rätselhafte "Spitze": exzentrisch gearbeitetes Artefakt aus Chalzedon

Begonnen von thovalo, 05. Mai 2010, 16:28:33

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thovalo

 :winke:


Liebes Forum,

diese hoch fein, wohl bereits mit einem Druckstab aus Kupfer, ausgearbeite

"zungenförmige Spitze" aus Chalzedon
(mit charakteristischen eingelagerten weißen Punkten innerhalb der Matrix)
     
hatte ich bereits vor einiger Zeit unter "ferner liefen" eingestellt.



Ich verbinde mit dieser gesonderten Vorstellung mit deutlicheren und aussagekräftigeren neuen Bildern die konkrete Bitte:


Ich würde mich riesig über Hinweise auf mögliche konkrete Vergleichsstücke entweder in der eigenen Sammlung oder in Museen freuen.  :-)


Da hier viele Kundige aus allen Himmelsrichtungen versammelt sind hoffe ich, dass dieses in mancherlei Hinsicht außergewöhnliche Fundstück nicht weiter so ganz einsam "in der Luft hängt"!

Vielleicht begegnet ja auch mal zukünftig ein vergleichbarer Fundbeleg in einem Museum und ihr erinnert Euch!  :glotz:


Fundort: Niederrhein
Maße: Länge 4.6 cm; Breite der Basis 2.1 cm; max. Durchmesser: 0.6 cm


Vom selben Platz als weitere Sonderform eine erst vor kurzem vorgestellte "überschliffene sichelförmig gebogene Klinge":

http://www.sucherforum.de/index.php/topic,42381.0.html




Dazu noch zwei Bilder eines Kratzers aus Chalzedon vom Typ "Muffendorf" als Materialbeleg zum Vergleich
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

thovalo

 :glotz:

Noch eine Ansicht der zungenförmigen "Spitze"

und zwei Bilder eines Kratzers aus Chalzedon vom Typ "Muffendorf"
Der Fundplatz des Kratzers liegt im Rhein-Sieg-Kreis

:winke:
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Mark77

moin,

hmm.. die Spitze erinnert mich an Speerspitzen aus Metall.. vielleicht eine Imitation einer solchen aus Feuerstein.
btw: unter exzentrisch stell ich mir was anderes vor, z.B.



Was den Kratzer angeht, das Chalcedon-Material aus Bonn "Muffendorf" ist vom Habitus eher dunkelgraubraun, gefleckt, mit wenigen schlierigen Chalcedon-blauen Bereichen :winke:

Grüßle, Markus

litholeges



thovalo


Na, das hat ja jetzt echt geholfen!  :zwinker:

                             

                              Danke MARK 77!  :winke:  



O.K.

                       E X E N T R I S C H    ist     "Bandbreite",    g l o b a l  betrachtet!


Aber auf den heimischen Feldern HIER sehen besondere Feinarbeiten eben aus wie die Spitze OBEN und DAZU hätte ich gerne etwas über vergleichbare Fundbelege gewusst, sofern es sowas gibt!

Und nicht zu vergessen: die vorgestellte Spitze Oben ist mindestens 3.000 Jahre älter als die Südamerkanische "Klöppelei"!

Da ist den Herren Maya und Atzteken noch satt Zeit zum Üben geblieben!
Und wir wissen: was länge währt wird endlich gut! :zwinker:



In Südamerika hatte man offenbar reichlich Langeweile, viel Zeit und enorme feinmotorische Überkapazitäten! Mannomannn!!!!! Und in Ägypten gabs neben Tierchen auch Pfeilschneiden !



PS: Der Kratzer aus Chalzedon von Bonn-Muffendorf ist am Bonner Landesmuseum identifiziert und so auch publiziert worden (J. Weiner). Das Rohmaterial ist dermaßen vielseitig, dass es kaum umfassende Darstellung dazu gibt!
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Mark77

Zitat von: thovalo in 05. Mai 2010, 20:59:48
PS: Der Kratzer aus Chalzedon von Bonn-Muffendorf ist am Bonner Landesmuseum identifiziert und so auch publiziert worden (J. Weiner). Das Rohmaterial ist dermaßen vielseitig, dass es kaum umfassende Darstellung dazu gibt!

Danke für die Erkenntnis! :winke: Kannte nur dunkle Stücke.