"Spitzgerät" bis "Bohrer" .....

Begonnen von thovalo, 29. März 2015, 13:01:28

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thovalo



Gestern fand sich dieser großformatige Abschlag mit exponierter Spitze mit Ausbrüchen, die auf eine stechende und drehende Bewegung hindeuten.


Feuerstein der Varietät Rijckholt
Jungneolithikum / MK

FO: rechter Niederrhein



Länge: 6.8 cm
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo



Schon im Verlauf der letzten Begehungen auf dem Gesamtfundgelände fand sich ein Stück mit weit ausgestellter Spitze, jedoch von einer  räumlich deutlich abgesetzten Stelle.

Insgesamt fanden sich bislang drei sehr fundreiche Konzentrationen des Jungneolithikums/MK (Michelsberger Kultur) auf insgesamt 70 Hektar Grundfläche verteilt.


lG Thomas  :winke:

Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Hallo Thomas,
ein Abfallprodukt aus dem Herstellungsprozess.

Gruß
Peter

StoneMan

Moin,

können aus der Grundform, Abfall- oder Trümmerstück, hergestellte Bohrer sein.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry

thovalo



Das mit dem Abfallstück passt ggf. aus verschiedenen Perspektiven ...... die Lagerstätte des Feuerstein liegt c. 137 Kilometer entfernt.
Großformatige Kernsteine sind hier noch nicht aufgetreten, aber Hunderte solcher großformatigen Grundformen.

Bisher geht es hin und her ob man die Kernsteine bis zur Neige aufgebraucht, dann aufgespalten und wieder zu kräftigen Kratzern umgewandelt hat oder ob diese Grundformen an den Abbaustellen aufgelesen und dann mit genommen worden sind.

Viele Gerätschaften scheinen eine komplexe Biografie durchlaufen zu haben, von der kaum genutzten Grundform, meist über das "Zwischenstadium" eine Kratzers, dann verschiedentlich weiter und endeten dann z.B. als "ausgesplittertes Stück".


Die Bearbeitung von bislang 13.000 Artefakten ist im vergangenen Jahr begonnen worden zunächst für eine kursorische Übersicht um die Unterschutzstellung des Geländes zu erreichen.

Bis einmal klare und verbindliche Aussagen in einem übergeordneten Gesamtkontext möglich sein werden, bin ich bestimmt in Rente!  :besorgt:


lG Thomas    :winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Furchenhäschen

Zitat von: thovalo in 29. März 2015, 17:49:28

Das mit dem Abfallstück passt ggf. aus verschiedenen Perspektiven ...... die Lagerstätte des Feuerstein liegt c. 137 Kilometer entfernt.
Großformatige Kernsteine sind hier noch nicht aufgetreten, aber Hunderte solcher großformatigen Grundformen.

Bisher geht es hin und her ob man die Kernsteine bis zur Neige aufgebraucht, dann aufgespalten und wieder zu kräftigen Kratzern umgewandelt hat oder ob diese Grundformen an den Abbaustellen aufgelesen und dann mit genommen worden sind.

Viele Gerätschaften scheinen eine komplexe Biografie durchlaufen zu haben, von der kaum genutzten Grundform, meist über das "Zwischenstadium" eine Kratzers, dann verschiedentlich weiter und endeten dann z.B. als "ausgesplittertes Stück".


Die Bearbeitung von bislang 13.000 Artefakten ist im vergangenen Jahr begonnen worden zunächst für eine kursorische Übersicht um die Unterschutzstellung des Geländes zu erreichen.

Bis einmal klare und verbindliche Aussagen in einem übergeordneten Gesamtkontext möglich sein werden, bin ich bestimmt in Rente!  :besorgt:


lG Thomas    :winke:


und wenn es dann so weit ist haben wir allesamt noch mehr Zeit für die Steine übrig!  :winke: