Spitzklingen oder Klingenkratzer?

Begonnen von steinsucher, 29. März 2009, 22:28:55

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steinsucher

Hallo Forum,

nachdem ich im Moment nicht fit genug zum Sammeln bin, hier ein paar Teile aus der Kiste. Gefunden wurden sie innerhalb von drei Metern, etwa ein Jahr auseinander. Sie könnten fast vom gleichen Kern stammen. Das kleinere Teil hatte leider einen Crash an der Spitze, die meisten Teilchen konnten aber wieder zusammengefügt werden.

Gefunden wurden sie im Bereich Geilenkirchen/Teveren. Auf den Äckern kommt auch MK vor.

Die Frage ist, handelt es sich um kleine Spitzklingen oder diente das distale Ende als Kratzer. Es ist eine starke Krümmung da und die Endretusche könnte durchaus eine Kratzerkappe bilden. Es sind ein paar wenige neue "Retuschen" vorhanden.

Viel Spass,

Fritz.

abbeville

hallo steinsucher
hast du an dieser stelle auch jungpaläolithisches gefunden ? anhand der steilretusche und form der stücke könnte es gut sein. vielleicht aurignac .
grüße aus bayern

steinsucher

Hallo abbeville ,

das älteste in der näheren Umgebung datiert in das Mesolithikum. Der Löwenanteil jedoch ins Neolithikum, vor allem in das Spätneolithikum. Ich denke mal, dass diese Teile auch dahin gehören. Material sollte Rijckholt-Feuerstein sein, trotz der Bänderung (oder?).

Fritz.

queque

Hallo Fritz,
ich würde auch auf Neolithikum tippen. Steilretuschen an Kratzerkappen sind im späten Neolithikum bei uns nichts Ungewöhnliches.  Die Teile sehen schon spitzklingenmäßig aus, aber sind die nicht in der Regel ein gutes Stück größer? Ich kenne in erster Linie die MK-Monsterteile.
Auf jeden Fall schöne Stücke. RP wird Klarheit bringen.
Gruß
Bastl

rolfpeter

Servus Jungs,

für Klarheit kann ich auch nicht sorgen, in meinem Oberstübchen glimmt nur ein kleines rheinisches Hobbysammler-Lichtlein.
Aber für mich sind das ganz klar MK-Spitzklingen kurz vor der Pensionierung. Die Form, das Material und auch die Machart sprechen eindeutig dafür. Es ist natürlich möglich, daß man auch mit dem Proximalende der Klingen irgenwann rumgekratzt hat. Ursprünglich waren es jedoch Spitzklingen.
Die Bänderung beim Rijckholt-Flint ist eine sogenannte Zonierung, da die Streifen nicht parallel, wie beispielsweise bei Platten-Hornstein oder Simpelveld-Flint laufen, sondern konzentrisch um Fehlstellen innerhalb der Knolle oder unterhalb der Rinde.

Wie geht es Dir denn, lieber Fritz? Liegst Du nach dem Treppenfreiflug im Gipsbett oder ist es erträglich?

Gute Besserung wünscht der
RP
Der Irrtum strömt, die Wahrheit sickert