Schlagauge an Schlagauge: Ein kleiner, nordischer Schaber

Begonnen von Neos, 08. April 2023, 23:37:57

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Neos

Moin, zusammen,

"Groß kann jeder!" hat sich der Macher dieses Schabers möglicherweise gedacht, um anschließend diese kleine Preziose herzustellen. Sie ist nicht wirklich groß, diese Kleinausgabe eines nordischen Schabers/Kratzers, mit ihrer Länge von gerade mal 42 Millimetern. Gefunden habe ich sie auf einem paläolithisch/mesolithischen Fundplatz am ehemaligen Ufer eines großen Sees, was man auch sehr gut an dessen Bodenbeschaffenheit erkennen kann: Feinster Sand geht stellenweise in abgelagerten feinen Kies über.

Der Schaber weist ventral wie dorsal und auch im Bereich der Retuschen starken Politurglanz auf, der in diesem Fall sehr wahrscheinlich vom Sand- und/oder Windschliff stammt. Die Kantenretusche nimmt etwa Zweidrittel des Schaberumfangs ein und ist sehr fein ausgeführt. Bemerkenswert sind die zahlreichen Schlagaugen auf der linken Dorsalseite des Fundstücks, auf die ich mir so gar keinen Reim machen kann.

Hier die Daten des Schabers/Kratzers:


  • Fundgebiet: Nördliches Schleswig-Holstein
  • Länge: 42 mm
  • Breite: 34 mm
  • Dicke: 1 - 7 mm
  • Gewicht: 18 g

Viel Spaß beim Anschauen und frohe Ostern wünscht

Frank

Wiesenläufer

Moin Frank,

wirklich, sehr fein gearbeitet!

Die Schlagaugen waren vielleicht auch (vorher) auf der rechten Dorsalseite, nur das er sie durch die Bearbeitung (um den Schaber flach zu halten) entfernt hat?  :nixweiss:

Macht wirklich Spaß, ihn anzuschauen.  :super:

Wünsche dir ebenfalls ein schönes Osterfest.

Gabi

Wer viel geht, findet viel.
(Nicht auf meinem Mist gewachsen)

Fabulas

Schönes kleines Teilchen. Fast schon filigrane Arbeit.
Ja, schaut man gerne an.

Auch von mir frohe Ostern!

Anita

thovalo



So sehen ideale Funde gut in Szene gesetzt aus!  :winke:


Ein schöner Fundbeleg


lG Thomas
Darin besteht der Fortschritt der Welt, daß jede ältere Generation von der Jugend behauptet, sie tauge nichts mehr.

Neos

Moin, Gabi,

Zitat von: Wiesenläufer in 09. April 2023, 05:36:35
Die Schlagaugen waren vielleicht auch (vorher) auf der rechten Dorsalseite, nur das er sie durch die Bearbeitung (um den Schaber flach zu halten) entfernt hat?  :nixweiss:

ja, vielleicht. Einen "Sinn" ergeben sie jedenfalls für mich auf dieser Fläche nicht.

Zitat
Macht wirklich Spaß, ihn anzuschauen.  :super:

Das freut mich!  :-)

Zitat
Wünsche dir ebenfalls ein schönes Osterfest.

:danke:

Viele Grüße

Frank

Neos

Hallo, Anita,

Zitat von: Fabulas in 09. April 2023, 09:47:45
Ja, schaut man gerne an.

Auch von mir frohe Ostern!

danke dir!  :winke:

Viele Grüße

Frank

Neos

Moin, Thomas,

Zitat von: thovalo in 09. April 2023, 11:16:19
So sehen ideale Funde gut in Szene gesetzt aus!  :winke:

Ein schöner Fundbeleg

danke, das freut mich sehr!  :super:

Viele Grüße

Frank

Neos

Moin, zusammen,

ich war heute nahe einiger Fundplätze von mir wandern. Dabei entdeckte ich an einer Steilwand eine schöne, große Flintknolle, aus der Träume hätten entstehen können (sichtbare Länge: ca. 30 cm.; s. u.).

In diesem Sinne euch allen einen schönen Ostersonntag und viele Grüße von der Küste

Frank

Fabulas

Zitat von: Neos in 09. April 2023, 20:15:45
Moin, zusammen,

ich war heute nahe einiger Fundplätze von mir wandern. Dabei entdeckte ich an einer Steilwand eine schöne, große Flintknolle, aus der Träume hätten entstehen können (sichtbare Länge: ca. 30 cm.; s. u.).

In diesem Sinne euch allen einen schönen Ostersonntag und viele Grüße von der Küste

Frank

Bisschen spät gelesen - aber da würde ich jederzeit auch gerne wandern! Und jetzt muss ich mir mal meine Flintknollen, die ich vor vielen Jahren als ich noch nichts von Sucher*innen wusste gefunden habe...
Einfach faszinierend

Schöne Grüße
Anita

Danske

Moin Frank,

ein schöner Skiveskraber, ein für den Norden klassischer Fundbeleg und von Dir mal wieder gekonnt in Szene gesetzt :super:

Die Schlagaugen mach für mich keinen Sinn. Es sieht aus, als hätte jemand aus Langeweile auf dem Stück herumgehämmert, aber nur auf der einen Seite. Habe bei meinen Skiveskraber nichts dergleichen festgestellt. Ich tippe auf eine natürliche Entstehung.

Zitat von: Neos in 09. April 2023, 20:15:45

ich war heute nahe einiger Fundplätze von mir wandern. Dabei entdeckte ich an einer Steilwand eine schöne, große Flintknolle, aus der Träume hätten entstehen können (sichtbare Länge: ca. 30 cm.; s. u.).


Bei dem Osterspaziergang wäre ich auch gerne dabeigewesen :-)

Liebe Grüße
Holger
Et nunc reges intelligite, erudimini, qui judicatis terram.

Wiedehopf

ZitatDabei entdeckte ich an einer Steilwand eine schöne, große Flintknolle, aus der Träume hätten entstehen können (sichtbare Länge: ca. 30 cm.; s. u.).

Beneidenswert! Ich habe hier auf der südlichen Feuersteingrenze, ca. 350 km von dir entfernt, nur ein einziges mal innerhalb von 35 Jahren eine vergleichbar große Knolle aus nordischem Flint (ca.40 cm) finden können, die den Gletschertransport der Saale-Eiszeit heil überstanden hat und die seitdem meinen Vorgarten ziert. 

Viele Grüße
Michael     

StoneMan

Moin,

"Schlagauge an Schlagauge..."

Das spricht vermutlich dafür, dass die Schläge bereits zuvor da waren, wie auch andere geschrieben haben.

Ich denke, dass es sich um eine Kernscheibe (Präparationsabschlag) handelt, die dann fein bearbeitet wurde.

Wie auch immer - ein schönes Artefakt.

Gruß

Jürgen
Was könnte wichtiger sein als das Wissen? fragt der Verstand.
Das Gefühl und mit dem Herzen zu sehen, antwortet die Seele.
Antoine de Saint-Exupéry