Ein Beil der Michelsberger oder TBK?

Begonnen von Golo, 09. Januar 2012, 23:18:16

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Golo

Hallo!

Auf unserem Grundstück habe ich beim Einebnen eines Pflanzloches dieses Beil gefunden. Bereits vor 15 Jahren fand ich ein Felsovalbeil, nur zehn Meter von der jetzigen Fundstelle entfernt.
Da ich sonst nur Geofakte anschleppe, freue ich mich über dieses Stück ganz besonders :huepf2: - so sollte es öfters sein..  gefunden -nicht gesucht :narr:

Gruß Bernd

StoneMan

Moin Bernd,

nächstes Mal mach es bitte nicht so spannend und stell die letzen drei
Bilder zuerst ein  :super:

Hab erst gedacht  :kopfkratz: nu schleppt er wieder so´n Kiesel an... :dumdidum:

Meinen Glückwunsch zu diesem Fundbeleg :super:  :Danke2:

Ich denke mal, in Zukunft mach ich für Dich die Gartenarbeit... :-D

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

Golo

#2
Hallo Jürgen,

Die Anspielung auf den Frondienst im Garten merke ich mir :zwinker:  Mein Archäologe schlug mir vor, unsere Hütte nochmals anzuheben. Beim Ausheben der Baugruben für die Häuser der Siedlung ist sicherlich viel zerstört worden...leider.

rolfpeter

Der spitze Nacken und der ovale Querschnitt sind typisch für einen Einfluß aus dem Westen, also MK.
Interessantes Gestein, kenn ich nicht.

:winke:
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

rattleschneck

Hallo Golo,
dein Fund interessiert mich, denn ich bin seit einiger Zeit eifriger MK-Fan. Aus welcher Region stammt das Beil?

Gruß rs

Wutach

Ja, da kann ich den Rattleschnick gut verstehen, mich interessiert dein Fund ebenfalls und bitte hiermit um Zusendung zur dauerhaften Aufbewahrung.

Spass beiseite, das ist wirklich ein tolles Beil vom Michelsberger Typus mit spitzem Nacken, konvexer Basis und rundovalem Querschnitt. Dazu ein wirklich attraktives ungewöhnliches Material, das mir leider ebenfalls unbekannt ist. Falls Du demnächst deinen Garten mal grossflächig umgraben willst, brauchst Du jetzt wohl nur noch deine Adresse hier einzustellen. Dann erledigt sich die Sache wahrscheinlich über Nacht von selbst. Und falls einer ebenfalls ausgedehntere Erdarbeiten plant, sollte er eben zusehen, das er was in seinem Garten findet.

LG Marc.

Golo

Hallo Forum! :winke:

Danke für die Bestimmung - dann passte meine Vermutung schon einmal.

Fundort: Teutoburger Wald 
Material: könnte auch Wiehengebiergslydit sein, wobei ich mir nicht sicher bin hinsichtlich der Bänderung
Fundverbleib: Zunächst bei den Kollegen Archäologen in Bielefeld zum exakten Bestimmen und Doku.
Gartenarbeit: Ich schlage eine Gemeinschaftsaktion vor, der Garten wird in Parzellen a 4x4m aufgeteilt und diese höchstbietend für einen Samstag vermietet - Funde verbleiben bei mir :narr: Euch geht es ja hauptsächlich um das Suchen :frech:  Aber bitte schön tief - nach 0,6 m Lehmkitt wartet eine ebenso mächtige Ton-Sand-Schicht auf euch, und die ist hart wie frischer Beton

Wie häufig sind denn allg. MK-Beile anzutreffen? Gibt es sonst noch Fundkonzentrationen. :nixweiss:

Viele Grüße Bernd

thovalo

#7
Zitat von: Golo in 11. Januar 2012, 13:14:55
Hallo Forum! :winke:

Danke für die Bestimmung - dann passte meine Vermutung schon einmal.

Fundort: Teutoburger Wald  
Material: könnte auch Wiehengebiergslydit sein, wobei ich mir nicht sicher bin hinsichtlich der Bänderung
Fundverbleib: Zunächst bei den Kollegen Archäologen in Bielefeld zum exakten Bestimmen und Doku.
Gartenarbeit: Ich schlage eine Gemeinschaftsaktion vor, der Garten wird in Parzellen a 4x4m aufgeteilt und diese höchstbietend für einen Samstag vermietet - Funde verbleiben bei mir :narr: Euch geht es ja hauptsächlich um das Suchen :frech:  Aber bitte schön tief - nach 0,6 m Lehmkitt wartet eine ebenso mächtige Ton-Sand-Schicht auf euch, und die ist hart wie frischer Beton

Wie häufig sind denn allg. MK-Beile anzutreffen? Gibt es sonst noch Fundkonzentrationen. :nixweiss:

Viele Grüße Bernd


Hallo Bernd,

zu Beilklingen aus dem Teutoburger Wald .....

http://www.jungsteinsite.uni-kiel.de/2000_diedrich/teutoburg_1.htm

Das Material wird jurazeitlicher Toneisenstein sein!
Damit ist dieses Stück auch sicher ein lokales Produkt und kein Import!


aus dem link:

" Die Michelsberger Kultur scheint mit charakteristischen tropfenförmigen Pfeilspitzen erstmals im mittleren Teutoburger Wald nachweisbar zu sein. Typische Großgeräte (spitznackige Beile) liegen bisher noch nicht vor. Über die genaue Nutzung der Mittelgebirgszone durch diese Kultur kann keine Aussage gemacht werden. "


Die Zeiten ändern sich ............     :dumdidum:



glG thomas  :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

rolfpeter

Ich wollt aber auch schon sagen..... :dumdidum:

Klar, der Teutoburger Wald stellt in Etwa die Grenze zwischen TBK im Norden und MK im Süden dar. Aber schon in Salzkotten-Oberntudorf gibt es ein MK-Erdwerk. Wird eine Kontaktzone sein. Ist ja meist am Rande der Mittelgebirge und an großen Flüssen so.

:winke:

RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert

rattleschneck

[
Wie häufig sind denn allg. MK-Beile anzutreffen? Gibt es sonst noch Fundkonzentrationen. :nixweiss:

Viele Grüße Bernd
[/quote]

Schau hier mal rein: http://web.rgzm.de/935.html

Wir haben hier im Lahntal ein MK-Erdwerk, in dem der Entdecker schon einige MK-Beile gefunden hat. Leider habe ich dort nur Absplitterungen und Bruchstücke von Beilen und Klingen gefunden aber haufenweise MK-Keramik.
Die Mk-Siedlungen liegen i.d.R. relativ dicht beeinander. Das wurde im Rahmen des deutsch-franz. Forschungsprojekts auch deutlich. Gruß RS

Golo

Hallo Rolfpeter, Marc, Thomas, Rattleschneck und Jürgen! :winke:

Danke für die Links zum Thema!

Die Arbeit von von Cajus Dietrich ist mir bekannt, RGZM kannte ich noch nicht - sehr interessant! :super:
Herrn Dietrich lernte ich vor ca. 9-10 Jahren kennenlernen, über die Exkursionen bei der VHS und der Möglichkeit, ihm an 2 Tagen an dem Freilegen eines Bonebeds (Schwimmsaurier) in einem Osnabrücker Steinbruch.
Zu dem Zeitpunkt war seine Arbeit zu den Neolithischen Steingeräten bereits fertig. Für diese Arbeit hatte er zahlreiche Funde unterschiedlicher Quellen miteinbezogen - mein 1 Beil kam zu spät an die Oberfläche.

Viele Grüße
Bernd