hallo ,

heute wurden uns diese beiden steine angeboten , für 200 euro .
fundort : keis schleswig-flensburg .
wurden ca. 1950 beim kartoffelnsammeln gefunden .

was haltet ihr davon (fragezeichen)

mfg
steinadler

Sehr schön ! 

Das obere Stück ist eine Beilplanke, also ein noch nicht ganz fertiges Beil. Ist für ein Dünn-nacken-Beil wahrscheinlich der TBK.

Ich möchte aber auch noch zur Provenienz fragen ! 

Wenn der Verkäufer weiss, dass sie beim Kartoffelsammeln gefunden wurden, weiss er wohl auch genau WO sie gefunden wurden.
Ich würde ihn darauf aufmerksam machen, dass die Funde und die Fundstellen gemeldet werden sollten.
Die Sachen wird er wohl behalten können, aber die Info über die Fundstelle sollte schon den Archäologen zufliessen !

Ob jemand dann mit solchen Sachen noch handeln will, dürfte eine Frage der Moral sein !

danke erstmal wikinger !

ja darum werde ich sie ja auch kaufen und dann beim landesamt melden .

der fundort ist bekannt .

ich bekomme sie von einen freund der haushaltsauflösungen macht , und er soll sie nun verkaufen für den typen .

wie gesagt , er wollte 200 euro haben .

mfg
steinadler

Deine Idee finde ich edel, und hoffe, dass es klappt. 

Ich will mich aus prinzipiellen Gründen nicht über Preise äussern. 

Möchte aber sagen, dass ich finde, dass "dein Freund" ein bisschen zu tief in deine Tasche greift ! 

150 euro hab ich ihn ja geboten ...... mal sehen , er wollte sich heute noch bei mir melden .
für 150 euro nimm ich sie , wer weiss wo sie sonst hingehen die schönen steine .

finde schon das sie in schleswig-holstein bleiben sollten .

grade wo fundort bekannt ist .

und für mich ist es eine selbstverständlichkeit , dass alle funde beim landesamt in schleswig vorgelegt werden !
alle stein und sondenfunde !

genau wie meine funde aus dänemark in hardeslev vorgelegt werden .

mfg
steinadler

Moin Steinadler

Du schreibst......wer weiss wo sie sonst hingehen die schönen steine .
Dieses Beispiel zeigt wie schnell die Fundstücke das Bundesland wechseln.
Wenn der ,,Höker" die Stücke nach Sachsen verscherbelt und der neue
Besitzer verstirbt landen sie wieder im Handel usw.
Irgendwann liegen sie dann auf ner Müllkippe.
Für mich kommt darum kaufen nicht in Frage, da auch viele Repliken im Handel
sind. Selbst sammeln und finden ist die Sache die die Funde wertvoll macht.
Im Grunde schaffen wir ,,Sammler" riesige Berge mit Funden und fördern nach
unserem Ableben den Handel. Folglich sollten oder müssten alle Funde an die Ämter
abgegeben werden.
Mit diesen Gedanken hatte ich schon oft gehadert aber nun ist es raus 
Dieses soll kein Angriff sondern ein Hinweis sein.
HG  Manfred 

Tja, warum nicht posthum einfach ans LDA vermachen? Schön inventarisiert?
Bin ja noch etwas jünger, ging aber immer davon aus, daß das so gehalten wird.........
Michi

...schön das Du so denkst Michi 

Autor: Marienbad

Zitatda auch viele Repliken im Handel sind

...ja und wer ist dafür verantwortlich? Hier wird ja immer schön gezeigt wie es geht.
Ich lehne diesen ganzen experimentellen Scheiß ab, bald weiß man wirklich nicht mehr was echt oder unecht ist.

Zitat von: Michael in 14. November 2009, 19:11:53
Autor: Marienbad

Zitatda auch viele Repliken im Handel sind

...ja und wer ist dafür verantwortlich? Hier wird ja immer schön gezeigt wie es geht.
Ich lehne diesen ganzen experimentellen Scheiß ab, bald weiß man wirklich nicht mehr was echt oder unecht ist.

Hä!? Was soll den dass jetzt  Es gibt von allem was es zu kaufen gibt Kopien oder Repliken! Kauf es nicht, geh selber suchen 

Zitat von: Michael in 14. November 2009, 19:11:53
Autor: Marienbad

Zitatda auch viele Repliken im Handel sind

...ja und wer ist dafür verantwortlich? Hier wird ja immer schön gezeigt wie es geht.
Ich lehne diesen ganzen experimentellen Scheiß ab, bald weiß man wirklich nicht mehr was echt oder unecht ist.

Moin Michael,

das ist es 

um eine Replik erkennen zu können ist es notwendig die Herstellungsweise zu verstehen.
Und das geschieht unteranderem indem die Herstellung ausgetestet und nachvollzogen wird.
Von meinen Repliken ist nichts im Umlauf, da ich nichts verkaufe. Leute die mich kennen
können das bestätigen.Ausgetestete Geräte aus meinen Beständen kommen im hiesigen
Museum bei Aktionen mit Kindern und Jugendlichen sowie auch bei interessierten Erwachsenen
(Sammler und Geschichtler) bis zur völligen Abnutzung zum Einsatz.

HG  Manfred 

Lieber Manfred,
Deine Coolness ist bewundernswert.
Es wäre noch viel hinzuzufügen, aber .........wer von selbst nicht draufkommt.
Ich würde Dich gerne kommentieren, Michael, - Du scheinst ja sehr triftige Gründe zu haben-, aber alles was mir hierzu einfällt scheint mir zu beleidigend........oder belehrend.
Meine Brüder und ich fälschen übrigens auch seeehr gerne.....aber nur um uns gegenseitig auf die Schippe zu nehmen. So kamen schon eine Himmelsscheibe, ein BZ Stierkopf-in Form schöner schwarzer inkrustierter BZ Keramik- und ein Kupferarmreif zustande.......Fundkarten in Büchern wurden manipuliert um auf die falsche Fährte zu locken, etc......
Am meisten hab ich gelitten.
Vielleicht sind Leute die selbst kaufen selber schuld, def. liegt die Schuld wenn dann beim Fälscher mit "Hehler"-bestimmung selbst.....

Michi

Ich denke, man vergisst in diesem Thread zu lesen, was der Steinadler eigentlich sagt ! 

Über ihn herzufallen ist auf jeden Fall unfair ! 

Servus,

wenn sich ein Sammler Stücke kauft, die aus integrer Quelle stammen, so ist dagegen eigentlich nichts einzuwenden. Das machen die Museen doch auch, wobei da die Quellen manchmal nicht so richtig nachvollziehbar sind!
Ich persönlich bin allerdings ein "Aufsammler", ich kaufe nix.

Dem Rentner möchte ich ausdrücklich zustimmen! Aufgegebene Sammlungen geören an eine Stelle, wo auf nachhaltige Bewahrung geachtet wird. Und das ist eigentlich nur bei den Ämtern, bzw. bei den mit ihnen verbandelten Landesmuseen garantiert. Heimatmuseen oder nicht auf Urgeschichte spezialisierte Einrichtungen sind denkbar ungeeignet.
Als Beispiel darf ich das Museum unserer Kreisstadt anführen. Die hatten früher eine ansehnliche Steinzeitsammlung. Nach Umstellung des Museumskonzeptes auf Papierkunst wurde der ganze übrige Rummel in den Keller verbannt. Nach Auskunft eines Insiders finden dort heute keine 10 Katzen eine Maus mehr.

HG
RP

Zitat von: Der Wikinger in 15. November 2009, 00:01:56

Ich denke, man vergisst in diesem Thread zu lesen, was der Steinadler eigentlich sagt ! 

Über ihn herzufallen ist auf jeden Fall unfair ! 

- ging nicht gegen Steinadler  Es ging um Michaels Aussage.

Wie ihr sicherlich weisst, und auch aus meinem Kommentar lesen könnt, bin ich auch entscheidend gegen Handel mit Steinartefakten.
Hier im Norden ist das aber so eine Sache !  
Jeder Antiquitätenhändler hat mehrere Beile und andere Sachen zu Verkauf, und niemand kann da was gegen tun.
Die Museen wollen gern von den Funden hören und sie registrieren, aber wenn die Rede darauf fällt, ob sie die Sachen evt. haben wollen, bekommen sie einen merkwürdigen Ausdruck im Gesicht. Signal: Lieber nicht !  

Der Grund: Ganz einfach, die Depots, Keller sowie Dachböden sind vielerorts gradezu von Steinartefakten überschwämmt. Man findet einfach nicht Platz. Dazu kommt, dass die meisten Lokalmuseen garnicht die Steinzeit (oder Achäologie) als Interessengebiet haben, die möchten lieber alte Volkstrachten, verrostete Landwirtschaftsmaschinen u.ä. ausstellen !  

Lage also: BeschiXXen !!

Der Steinadler will nun ein paar Funde kaufen, und wenn ich das richtig verstehe, würden sie sonst anderswo verkauft, auf keinen Fall freiwillig ans Museum abgegeben. Sie wären also für SH verloren.
Deshalb finde ich gerade in dieser Situation einen Kauf in Ordnung.

Ja, da ist mir dasselbe passiert wie Arriba.......Steinadler, gut wenn du mit Deinem Geld die Dinger "rettest".....hätte ich meine Geadnken hinzufügen sollen.
Michi

so ich habe die teile gekauft ! sie wurden 1952 gefunden in glücksburg .
der freund meines bekannten hat sie damals mit 10 jahren gefunden .

ich werde sie nun bei meinen nächsten besuch in schleswig vorzeigen .

ok , selber finden ist immer besser ...... aber ich denke mal solche schönen teile findet man nicht mehr so oft .
weil vieles durch die landwirtschaft zerstört wurde .

und schliesslich liegt der fundort in meinen kreis .

mfg
steinadler

Hallo Steinadler,

könntest du bitte von der Axt eine Seitenansicht machen.

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße 
Sprotte

kann ich , aber später .....

so sprotte .... hier die bilder .

mfg
steinadler

Moin!

Zitat Michael:

"Ich lehne diesen ganzen experimentellen Scheiß ab, bald weiß man wirklich nicht mehr was echt oder unecht ist."

Ein schönes Beispiel dafür, dass es in diesem Forum auch Mitglieder gibt, die tieferen Einsichten gegenüber resistent sind. Das macht man auch mit über 1000 Beiträgen nicht wett! Was natürlich - keine Frage - daran liegt, dass sie über Dinge reden, von denen Sie nichts verstehen!
Aber unser Forum ist ja robust genug, um sich von solch unqualifizierten, mit einem Wort dummen Äusserungen nichts anhaben zu lassen.

Herzliche Grüsse KIS

Tja, Khamsin, drastisch, aber wahr: Ich denke, dass man die ganze Steinzeitwerkelei und ihre Produkte nur dann wirklich verstehen und erkennen kann, wenn man in der Lage ist, sie auch praktisch nachzuvollziehen. Ich nehme mir das immer wieder vor, und Herr Whittaker hat es uns mit seinem "Flintknapping"-Buch wirklich nicht allzu schwer gemacht. Aber allein ... es fehlen Zeit und Material, resp. Zeit, geeignetes Material zu organisieren.
Dass in dem, was ich da schreibe, ein großes Korn Wahrheit steckt, mag man auch daran erkennen, dass die wirlich versierten Steinzeitfachmenschen, die auch in den schwierigen Material- und Typologiefragen firm sind, zumeist anerkannte und erfahrene Flintknapper bzw. experimentelle Archäologen sind. Ich kenne da einen, der in Nideggen-Wollersheim tätig ist ...
Gute Nacht
Bastl

Was hätten wir denn an Erkenntnissen, wenn wir die experimentelle-Archäologie nicht hätten???

Viele viele Fragen und fast keine Antworten. Das nachproduzieren bringt uns oft erst auf den richtigen Weg der Erkenntnis.

Und ja auch ich hätte die Beile gekauft, wenn  sie in meiner Ecke gefunden worden währen. Und sie anschließend beim LDA vorgestellt.

Grüße

Patrick

Vielen Dank, Steinadler, für die Bilder.

Die Axt gehört zeitlich in die Einzelgrabkultur (aufgrund von Umriss, des nach unten gezogenen Schneiden- und Nackenbereiches [die Axt liegt in den Bilder der Seitenansicht auf dem "Kopf"] und des - allerdings bei dieser Axt nur wenig ausgeprägten - "gekniffenen" Nackens]. Aufgrund der Machart ist innerhalb der Einzelgrabkultur eine recht späte Datierung wahrscheinlich.

Insgesamt ein sehr schönes Stück (ich habe leider bisher nur ein Nackenbruchstück einer ähnlichen Axt gefunden). Vollständige Stücke sind, die sie eine typische Grabbeigabe sind, unter Umständen ein Hinweis auf ein zerstörtes Grab.

Viele Grüße 
Sprotte

Ich hätte noch eine Frage zum Material der Axt. Es sieht nach einem nordischen Kristallingeschiebe aus. Wahrscheinlich Granit, oder? 

Viele Grüße 
Sprotte

Zitat von: Sprotte in 18. November 2009, 17:25:34
Ich hätte noch eine Frage zum Material der Axt. Es sieht nach einem nordischen Kristallingeschiebe aus. Wahrscheinlich Granit, oder? 

Viele Grüße 
Sprotte

könnte sein , sieht aus wie felsgestein oder so .....

mfg
steinadler