Von der Alb zwei Kratzer

Begonnen von a.k.a. rentner, 11. Oktober 2010, 16:57:21

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a.k.a. rentner

Hallo,
vorgestern (zum Preis einer feinen Bindehautentzündung) gingen mir bei langen Oktoberschlagschatten im Gegrubbere und gleissendem Sonnenlicht die zwei Stückchen ins Netz.
Auf dem Acker müsste insgesamt Mesolithikum überwiegen, westlich erst eine kleine Mulde mit exquisitem Löß, der einigen Bandkeramikern mal ordentliche Einfuhr beschert haben dürfte, wovon neben Keramik auch Sichelglanz erzählen.
Höher auf dem Plateu dann Jungneolithikum und Bronzezeit.
An der vorderen Kante zu den Donauauen wieder lehmig und steinig (von hier die Stücke, hier tritt auch keine Keramik mehr auf), 50m nördlich fiel ein mesolithischer Rastplatz der Lehm/Steingrube zum Opfer.
Wo passen die Stückchen nun hin? (Ja ich weiß, bei Kratzern........)
Was sagt das Bauchgefühl?
Danke
m.
Hier der erste, die farbkräftigeren Bilder geben den Farbton des Artefakts sehr gut wieder.

a.k.a. rentner

und hier der zweite, der bei Tageslicht besser die Farbe rüberbringt.

a.k.a. rentner

sorry, aber mehr als zwei bilder nimmt der bei mir nicht an, so kommt man auch zu beiträgen......

a.k.a. rentner


a.k.a. rentner


Harkonen

Hallo Michi,
schwierig wieder einmal, aber meine Magengrube sagt mir Mesolithikum, zwar ein Saugrobes aber doch.

Gruß
Harkonen

a.k.a. rentner

Hier sprachen sie immer von einer Wittislinger Grobgerätekultur des Spätmesolithikums, die dann einem feineren Tarden entgegengesetzt wird.
BRRRRRRRRRRR, da sind mir die simplen Beuroniens lieber.........
In diesem Eck wurden eigentlich ein Haufen mesol. Funde gemacht, ich muss mal in's Dillinger Museum, evtl. haben die ja ein paar der Funde da.
Würde mich echt interessieren, welche Stückchen da immer beschrieben werden.

Silex

Harkonen ist näher dran und ich mag gar nicht widersprechen....ähnliches hab ich von meiner Alb...die Archäologen datieren nur "Steinzeit", vermutlich wissen die warum. Aber mein Magendarmundsonstigesuntendrumgefühl: Älter oder jünger als Mesolithikum.
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

Harkonen

Zitat von: a.k.a. rentner in 11. Oktober 2010, 20:40:50
Hier sprachen sie immer von einer Wittislinger Grobgerätekultur des Spätmesolithikums, die dann einem feineren Tarden entgegengesetzt wird.
BRRRRRRRRRRR, da sind mir die simplen Beuroniens lieber.........
In diesem Eck wurden eigentlich ein Haufen mesol. Funde gemacht, ich muss mal in's Dillinger Museum, evtl. haben die ja ein paar der Funde da.
Würde mich echt interessieren, welche Stückchen da immer beschrieben werden.
##Ich glaube zu der sogenannten Wittislinger Grobgerätekultur ist viel Mi... geschrieben worden. Ich war selbst mal vor Jahrzehnten vor Ort. Es braucht schon sehr viel Phantasie zum Verständnis. Es sind schon einige sehr sehr interessante Stücke dabei aber na ja.....
Was ich nicht ganz recht verstehe, gerade deine Gegend ist doch ein wahres archäologisches El dorado. Es dürfte doch kein Problem sein vom Paläol. bis zum was weiss ich alles mögliche zu finden. Hast Du ja schon selbst bewiesen.
Gruß
Peter

Harkonen

Zitat von: Silex in 11. Oktober 2010, 21:22:08
Harkonen ist näher dran und ich mag gar nicht widersprechen....ähnliches hab ich von meiner Alb...die Archäologen datieren nur "Steinzeit", vermutlich wissen die warum. Aber mein Magendarmundsonstigesuntendrumgefühl: Älter oder jünger als Mesolithikum.

Hallo Edi,
die Stücke scheinen nicht besonders Groß zu sein, wenn Du als Größenvergleich die zarten Finger :winke: von Michi, dieses Mal unlackiert :zwinker: mit einbeziehst.

Gruß
Harkonen

a.k.a. rentner

Ach ihr zwei, ging iregendwie total an mir vorbei, danke für die Antworten.
Habe grade nochmal einen kurzen Blick auf die mittlerweile hunderte von Abschlägen geworfen.
Vom Miniklibrustü bis zum grossen Trümmer alles dabei, ebenso jeder Farbton, jede Form von Verwitterrung, jegliche Farbspielart des lokalen Hornsteins, rosa,violett,braun, etc.
Jedes mal, wenn ich ein Blick auf diesen Setzkasten werfe könnte ich wieder umsortieren etc., was ist Patina, was Temperung? arggggggggggg
Heute fiel mir diesses cremig-weisse Klibrustü. auf (dank Dagmars postings).
Fühlt sich so schön samtig an, da möchte man sich reinkuscheln.
Eine Waschmittelwerbung für Lithophile.
Hoffe kommt trotz Kunstlicht rüber.
Hätte nicht gedacht, dass sowas hier schlummert.............

a.k.a. rentner

naja, könnte cremiger sein, nach erneutem Blick auf Dagmars Kern.

Silex

...ist aber getempert...wenn ich was erkenne , dann sowas...
Edi
Die Hoffnung trübt das Urteil, aber sie stärkt die Ausdauer.

thovalo

#13
 :-)

Ihr seid da, auf das Material bezogen, sowas von auf einem anderen Planeten ....  aber wirklich ein "sahnig" wirkendes beeindruckendes Material, das zudem sehr fein formbar gewesen zu sein scheint !   :glotz:  


Es gibt für den Süden die komplexe Hypothese der "via del selce" (Feuersteinstrasse) und der "via del sale" (Salzstrasse)  ........  als Konzept des überregionalen und transalpinen "Güterverkehrs", zumindest im Neolithikum! Gehört denn Euer Material und Eure Region mit noch dazu?

LG  thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

a.k.a. rentner

Thomas, da bin ich überfragt.
Ich weiß aber, dass in Mitteldeutschland (Saale/Halle) Salzhandel damals schon gross war.
Habe Keramikformen gesehen, die als "Münzgewichte" für Salzbarren gedient haben sollen.
Ich glaube die transalpinen Wege setzten sich wohl eher entweder am Lech -östlich von uns- oder über den Bodensee -westlich von uns- fort.
Edi, na, da bin ich ja mal beruhigt.....und hab was gelernt.
Und sichte nochmal alte Absplisse.

Harkonen

Zitat von: Silex in 12. Oktober 2010, 19:57:56
...ist aber getempert...wenn ich was erkenne , dann sowas...
Edi

richtig,
sehr schönes typisches Stück.
Gruß
Harkonen