sekundär überarbeitetes Dünnnackenbeil

Begonnen von steinwanderer, 12. Februar 2011, 17:31:31

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steinwanderer

Moin Moin,
ich möchte Euch dieses abgebrochene Dünnnackenbeil eines großen Fundkomplexes der Trichterbecherkultur zeigen, das mit seinen unter 13cm Länge nicht mehr als Geradbeil zu schäften war. Deshalb wurde Es, um weiter seine Dienste zu tun, kurzerhand zu einer Dechselklinge umgearbeitet.
Gruß Klaus
Lewer duad üs Slav

Der Wikinger

Hallo, Klaus  :-)

Als Dechselklinge kann ich den Fund nicht erkennen !
Das Beil ist eher am Nacken neu verarbeitet worden, damit es "wieder" in die Schäftung reinpassen konnte.  :belehr:

:winke:

thovalo

Das sehe ich auch so....

... eine erneute Anpassung und "Entschärfung" der scharfen Bruchkante an das "Futter"!


LG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

steinwanderer

Moin ihr Beiden,
in dem mir vorliegenden Aufsatz "Sekundäre Überarbeitung dünnnackiger Flintbeile der Trichterbecherkultur im nördlichen Schleswig - Holstein" wurden folgende Feststellungen gemacht:
Beschädigung, Überarbeitung und erneutes Schleifen hinterlassen charakteristische Spuren.Das Gerät wird bei diesem Vorgang um 1-1.5 cm verkürzt.
Der Vorgang des Nachschleifens konnte mehrmals wiederholt werden, so oft bis das Gerät zu kurz für eine Schäftung war.
Dieser Grenzwert scheint bei ca. 12 cm zu liegen.
Deswegen die Sache mit dem Dechsel. Warum kann es denn kein Dechsel sein ?
Grüße Klaus
Lewer duad üs Slav

Der Wikinger

Tja, also einfach deswegen, weil man die Form des Beiles behalten hat. Im Längsschnitt symmetrisch.
Dechselklingen sind im Längsschnitt assymmetrisch.

Eine Dechselklinge wäre hier im Norden entweder "ein Scheibenbeil" (mesol. und neol.) oder bei geschliffenen Geräten (neol.) die hohlgeschliffene "Beile" (Huløkser), die quer geschäftet waren.
Bei PVP haben sie die Nummer 173 - 176.

:winke: