In schweren Forumszeiten mal wieder ein eindeutiger Augenfund von einer weggebaggerten Superfundstelle. Da hätte man Sondler gebraucht. UK Fundstelle- großflächiger Fußballplatzabschub mit Geländenivellement und tausenden von Kubikmetern Abraumhalden.
Ich fand nur nen Kumpel mit Uraltsonde... 5 cm Suchtiefe... oder eher weniger...Die Überreste eines ganzen UK -Dorfes wurden auf unzählige Privatgärten verteilt (Humus)-und der Rest irgendwo zur Geländeauffüllung verwendet.
Täglich geschieht das tausendfach in Deutschland. Ich hatte es schon mehrfach angedeutet-- hier liegt die Zukunft der Sondler.
Mobil- versiert und ehrlich mit den bisher leider so zögerlichen Behörden zusammenzuarbeiten. Bei uns- und überall- wird ,für lau , Gelände verscherbelt um Spielotheken und Parkplätze aufzubetonieren .. auf den letzten erhaltenen  siedlungsrelevanten Lokalitäten unserer Vorgeschichte.. und die Sondler buddeln im Wald rum (manche)  wo der ultimative Rest relativ ruhig schlummernd der Götterdämmerung harren könnte...
Wenn es einen Sondler aus der Oberpfalz gibt... dann soll er sich mal bei mir melden... ich biete Halden bis zum Abwinken ---aber nicht mehr lange... und leider werden alle eventuellen Funde abgegeben.
Eigentlich wollte ich aber nur die Pfeilspitze herzeigen.


Servus
Edi

silex ich kann dich verstehen und ich fühle mit dir, das ist für mich fast schon tägliches Brot.  Wenn ich alle Fundstellen in meinem Bezirk abgrasen müßte, welche langsam aber sicher zerstört oder abgeschoben werden, könnte ich meinen Job an den Nagel hängen. Sogar Fundstellen, welche ich erst vor ein paar Jahren gemeldet habe und die wirklich was Besonderes sind bzw waren, (Es wurden einige Ausstellungen mit den Ackerfunden gemacht)  verschwinden ins Nirvana. Ich mache mir inzwischen nicht einmal die Mühe und fotografier die Baustellen, ist ziemlich öde wenn man die Erdhaufen und Baugeräte sieht und weiß, das war ein paar Wochen vorher eine deiner Lieblingsfundstellen, welche immer für Überraschungen gut war. Naja einige wenige Stücke habe ich ja gerettet, aber ob das der Sinn der Sache ist bezweifle ich sehr. Leider sind gerade Steinwerkzeuge aus Siedlungen bei uns Mangelware. Und die wenigen die es einmal gab sind auch weg wenn man nicht durch Zufall auf einem Erdhaufen eins findet. In ein paar Jahren wird jemand an mich herantreten und die Fundstücke kommen wieder in eine Ausstellung und die Leute werden sich wundern warum man davon überhaupt nichts gewußt hat,  das hier einmal eine Siedlung oder ein Gräberfeld war. Es gibt zu wenig Archäologen und viele Zuständige sitzen in ihren warmen Büros und .... aber lassen wir es bringt ja doch nichts
Gruß Rambo

Schönes Stück, Silex !!

Man könnte schon weihnen, wenn man bedenkt, wieviele Kulturschätze zerstört worden sind. 

Bei uns auf der Insel gab es in der Steinzeit mindestens 250 Gross-Stein-Gräber, heute sind noch 12 übrig, die anderen haben vor 150 - ??? Jahren der Landwirtschaft im Wege gestanden !!
Die 12 die noch stehen haben alle eine übernatürliche Geschichte an sich. Sie hatten wohl Angst sie zu räumen.

Ja Leute..bei Dir agersoe haben sie wenigstens noch vor Mythen Respekt  oder vor Trollen.. bei uns nur noch vor dem Kapital.. Aber die Zerstörung ist global rücksichtslos geworden. Und wehe Du machst einen Fund dann kommen sie angeschleimt die Würden- und Entscheidungsträger um das scheinbar wertvolle abzugreifen. Der Bürgermeister der diese Fundstelle "wegen einer Flurnummernverwechslung"  ohne Rücksprache mit den Denkmalschutzbehörden zur Bebauung und Zerstörung freigab- kam nach ersten besseren Funden auf mich zu und verlangte mit juristischen Drohungen die Fundstücke für seine Gemeinde.
All das  nachdem die Presse mich öffentlich fertiggemacht hatte.: "Stück Blech verhindert Spielbetrieb auf Sportplatzbaustelle"  .."bisher noch kein Obelix oder Hinkelstein gefunden... Sportler warten" etc.
Aber wir machen weiter... oder?!
Edi

Hallo Silex !!

Ich muss da mal was richtig verstehen bei Euch ??

Ist es denn nicht so, dass die Archäologen benachrichtigt werden müssen, und Voruntersuchungen machen können, wenn sie das notwendig finden, bevor jemand baut ?? 
So ist es jedenfals hier !!

Servas zusammen!
Hier findet Ihr einen Auszug aus dem Vorwort zum letzten archäologischen Jahrbuch in Bayern ( Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Dnkmalpflege und von der Gesellschaft für Archäologie in Bayern )
Es zeigt in welchem Dilemma die Archäologie steckt!!
Ich meine in solchen Bankrotterklärungen von offizieller Stelle, steckt aber auch viel Munition zur Verteidigung der Sondengänger!
Gruß woodl

Servus agersoe und woodl, natürlich muß bei einem eingetragenem (gemeldetem) Bodendenkmal vor jeder Baumaßnahme das zuständige  Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet werden. Und der Besitzer oder Bauträger ist nach bestehendem Recht verpflichtet die eventuell folgenden Ausgrabungskosten zu tragen..
Aufgrund dieser Rechtslage mauscheln Bauträger und Kommunen im "Vorfeld" des Baubeginns  mit miesen Tricks herum ( "Flurnummerverwechselung" etc.) und beginnen rechtswidrig mit den Baumaßnahmen- hab ich schon etliche Male erlebt-  Auf diesem Acker bin ich schon vor der Raupe gesessen und hab noch Superkeramik ausgegraben- ilegal wie ich zugestehen muß-  weil die zuständige Archäologin eine  Mittelalterfachfrau war , die der Urnenfelderkultur  und dem Neolithikum etwas reserviert  gegenüberstand. Aber ich wußte da wird noch ein Meter abgetragen . der dann für ewig verloren ist....
Seltsam war nur dass an diesem Wochenende, nach der Zeitungsmeldung, Hunderte von Menschen aus Nah und Fern den Abschub zertraten- aus einem seltsamen Interesse  für diesen Platz- da wo etwas war - was sie nicht verstehen konnten.
Wo bist Du her Woodl? Ich hätte Arbeit für uns. Ich glaube Du bist ein Ober - oder Niederbayer.???


Edi

Servas Edi!
Ja ich bin "Oberbayer" ! Was hättest Du zu tun ?
Gruß woodl