Silexfragmente

Begonnen von Lojoer, 04. Mai 2009, 09:33:12

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Lojoer

Hallo ihr Stonies,
da ich auf dem Gebiet nicht so fit bin, ist hier Expertenrat gefragt.
Die abgebildeten Silexfragmente würde ich neolithisch einstufen.
Foto 1 zeigt eine nicht retuschierte Klinge,
Foto 2 eine extrem gezahnte Klinge und ein Abschlagfragment.
Lässt sich dies Zeitlich noch näher fassen und kann man was über die Funktion der Teile sagen?
von einer anderen Fundstelle stammt das Klingenfragment Foto 3 und der mögliche Klopfstein.
Besten Dank im voraus für Eure Hilfe
Gruß Jörg

FontRobert

Würde es tendenziell für älter als neolithisch halten, ist halt abhängig davon, wo es herkommt,
mache es zudem lediglich an der Patinierung der Stücke fest! Unbearbeitete Klingen sind als Grundformen anzusehen, welche anschliessend für den entspechenden Zweck zugerichtet wurden (Blattspitze, Pfeilspitze, Klingenkratzer, Bohrer, Stichel...usw.). Die Klingentechnologie wird mit dem Auftreten des anatomisch modernen Menschen verknüpft, und beginnt (von wenigen Ausnahmen abgesehen) im Jungpaläolithikum / Aurignacien. Es gibt dabei verschiedene Abbautechniken, die letztlich noch bis zur Produktion von Flintensteinen angewandt wurden. Natürlich kann auch eine unbearbeitete Klinge als Werkzeug genutzt worden sein...........................

Kelten111

Schliese mich an denke auch älter als neolitisch :winke:

Lojoer

Erst mal vielen Dank Euch beiden,
hinsichtlich der offenen Frage zu der Herkunft. Die Fundstücke stammen aus dem hessischen Ried (Südhessen) und wurden an zwei unterschiedlichen Fundstellen im Bereich der Altneckar-Schlingen gefunden.
Gruß Jörg

Tablifer

Hallo Jörg  :winke:,
Schöne Stücke, die du gefunden hast!!

Lojoer

Von dem 2. Fundplatz stammt noch ein Bodenteil eines Gefäßes. Ob das bei der Bestimmung weiterhilft???? Deshalb kam ich auf Neolithisch.
Gruß Jörg

FontRobert

Bin kein Keramikkenner, sieht jedoch vorgeschichtlich aus. Die Scherbe muß jedoch nicht zwangsläufig etwas mit den Artefakten zu tun haben..................

steinsucher

Hallo Jörg,

schöne Teile. Die Patina ist aber, glaube ich, nicht sehr zuverlässig. So etwas habe ich auch schon in "geschlossenen" Befunden gesehen, die keine Patina hatten. Plötzlich ein total "grau-weisser" Komplex. Ackerchemie?

Den Fotos nach: Bild 1, Klingenfragment, neolithisch. Bild 2, (Silex 3), würde ich auch in das Neolithikum tun, vielleicht in die jüngere Phase oder gar in die Bronzezeit (Erntemesser?). Der kleine Fitzel ist ein Abschlag.  Bild 3, Klingenfragment, unten angekokelt?

An dem Klopfstein kann ich nichts erkennen, mag an meinem Computer liegen.

Aber, sicher Artefakte.

Wir würden nicht leben, wenn die damit nicht überlebt hätten!

Gruß, Fritz.

Silex

Schön geschrieben, Fritz. Und ich stimme Dir zu. Lediglich das letzte Ding kann ich nur ahnen
Bis bald
edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Mark77

Hallo Leute,

was die Chemie des Bodens angeht, kann man da wenig eindeutige Aussagen machen.
Ich hab schon Fälle erlebt, wo Knochen nur ein paar Centimeter bis Dezimeter auseinander lagen und die einen waren super erhalten die anderen nahezu zerbröselt.
Stimme Fritz zu, dass das mit der Patina und der Fundzusammengehörigkeit und so, schon so ne schwierige Sache ist!!  :super:

Grüßle, Mark77

steinsucher

Zitat von: Silex in 04. Mai 2009, 22:12:02
Lediglich das letzte Ding kann ich nur ahnen
Bis bald
edi

Hast Du recht, Edi. Da habe ich schlecht hingeschaut. Das ist zernarbt.

Fritz.

Lojoer

Besten Dank für Eure Beiträge,
Die vernarbte Oberfläche des Klopfsteins ist wirklich schlecht erkennbar. Sie unterscheidet sich jedoch deutlich von den völlig glatten Seitenflächen.
Auf jeden Fall zwei interessante Fundplätze, die ich weiter beobachten werde.
Gruß Jörg

Kelten111

Jo Jo und weiter gut Fund :zwinker: