Altbekannte Frage: Geofakt oder Artefakt ?

Begonnen von archfraser, 08. Juni 2011, 19:58:29

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archfraser

Hi

Ich habe dieses Teil im April  dieses Jahres auf einem bandkeramischen Fundplatz aufgelesen.
Es ist der einzige Stein dieser Art den ich, seit den Jahren meiner Suche auf dieser Flur, gefunden habe. Kann es "Geröll" sein, ich weiß es nicht. Einige Seiten sehen irgendwie geschliffen aus (facettenförmig) und dennoch sind sie nicht wirklich "eben".

Meine Fragen wären:

Kennt jemand diese Art von Stein?
Könnte es sich um ein stark abgenutztes Werkzeug gehandelt haben?
Könnte es eine Vorarbeit (oder mißglückte Arbeit) gewesen sein?
Oder ist es einfach nur ein Stück Geröll mit zufälligen Formen, das zusätzlich von einem Pflug malträtiert wurde?

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Avatar11Retirement

Lieber Archfraser
Ganz klar.
Ein Eispickel der sogenannten Hamburger Kultur.
Damit wurden Löcher in die Gletscherdecke geschlagen, um die sibirischen Säbelzahnalligatoren zu angeln.  :narr:
PS.: Ne, im Ernst. Ich glaube Mutter Natur hat ihre Kräfte walten lassen.......
PPS.: Poste morgen Abbs. zu Deiner Pfeilspitze(?)....verblüffend Ähnlichkeit aus LBK Kontext.
Michi

wachturm

Zitat von: Avatar11Retirement in 08. Juni 2011, 20:14:07
Lieber Archfraser
Ganz klar.
Ein Eispickel der sogenannten Hamburger Kultur.
Damit wurden Löcher in die Gletscherdecke geschlagen, um die sibirischen Säbelzahnalligatoren zu angeln.  :narr:
PS.: Ne, im Ernst. Ich glaube Mutter Natur hat ihre Kräfte walten lassen.......
PPS.: Poste morgen Abbs. zu Deiner Pfeilspitze(?)....verblüffend Ähnlichkeit aus LBK Kontext.
Michi

Nee, Michi, weder noch. Ich kann Dir ja mal die Kontakte zu H. Grams oder so durchschieben. Der kennt die Robbe, die da Modell stand mit Vornamen.  :-D

Sorry archfraser, war nur ein Spass, den der Michi Dir bestimmt erklären kann.

Oder hier: Der Witzbold!

Beste Gruesse.

Avatar11Retirement

Hallo!
Das wäre super nett, wenn Du mir den Kontakt vermitteln könntest, bei den Akademikern stoße ich immer auf taube Ohren.
Z.B. bin ich mir sehr sicher, daß mit sogenannten Flußkieseln eigentlich die Vierbeiner schleudernd gejagt wurden, deren rechten Beine stets kürzer als die linken  waren, da sie nur im Uhrzeigersinn um die Hügel liefen.
Solch ein Tier, Wolpertinger genannt, wurde einst in meinem Heimatdorf ausgegraben.
Zwar munkelt man, dies wäre ein Aprilscherz des Kreisheimatpflegers gewesen........aber ich hab das Objekt in echt gesehen.
Manche Preußen glauben mir, in Bayern kein Mensch.  :heul:
Michi

wachturm

Zitat von: Avatar11Retirement in 08. Juni 2011, 22:30:02
Hallo!
Das wäre super nett, wenn Du mir den Kontakt vermitteln könntest...

Klar, er hat ihn zwar brutal verschlüsselt, aber als ehemaliger Geheimer hat man sowas im Griff: Die verschlüsselte Email-Adresse: "‹ανς.̣γ̣̣ραμς@υυεβ.δε"
Das ist ein Code, oder?

Zitat von: Avatar11Retirement in 08. Juni 2011, 22:30:02
Solch ein Tier, Wolpertinger genannt, wurde einst in meinem Heimatdorf ausgegraben...

Ja, ich habe ähnliche Tiere gesehen. In Westfalen hatten sie aber nur zwei Beine. Wir nannten sie "Böschungshühner". "Ein kurzer -ein langer Bein". Das gute war, die rannten nur immer in eine Richtung. Das blöde war,  dass sie das besser konnten wie wir mit gleichlangen Stelzen.

Avatar11Retirement

#5
Jaja, deswegen starb seinerzeit ja -laut Grams- auch die Stelzener Gruppe, bzw. der  indoeuropäische Floresmensch aus, bevor er sich mit dem Neandert(h)aler vermischen konnte.
Allerdings wurden bei der Entschlüsselung von humanen Knochenfunden in antarktischen Höhlensystemen gewisse Überschneidungen der StG.mit Knochenfunden in Keramiken der SOB festgestellt, wobei die verwendeten südpolaren Gebeine -aus wissenschaftlicher Sicht- mit einer gewissen Skepsis zu betrachten sind, wurden sie doch von Ingenieuren - nicht von Paläoanthropologen- ergraben, welche (die Ingenieure) seinerzeit in den 40ern die Erforschung neuer Flugmaschinen testen und ein Altersheim für ausrangierte Politiker errichten sollten.
In diesem Kontext erscheint es ebenfalls interessant, daß in den Tibetexpedition derselben Jahrzente phrenologische Untersuchungen zu dem Resultat kamen, der homo stupendiensis sei -entgegen der "out of africa" Theorie- über die Beringstraße aus Midland USA in das Zentrum des homo porcellus (altertümlich : Fercilianische Untermenschen, neudeutsch Merkerlianert(h)aler) eingewandert, um -in der Tradition  kreationistischer Technokomplexe-, die Gattung des homo p.c. zu zeugen.
Gottseidank wanderte dann doch der homo sapiens ein...und vermischte sich dann nur (?) eventuell(?) mit den Neandert(h)alern.
m.

Rambo

Bei uns war es vermutlich der Homo erectus alpinus austialensis der für unzählige Artefakte verantwortlich war.

Aber auch bei uns gab es diese " Böschungshühner" sie starben aber aus, weil sie ja nur in einer Richtung um einen Berg laufen konnte. Wir erinnern uns an das eine kürzere Bein, dafür war das andere Bein länger um den Böschungswinkel auszugleichen. . Man vermutet, dass ein Ursus solange gewartet hat, bis so ein Gallus gallus  wieder bei ihm vorbeikam auf dem Weg auf einen Hügel oder auch herunter ist ja letztendlich egal.  Übrig blieben leider nur ein paar zerbissene Knöcherl.
Dazu kommt noch, dass diese Gallus gallus nur sehr lokal auftraten, nicht jeder Berg oder Hügel hat die gleiche Böschung, daher gab es Gallus gallus mit verschiedenen Beinlängen, sie konnten jedoch nicht ihren "Hausberg" verlassen sonst wären si unweigerlich vom Berg oder Hügel gefallen und den Panthera leo welcher sich am Fuße dieser Hügel und Berge aufhielt um sich an den Gallus gallus  zu laben die vom Monte Verità herunterfielen.

Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

hargo

#7
Zitat von: archfraser in 08. Juni 2011, 19:58:29
Meine Fragen wären:
Kennt jemand diese Art von Stein?
Könnte es sich um ein stark abgenutztes Werkzeug gehandelt haben?
Könnte es eine Vorarbeit (oder mißglückte Arbeit) gewesen sein?
Oder ist es einfach nur ein Stück Geröll mit zufälligen Formen, das zusätzlich von einem Pflug malträtiert wurde?

zu 1) Ich kann dir nicht sagen um welches Gestein es sich handelt, habe ähnliche Formen aber schon gesehen.
zu 2) nein
zu 3) nein
zu 4) Es ist ein Geofakt, von der Natur geformt, also zufällig entstanden. Der Pflug hatte so gut wie keinen Anteil.

mfg

archfraser

@hargo

Vielen Dank für deine klaren Antworten! :super:

Eigentlich dachte ich es mir ja schon, doch ich muss immer alles auflesen was mir irgendwie aussergewöhnlich in einem Feld erscheint, um es zu hinterfragen.
Meiner Ansicht nach sollte man es auch so tun, denn der Mensch kann irren und wegwerfen kann man es ja auch später noch!

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Rambo

Zitat von: archfraser in 09. Juni 2011, 10:27:27
@hargo

Meiner Ansicht nach sollte man es auch so tun, denn der Mensch kann irren und wegwerfen kann man es ja auch später noch!


So halte ich es auch wenn ich daran denke was ich oft für Müll heimschleppe nur um ihn dann wieder wegzuwerfen
Gruß Rambo
Willst du der Väter Taten kennen
folge ihrem Erdensein,
lern das Gute zu erkennen
und das Schlechte still verzeihn

Avatar11Retirement

 Genau!
Das war jetzt nicht als Angriff gemeint.....
Ich lerne gerade erst, nicht jede Scherbe mitzunehmen......Mittlerweile steht hier messimäßig eimerweise Keramik rum.
Anders hätte ich aber nix gelernt.
m.

hargo

Zitat von: Avatar11Retirement in 09. Juni 2011, 12:17:50
Ich lerne gerade erst, nicht jede Scherbe mitzunehmen.....

Du meinst, dass du gerade erst lernst, nicht mehr jede Scherbe mitzunehmen, nach der wir uns noch die Finger lecken würden;-)
Irgendwann kommt jeder an den Punkt.

mfg

Avatar11Retirement

Glaub mir..............verzierte freuen mich ein Loch in den Bauch.
Ansonsten nehme ich von neuen Fundstellen nur wenige exemplarische Scherben mit....
Ich hebe aber jede auf, um ein Gespür zu entwickeln.
Bei Steinen sollte man am Anfang wirklich alles mitnehmen.
m.

archfraser

@Avatar, wachturm und rambo

Liebe Freunde und Kenner von Geofakten.
Ich habe den Stein, übrigens Basalt, wahren Fachleuten gezeigt die ihn spontan und mit Sicherheit als "Wetzstein" erkannten. :belehr:
Natürlich kommt dieser nicht im Neolithikum vor sondern könnte eventuell eisenzeitlich, römerzeitlich... sein, wer weiss das schon genau. :nixweiss:

Also hütet weiterhin eure Säbelzahnalligatoren, Robben, Wolpertinger,Böschungshühner............... :-D :frech:

Nochmals vielen Dank an hargo und mifomex :super:

archfraser
,,Es mag sein, dass wir durch das Wissen anderer gelehrter werden. Weiser werden wir nur durch uns selbst."

Michel de Montaigne

Avatar11Retirement

Mir ist mein kleiner Säbelzahntigeralligator entlaufen..............................hat ihn jemand gesehen?
"Ich habe den Stein, übrigens Basalt, wahren Fachleuten gezeigt die ihn spontan und mit Sicherheit als "Wetzstein" erkannten."
Aha!
Und wie kommen die darauf?
Woran erkennt man einen Wetzstein?
Und wann hast Du die gefragt
Vielleicht meldet sich ja der Steinadler.
Hinter dessen Haus liegt nämlich ein Hort mit solchen Wetzsteinen.
m.

Avatar11Retirement

Verzeihe die erneute Störung, aber es war eine ernstgemeinte Frage.
Man nehme sie mir bitte nicht übel.
m.

Silex

Ich nehm auch fast Alles mit, archfraser. Einen Wetzstein kann ich aber hier nicht erkennen. Wenn es einer wäre würde er meine - und viele andere Suchererfahrungen- sprengen.
Wahre Fachleute sind selten....ehrliche Ratgeber auch.
Die Leute denen Du ausdrücklich nicht gedankt hast waren- dem Anschein deiner Fotos nach-  eher auf der "sicheren" Seite ...schätze ich.
"Zweifler" und Infragesteller sind bei der Vorgeschichtssucher immer eher zu begrüßen als beifällige Claqueure.  Meine Erfahrung.
Suchen in diesen Äonen macht einsam....wenn man sich nicht ständig auseinandersetzt.
Trotzdem ist es immer wichtig auch bei zweifelhaften Funden immer wieder nachzufragen.
Meint
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

archfraser

Die beiden die ich noch gestern nachmittag traf haben Erfahrungen in Sachen Feldprospektion seit über 40 Jahren und sind wahrlich keine die irgendwelche Behauptungen einfach nur so, ohne Begründung in den Raum stellen.
Natürlich ist es auch etwas ganz anderes Steine fühlen und in alle Richtungen drehen zu können als sie nur in einigen Ansichten auf Fotos zu betrachten.
Es gibt auf diesem Stein 2-3 ebene, glänzende Flächen die nicht natürlich entstehen.
Das Material kommt nicht in dieser Gegend vor.
Die Gegend ist mindestens ab dem Mesolithikum durch alle Epochen hindurch besiedelt gewesen.
Sie selbst haben etliche solcher Steine bereits aufgelesen die offiziell als "Wetzsteine" anerkannt wurden.
Wetzsteine sind gang und gäbe, mindestens seit es Metalle gibt.
Ich denke schon dass man nicht sofort alles als Artefakt dahinstellen, sondern auch mal bezweifeln sollte. Ebenfalls aber das Gegenteil sollte der Fall sein denn nicht jedes erstgeglaubte Geofakt ist auch wirklich eins.
Und selbstverständlich werde ich das Stück auch noch an einen Archäologen weiterreichen und es nicht gleich als Artefakt abstempeln ohne offizielle "Bestätigung"!

archfraser
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Michel de Montaigne

archfraser

Hi

Auch der Archäologe stellte Gebrauchsspuren fest.
Allerdings gehen diese nicht in Richtung Wetzstein.
Die Gebrauchsspuren befinden sich (auf Fotos 379 + 380) auf der linken Seite (auf der Rundung).
Werde auch hier versuchen bessere Fotos hinzukriegen.

archfraser
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Michel de Montaigne

teabone

Hallo archfraser,

meines Wissens ist Basalt für Schleifzwecke auch gar nicht geeignet. Geeignet sind Steine die durch Abrieb ständig neue scharfe Teilchen freigeben. Die abrasiven Teilchen sind hart und scharfkörnig, das Bindemittel dagegen ist schwach.
Kann leider auf den Fotos die Flächen nicht erkennen. Kannst Du die Flächen mit anderen Fotos veranschaulichen?  :winke:

Gruß
Augustin
Such- und Fundgebiet: Weinviertel, Nö.