen und Ihnen dann wieder berichten.

Können Sie mir noch genaueres zu Herkunft und Verbreitung des Leberopals sagen? Er könnte doch in der Nähe anstehen.


Bis demnächst,
--
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Karl Heinz Rieder

Kelten111

Hallo wieder eine Mail von Dr. Rieder!
Anbei Fotos von den Gegenständen die er beschreibt! :winke:


Karten mit Einträgen der Fundplätze
Übersendung von zwei weiteren Artefakten

Lieber Herr Stolper,

herzlichen Dank für das Informationsmaterial und die beiden neuen Artefakte.

Bei dem Levalloisabschlag mit ventraler Retusche an der Spitze handelt es sich technologisch um eine Levalloisspitze, die sicher mittelpaläolithisch sein dürfte. Interessant ist das Rohmaterial, ein Quarzit mit Rindenrest, wahrscheinlich Kreidezeit.

Diesem Rohmaterial sind auch zwei Artefakte aus Ihrer früheren Sendung zuzuweisen, eines davon ebenfalls mit Rindenrest.

Der große Abschlag mit Kantenretusche ist technologisch ein Schaber. Die fehlende Patina des aus einer Ortenburger Silexknolle geschlagenen Werkzeugs lässt eher nicht an eine sehr alte Datierung denken, doch ausschließen will ich das auch nicht.

Mache mich gerade hinsichtlich der Geologie und des Rohmaterials kundig. Wenn ich Näheres weiß, rühre ich mich wieder.

--
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Karl Heinz Rieder

Kelten111




An:
"Manfred Stolper" <fredi_stolper@yahoo.de>
Lieber Herr Stolper,

inzwischen habe ich mir Ihre Bilder angesehen, es scheint sich vielleicht tatsächlich um die Rohmaterialquelle des "Leberopals" zu handeln, vielleicht wurden dort auch Artefakte/Werkzeuge geschlagen. Der Platz scheint mir jedenfalls vielversprechend.
Inzwischen habe ich dich vielfältiges Material zur Geologie und urgeschichtlichen Archäologie Ostbayerns, so dass ich mich der Thematik weiter widmen kann. Es ist richtig, wie Sie vermuten, dass eine Auswahl der Werkzeuge gezeichnet werden soll. Über eine Publikation oder Auszüge in der Fundchronik muss dann noch gesondert gesprochen werden. Vielleicht wird es auch ein etwas umfangreicherer Aufsatz in einer der einschlägigen Zeitschriften. Mit Herrn Kollegen Wandling habe ich Kontakt aufgenommen, er ist seinerseits ja auch selber an den Ergebnissen interessiert.

Ich melde mich nächste Woche frühzeitig, komme voraussichtlich am 01. April, am frühen Nachmittag.

--
Beste Grüße

Dr. Karl Heinz Rieder

Marienbad

.....ist doch ne tolle Sache :super:

Gruss  Manfred

Schollentreter

Hallo,

bei all den schönen Fotos bliebe ich hinsichtlich der Begriffe und ihrem inflationären Gebrauch eher vorsichtig und würde mich bei der Bezeichnung "Faustkeil" ebenso bedeckt halten wie bei der Bezeichnung "Levallois"-Spitze. Dr. Rieder spricht es selbst an und verweist auf treffendere Begriffe wie Keilmesser oder Spitzschaber. Schaut aber vom Inventar her nach Mousterien aus.
Bei Werner Schönweis (Mainfränkisches Mittelpaläolithkum, Bayer. Vorgeschichtsblätter 60., 1995) findet sich u.a. eine Abblidung eines Spitzschabers, den der Sucher und Sammler Erwin Hermann (Kleinbardorf, Lkr. Rhön-Grabfeld) bei Merkershausen gemacht hat. Das Teil ist keine 4,5 cm lang und nicht einmal 3,5 cm breit und wurde von Schönweis gerüchteweise als "schönster Kleinfaustkeil Unterfrankens" bezeichnet.
Aber sind wir mal ehrlich: Unter Faustkeil stellen wir uns schon was anderes vor, oder?
Grüße,

Thomas

Kelten111

Ja viele stellen sich darunter ( auch ich ) einen Musterkeil wie im Anhang vor!
Nur muss man bedenken das sie Wanderungen machten und bestimmt die schweren Steine nicht immer mitschlepten!
Wenn sie auf Wanderschaft gewesen sind haben sie bestimmt Stellen wo Gesteine die sich zur verarbeitung geeignet haben gewusst.
Da entwarfen sie Geräte die sie verwenden könnten , machten sie aber nicht perfekt da sie sie ( zumindestens den Großteil)
liegen liesen .
Also nur gebrauchsfähig mit ein paar Schlägen , wenig aufwand viel nutzen!
Die wirklich deutliche wie der Faustkeil im Bild werden an Stellen gefunden wo sie sich länger aufhielten.
Aber gebt mal Faustkeil in Google ein unter Bilder da sind nicht nur solch schöne Faustkeile sondern auch welche die ich wiederrum nicht mitnehmen würde.

Mark77

Zitat von: Kelten111 in 29. März 2009, 16:55:23
Ja viele stellen sich darunter ( auch ich ) einen Musterkeil wie im Anhang vor!
Nur muss man bedenken das sie Wanderungen machten und bestimmt die schweren Steine nicht immer mitschlepten!
Wenn sie auf Wanderschaft gewesen sind haben sie bestimmt Stellen wo Gesteine die sich zur verarbeitung geeignet haben gewusst.
Da entwarfen sie Geräte die sie verwenden könnten , machten sie aber nicht perfekt da sie sie ( zumindestens den Großteil)
liegen liesen .
Also nur gebrauchsfähig mit ein paar Schlägen , wenig aufwand viel nutzen!
Die wirklich deutliche wie der Faustkeil im Bild werden an Stellen gefunden wo sie sich länger aufhielten.
Aber gebt mal Faustkeil in Google ein unter Bilder da sind nicht nur solch schöne Faustkeile sondern auch welche die ich wiederrum nicht mitnehmen würde.

zum 1. Punkt: Ganz schön viel Spekulation..
zum 2. Punkt: Also wenn ich deinem Rat Folge leiste und google, dann seh ich irgendwie bei den ersten 10 Seiten oder so nur Exemplare, die ich auch mit verbundenen Augen als Faustkeile bezeichnen würde.  :kopfkratz:

Kelten111

Diese Spekulation kommt nicht von mir sondern von anderen Archeologen!
Heute habe ich wieder zwei kleine Fäustel gefunden einer ist so schön da erkennt ihr evtl sogar was :glotz:
Stell wen es Zeitlich ausgeht morgen rein :winke:

Kelten111

Hallo Leute zwinker winke winke
War ein Interesanter Tag mit Herrn Rieder und Herrn Wandling, dazu noch ein paar Sucherkolegen wie z.B szelezien
und sein Bruder!
Unser Ziel ist erreicht  Laola
Unsere Stellen wurden ins Mittelpaolitikum Datiert insgesammt 5 Stellen , alle mit Geräten und Kerne
auch Abschläge.
Jetzt zu meinen Fäustel, Herr Rieder meinte es handelt sich nicht um einen Typischen Fäustel oder Faustkeil !
Zu wenig Bearbeitungsspuren , das es aber von Menschenhand bearbeitet wurde ist aber sicher!
Er meinte er könnte aber schon als solcher benutzt worden sein.
Die anderen Stücke sind ausnahmslos Artefakte!
Genauso wie die unseres Freundes szelezien.
Zwei von unseren Fundstellen sind Rohmaterial Abbaustellen , da kommt der Kreidehornstein Natürlich nach oben!
In den Geologischen Karten ist Interresanterweise nichts eingetragen.
Interresant ist auchdas er  nur an zwei bis drei Stellen auftaucht. mhh grübel
Die wussten schon wo sie ihre Material herbekommen haben.
Es kommt auch besonders gutes Material vor ( aber auch schlechtes)
Er meinte wir werden bestimmt noch Blattspitzen und evtl sogar einen richtigen Faustkeil finden zwinker
Wir werden auf alle fälle dran bleiben und euch unsere Funde zeigen Ein Auge drauf werfen
Bis dann meine Freunde

Mark77

 :zwinker: Feine Ergebnisse!!
Kannst du das Rohmaterial nochmal genauer Erklären? Danke!  :winke:

Gruß, Mark77

Kelten111

Wenn ich es Schriftlich habe werde ich es rein stellen  :-D
Der Geologe schreibt was dazu seinen Beschreibungen konnte ich als Leihe nicht so ganz behalten :kopfkratz:
Wenn du dich noch ein bischen gedulden kannst :zwinker:

Mark77